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Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...

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technik unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsprinzips<br />

auszuschöpfen.<br />

Die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> ist davon überzeugt,<br />

dass <strong>der</strong> demografische Wandel, <strong>der</strong><br />

Personalabbau in <strong>der</strong> brandenburgischen Landesverwaltung<br />

und die empfohlene umfassende<br />

Funktionalreform zu tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Landesverwaltung<br />

führen werden.<br />

Konkrete Auswirkungen im Hinblick auf<br />

• die weiterhin zu erfüllenden Aufgaben,<br />

• die formale Organisationsstruktur (Aufbauund<br />

Ablauforganisation),<br />

• das Personal,<br />

• die Vernetzung und Kommunikation zwischen<br />

den Verwaltungsträgern und<br />

• die Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

sind unvermeidlich und beabsichtigt. Die<br />

Landesverwaltung kann und soll sich in erster<br />

Linie auf die Gewährleistung und Steuerung <strong>der</strong><br />

Erledigung <strong>der</strong> Aufgaben beschränken („Gewährleistungsstaat“).<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Beratungen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />

Aufgabenerfassung <strong>der</strong> <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong><br />

zur Frage <strong>der</strong> Übertragung von Aufgaben<br />

auf die Kommunen haben gezeigt, dass es<br />

noch immer Aufgaben in <strong>der</strong> Landesverwaltung<br />

gibt, die hinsichtlich ihrer Übereinstimmung<br />

mit den vorgenannten Grundsätzen überprüft<br />

werden sollten. Die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> teilt<br />

gleichwohl die Einschätzung <strong>der</strong> Landesregierung<br />

in ihrem letzten Bericht zum Stand <strong>der</strong><br />

Aufgabenkritik 154 , dass die Spielräume für die<br />

vollständige Streichung von Aufgaben wegen<br />

rechtlicher Vorgaben – insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Europäischen Union und des Bundes – in den<br />

letzten Jahren permanent kleiner geworden<br />

sind. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sie die<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Wahrnehmungsintensität<br />

(und des „Wie“) des Aufgabenbestandes unter<br />

dem „politischen Legitimationsgesichtspunkt“<br />

als Daueraufgabe.<br />

Die politische und administrative Steuerung<br />

umfasst alle Aspekte, die die Entscheidung<br />

betreffen, ob die Landesregierung und die Landesverwaltung<br />

die Erledigung einer Aufgabe als<br />

„öffentliche Aufgabe“ gewährleisten sollen 155 .<br />

Dazu gehört auch die Festlegung von fachpolitischen<br />

Grundsätzen für die konkrete Aufgabenerledigung.<br />

Die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> sieht es<br />

als ureigene Aufgabe <strong>der</strong> Staatskanzlei und <strong>der</strong><br />

Ministerien an, innerhalb <strong>der</strong> Landesverwaltung<br />

die entsprechenden Entscheidungen für die politische<br />

Führung vorzubereiten und die diesbezügliche<br />

Entscheidungsfindung im <strong>Landtag</strong> zu<br />

unterstützen. Darüber hinaus muss auch künftig<br />

den Ministerien die Aufsicht über die Aufgabenkonkretisierung<br />

und den praktischen Aufgabenvollzug<br />

obliegen. Der Vollzug – soweit er nicht<br />

kommunalisiert ist o<strong>der</strong> wird – obliegt hingegen<br />

den nachgeordneten Dienststellen.<br />

2. Empfehlungen<br />

Die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> empfiehlt dem <strong>Landtag</strong><br />

und <strong>der</strong> Landesregierung,<br />

• bei <strong>der</strong> politischen und administrativen Steuerung<br />

von Aufgaben Doppelungen und Schnittstellen<br />

zu vermeiden,<br />

• Grundlagenaufgaben in <strong>der</strong> Landesverwaltung<br />

nur dort zu betreiben, wo brandenburgische<br />

Beson<strong>der</strong>heiten (u. a. Bergbaufolgelandschaft;<br />

Auswirkungen Klimawandel auf Forst-,<br />

Wasser- und Landwirtschaft) überwiegen;<br />

Forschung sollte nur in den Hochschulen des<br />

Landes und ihren Instituten betrieben werden;<br />

• beim Aufgabenvollzug, insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

neuen Aufgaben, immer zunächst einen möglichen<br />

Aufgabenvollzug durch die Kommunalverwaltungen<br />

zu prüfen.<br />

Die <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong> empfiehlt ferner<br />

die Weiterführung / -entwicklung <strong>der</strong> folgenden<br />

Prinzipien und Organisationsentscheidungen:<br />

a) Zweistufiger Verwaltungsaufbau<br />

Der zweistufige Verwaltungsaufbau hat sich<br />

nach Überzeugung <strong>der</strong> <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong><br />

154<br />

Drucksache 5/1892.<br />

155<br />

Vgl. hierzu auch die Ausführungen im Kapitel B.2.II.<br />

Bericht 87

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