Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ist, dass ein Standar<strong>der</strong>probungsgesetz vom<br />
<strong>Landtag</strong> verabschiedet wurde, dessen Relevanz<br />
für die Einschätzung <strong>der</strong> Möglichkeiten für<br />
interkommunale Aufgabenübertragungen auch<br />
für die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> von erheblicher<br />
Bedeutung war.<br />
Verwaltungsmo<strong>der</strong>nisierung in <strong>der</strong> laufenden<br />
fünften Legislaturperiode meint insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Umsetzung <strong>der</strong> von dem Ministerpräsidenten<br />
und seinem Stellvertreter im November<br />
2011 vorgestellten Liste von 33 Mo<strong>der</strong>nisierungsvorhaben,<br />
die inzwischen (Stand: 31. August<br />
2013) teilweise umgesetzt sind o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en<br />
Umsetzung aktuell vorbereitet wird. Die Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />
erstrecken sich auf<br />
alle Geschäftsbereiche. Darunter befinden sich<br />
unter an<strong>der</strong>em die Überprüfung und Anpassung<br />
<strong>der</strong> Hochschulstrukturen, eine Neuordnung <strong>der</strong><br />
staatlichen Schulaufsicht, <strong>der</strong> Jugendhilfe- und<br />
Jugendschutzverwaltung o<strong>der</strong> weitere Aufgabenbündelungen<br />
bei Querschnittsaufgaben<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Zentralen Bezügestelle<br />
in Cottbus (ZBB). Die bereits im Wesentlichen<br />
abgeschlossene Polizeistrukturreform war<br />
ebenfalls ein Schwerpunktthema <strong>der</strong> laufenden<br />
Legislaturperiode.<br />
2. Personalbestand und Personalbedarfsplanung<br />
Alle Mo<strong>der</strong>nisierungs- und Reformaktivitäten<br />
in <strong>der</strong> brandenburgischen Landesverwaltung<br />
seit Ende 1999 wurden auch immer unter dem<br />
Aspekt betrieben, die Effizienz <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung<br />
zu steigern. Dementsprechend<br />
waren alle Landesregierungen seit Beginn <strong>der</strong><br />
dritten Legislaturperiode bestrebt, den Personalbestand<br />
zurückzuführen und an vergleichbare<br />
Personalbestände strukturschwacher<br />
westdeutscher Flächenlän<strong>der</strong> anzugleichen. Die<br />
Landesregierung bedient sich hierzu seit dem 1.<br />
April 2001 <strong>der</strong> Personalbedarfsplanung als dem<br />
politischen Planungsinstrument.<br />
Die Landesverwaltung als großer unmittelbarer<br />
Verwaltungsträger verfügte zum 1. Januar<br />
2013 über 51.500 Vollzeiteinheiten in <strong>der</strong> brandenburgischen<br />
Landesverwaltung, davon rund<br />
48.500 Vollzeitkräfte in einem Dauerbeschäftigungsverhältnis.<br />
Im Juli 2012 hat die Landes-<br />
regierung ihre Planung bis Ende 2018 fortgeschrieben.<br />
153 Diese Planung zeigt auf, wie viele<br />
Stellen noch ab dem 1. Januar 2019 aus Sicht<br />
<strong>der</strong> Regierung im Haushalt veranschlagt werden<br />
sollen. Im Haushaltsplan 2013 sind noch 48.271<br />
Stellen für die unmittelbare Landesverwaltung<br />
und die Justiz, die aus Landesmitteln finanziert<br />
werden, enthalten. Am 1. Januar 2019 sollen es<br />
nur noch 42.970 Stellen sein. Die Landesregierung<br />
hat darüber hinaus angekündigt, dass sie<br />
bis Ende 2022 eine Zielzahl von 40.000 Stellen<br />
erreichen will.<br />
3. Administrative Zusammenarbeit mit<br />
Berlin und an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n<br />
Die administrative Zusammenarbeit Brandenburgs<br />
mit Berlin ist sehr weit entwickelt und<br />
stets als gemeinsames Anliegen bei<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong><br />
zu verstehen. Berlin und Brandenburg<br />
sind bereits jetzt die beiden Län<strong>der</strong>, die in<br />
Deutschland am engsten zusammen arbeiten.<br />
Die administrative Zusammenarbeit besitzt erhebliche<br />
Auswirkungen auf die Gesamtverwaltungsstruktur<br />
in Brandenburg. Denn eine<br />
Aufgabenneuzuordnung in Brandenburg setzt<br />
voraus, dass einerseits immer eine mögliche<br />
administrative Zusammenarbeit mit Berlin mitgedacht<br />
wird; an<strong>der</strong>erseits bereits praktizierte<br />
Zusammenarbeit einer Aufgabenneuzuordnung<br />
in Brandenburg grundsätzlich entgegenstehen<br />
könnte.<br />
II. Grundsätze<br />
und Empfehlungen<br />
1. Grundsätze<br />
All dies spricht dafür, dass auch im Hinblick auf<br />
die Landesfinanzen Handlungsbedarf für eine<br />
umfassende Strukturreform besteht. Es gilt –<br />
wie bereits im Zusammenhang mit <strong>der</strong> anzustrebenden<br />
Aufgabenneuzuordnung skizziert –<br />
Aufgabendoppelungen und ressourcenintensive<br />
Schnittstellen zwischen Verwaltungsträgern<br />
zu vermeiden, den Verwaltungsapparat auf<br />
Landesebene insgesamt zu straffen und die<br />
Möglichkeiten des Einsatzes von Informations-<br />
153<br />
Drucksache 5/5774.<br />
86 Bericht