Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
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A Einleitung<br />
1. Vorbemerkung<br />
Stefan Ludwig, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong><br />
Der <strong>Landtag</strong> Brandenburg hat eine <strong>Enquete</strong>-<br />
<strong>Kommission</strong> eingesetzt, um Möglichkeiten für<br />
eine verbesserte Verteilung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong><br />
brandenburgischen Landes- und Kommunalverwaltungen<br />
und für gut funktionierende und<br />
zugleich bezahlbare Verwaltungsstrukturen und<br />
-prozesse zu finden. Der <strong>Landtag</strong> hat erkannt,<br />
dass die erheblichen demografischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> nächsten Jahre, also <strong>der</strong> Bevölkerungsschwund<br />
in vielen Regionen und die<br />
künftige Zusammensetzung <strong>der</strong> Bevölkerung,<br />
Anpassungen in vielen Lebensbereichen unverzichtbar<br />
machen.<br />
Diese <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> hat nicht<br />
nach schnellen Antworten gesucht, son<strong>der</strong>n<br />
eine ausgiebige Erkundung <strong>der</strong> möglichen<br />
Anpassungen vorgenommen, allerdings von<br />
vornherein beschränkt auf die Frage: „Wie<br />
können die Landes- und Kommunalverwaltungen<br />
zukunftsfest gestaltet werden?“ Für eine<br />
Beschäftigung mit den zahlreichen weiteren<br />
Fragen – zum Beispiel: Was bedeutet die<br />
demografische Entwicklung für die übrigen<br />
Lebensbereiche <strong>der</strong> Einwohnerinnen und<br />
Einwohner Brandenburgs und welche Reaktionsmöglichkeiten<br />
bestehen für die brandenburgische<br />
Wirtschaft – hatte diese <strong>Enquete</strong>-<br />
<strong>Kommission</strong> keinen Auftrag.<br />
Die demografische Entwicklung kann<br />
durchaus als „dramatisch“ bezeichnet werden.<br />
Für die Wirtschaft von beson<strong>der</strong>er Relevanz ist<br />
<strong>der</strong> prognostizierte Rückgang <strong>der</strong> Erwerbstätigenzahl<br />
um 28 Prozent; in einigen – von <strong>der</strong><br />
Metropole Berlin weiter entfernten – Regionen<br />
reduziert sich die Anzahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen sogar<br />
auf die Hälfte! Hiermit zugleich sind erhebliche<br />
Negativeffekte in <strong>der</strong> ohnehin schwierigen<br />
Finanzentwicklung von Land und Kommunen<br />
verbunden.<br />
Verwaltung kostet Geld, und zwar das<br />
Steuergeld <strong>der</strong> Brandenburger Bevölkerung. Sie<br />
hat einen Anspruch darauf, dass die Verwaltung<br />
effektiv, d. h. mit hoher Qualität, und zugleich<br />
möglichst kostengünstig organisiert ist. Sie hat<br />
einen Anspruch darauf, dass die Verwaltung<br />
erreichbar ist. „Verwaltung“ bedeutet gerade<br />
in diesem Zusammenhang die Erreichbarkeit<br />
von kompetenten Ansprechpartnern. Diese<br />
treffen rechtmäßige und insgesamt sachgerechte<br />
Entscheidungen; in angemessener Zeit<br />
und den spezifischen, insbeson<strong>der</strong>e örtlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht werdend. Diese müssen<br />
guten Gewissens verantwortet werden.<br />
Die <strong>Enquete</strong> - Kom mission war daher aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
Vor schläge für Verwaltungsstrukturen zu<br />
entwickeln, die einerseits bezahlbar, an<strong>der</strong>erseits<br />
möglichst bürgernah, effektiv und effizient<br />
strukturiert sein müssen.<br />
Die Wissenschaft geht davon aus, dass im<br />
Prinzip Verwaltungen umso kostengünstiger<br />
und qualitativ besser werden, je mehr Fälle sie<br />
in den einzelnen Aufgabengebieten zu bearbeiten<br />
haben. Diese Erkenntnis ist auch gut nachvollziehbar,<br />
da die einzelnen Aufgabenbereiche<br />
einer Verwaltung bei hohen Fallzahlen ausgelastet<br />
werden und damit zugleich eine Spezialisierung<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
ermöglicht wird. Es sind aus diesem Blickwinkel<br />
Einleitung 1