Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
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3. Abweichende Meinung des <strong>Kommission</strong>smitglieds Andreas Büttner<br />
Son<strong>der</strong>votum <strong>der</strong> FDP zur interkommunalen<br />
Zusammenarbeit<br />
Die Aussage im <strong>Abschlussbericht</strong> auf Seite 42 ff.<br />
„Nach Auffassung <strong>der</strong> <strong>Enquete</strong>-<strong>Kommission</strong><br />
sind die Zusammenarbeitsmöglichkeiten nach<br />
dem GKG eine die Kommunalisierung ergänzende<br />
Möglichkeit, um kommunale Selbstverwaltung<br />
zu stärken. […] Aufgabenverlagerungen<br />
und Kooperationen können danach<br />
dazu beitragen, um eine vorhandene Verwaltungsschwäche<br />
temporär zu überbrücken und<br />
zugleich Aufgabenträger zu bleiben.“ steht aus<br />
Sicht <strong>der</strong> FDP im Wi<strong>der</strong>spruch zu den Ergebnissen<br />
<strong>der</strong> Expertenanhörungen. In den Vorträgen<br />
<strong>der</strong> Experten wurden verschiedene Beispiele<br />
aus Brandenburg und an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
herangezogen, um Vorteile, Nachteile und<br />
Potenziale aufzuzeigen sowie Empfehlungen zur<br />
Rahmengesetzgebung zu geben.<br />
Das Beispiel <strong>der</strong> interkommunalen Zusammenarbeit<br />
im Land Brandenburg in <strong>der</strong> Einglie<strong>der</strong>ungshilfe<br />
nach SGB XII zeigt eindrucksvoll,<br />
welche Vorteile sich durch die Zusammenarbeit<br />
ergeben (Vortrag von Lutz Amsel am<br />
10.02.2012). Diese sind insbeson<strong>der</strong>e:<br />
• Steigerung <strong>der</strong> Qualität<br />
• Hoher Grad <strong>der</strong> Professionalisierung<br />
• Sehr gute Verhandlungsposition durch größeres<br />
Mittelvolumen im Einkauf von Waren und<br />
Leistungen<br />
• Abbau von Bürokratie und Schaffung von<br />
mehr Transparenz durch die Festlegung und<br />
Definition von Standards und Leistungen<br />
• Deutliche Kostenersparnis<br />
Von den Experten benannte Nachteile sind<br />
unter an<strong>der</strong>em:<br />
• Der hohe zeitliche Aufwand <strong>der</strong> Führungskräfte,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Implementierungsphase<br />
• Anfor<strong>der</strong>ungen des Vergaberechts, an die<br />
rechtliche Ausgestaltung <strong>der</strong> Kooperation<br />
• Bedarf an einem starken politischen Willen<br />
Die Experten machten deutlich, dass die<br />
Implementierungsphase die größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
für eine interkommunale Kooperation ist.<br />
Ist diese Phase abgeschlossen, ist die Kooperation<br />
eine dauerhafte Möglichkeit, Verwaltungen<br />
zu stärken.<br />
Als Einsatzbereiche für interkommunale<br />
Zusammenarbeit eignen sich auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />
Landkreise und kreisfreien Städte insbeson<strong>der</strong>e<br />
Aufgaben im Bereich Jugend und Soziales. Auf<br />
allen kommunalen Ebenen bietet das Verwaltungshandeln<br />
sehr gute Kooperationsmöglichkeiten.<br />
Die Grenzen <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
sind desto enger, je stärker eine unmittelbare<br />
Bürgerbetroffenheit gegeben ist.<br />
Die Praxisexperten haben in ihren Vorträgen<br />
deutlich gemacht, dass das Instrument <strong>der</strong><br />
interkommunalen Zusammenarbeit noch am<br />
Anfang steht. Es hat noch erhebliche Reserven,<br />
um kommunale Aufgaben effizient und effektiv<br />
wahrzunehmen und sollte in allen weiteren<br />
Überlegungen eine wichtige eigenständige<br />
Rolle spielen. Dabei sollte darauf geachtet<br />
Abweichende Meinungen 121