Abschlussbericht der Enquete- Kommission 5/2 - Landtag ...
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Im Jahr 1990 lebten im Berliner Umland 30<br />
Prozent und im berlinfernen Raum (nunmehr:<br />
„weiterer Metropolenraum“) noch 70 Prozent<br />
<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung. Im Jahr 2009 war<br />
ein Anstieg auf einen Anteil von 36 Prozent im<br />
Berliner Umland feststellbar und im Jahr 2030<br />
werden es 43 Prozent sein, obwohl dieser<br />
Raum nur einen Anteil von zehn Prozent an <strong>der</strong><br />
Landesfläche ausmacht. Im weiteren Metropolenraum<br />
ist <strong>der</strong> Bevölkerungsrückgang eng mit<br />
einer Verringerung <strong>der</strong> Bevölkerungsdichte verbunden,<br />
die bis zum Jahr 2030 flächendeckend<br />
fast auf das gegenwärtige Niveau des Landkreises<br />
Uckermark absinken könnte. Legt man die<br />
aktuellen Landkreisstrukturen (einschließlich <strong>der</strong><br />
kreisfreien Städte) zugrunde, wird es mittel- und<br />
langfristig nur in <strong>der</strong> Landeshauptstadt Potsdam<br />
eine Bevölkerungszunahme geben. 9<br />
Das Durchschnittsalter <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
wird weiter steigen: Weniger Geburten und<br />
eine höhere Lebenserwartung führen zu einer<br />
verstärkten disproportionalen Verschiebung des<br />
Bevölkerungsaufbaus. Die Anzahl <strong>der</strong> Hochbetagten<br />
wird sich bereits im Jahr 2020 verdoppelt<br />
haben, im Jahr 2030 wird beinahe jede<br />
zehnte Einwohnerin / je<strong>der</strong> zehnte Einwohner<br />
über 80 Jahre alt sein. Diese Altersgruppe wird<br />
im Land Brandenburg bundesweit am meisten<br />
wachsen. 10<br />
Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Prognosen ist zu<br />
erwarten, dass das Erwerbsfähigenpotenzial<br />
langfristig abnehmen wird und im Jahr 2030 <strong>der</strong><br />
im Arbeitsleben stehenden Altersgruppe eine<br />
etwa gleich große Gruppe an Personen im Kin<strong>der</strong>-<br />
und Seniorenalter gegenüber stehen wird. 11<br />
Die problematische Entwicklung wird im<br />
dritten Demografiebericht folgen<strong>der</strong>maßen<br />
zusammengefasst:<br />
„Die Infrastrukturnachfrage wird sich im<br />
Zuge <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung teilweise<br />
verän<strong>der</strong>n. Betroffen sind u. a. die<br />
9<br />
Ebd., S. 14 ff.<br />
10<br />
Vgl. Bertelsmann Stiftung (2011): Bevölkerungsentwicklung:<br />
Zahl <strong>der</strong> Hochbetagten wird rasant zunehmen – Brandenburg<br />
verzeichnet höchste Zunahme in dieser Altersgruppe, unter:<br />
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-<br />
DD861574-32CE1361/bst/xcms_bst_dms_34845_34846_2.<br />
pdf, abgerufen am 14.10.2013.<br />
11<br />
Vgl. Drucksache 5/4324, Bericht <strong>der</strong> Landesregierung. Dritter<br />
Demografiebericht des Landes Brandenburg, 23.11.2011, S. 15.<br />
Bereiche Bildung, Jugendeinrichtungen,<br />
Wohnen, Gesundheit und Pflege. Gleichzeitig<br />
hat die Altersstrukturentwicklung<br />
Auswirkungen auf die Entwicklung <strong>der</strong><br />
Haushaltsgrößen, das zur Verfügung stehende<br />
Erwerbsfähigenpotenzial, die Zahl<br />
<strong>der</strong> Rentenbezieherinnen und Rentenbezieher,<br />
das Haushaltseinkommen und das<br />
Steueraufkommen. Bei auf Landesebene<br />
rückläufiger Bevölkerung verschieben sich<br />
die Proportionen immer mehr zugunsten<br />
<strong>der</strong> höheren Altersjahrgänge. Die ohnehin<br />
schon gering besetzten Jahrgänge <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen nehmen insbeson<strong>der</strong>e<br />
nach 2020 weiter ab. Während die<br />
Zahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> im Alter bis 3 Jahre schon<br />
bis 2015 erheblich zurückgehen wird,<br />
sind ältere Kin<strong>der</strong>jahrgänge hiervon erst<br />
zeitversetzt betroffen. Die Personen im<br />
erwerbsfähigen Alter (15 bis unter 65 Jahre)<br />
nehmen zahlenmäßig kontinuierlich ab<br />
und verringern sich um 30 %. Der Umfang<br />
<strong>der</strong> jüngeren Personen im erwerbsfähigen<br />
Alter (Altersgruppe 15 bis unter 45 Jahre)<br />
schrumpft bis 2030 um etwa zwei Fünftel,<br />
während die Gruppe <strong>der</strong> Älteren im erwerbsfähigen<br />
Alter in den nächsten Jahre<br />
noch wachsen und erst nach 2020 unter<br />
das jetzige Niveau zurückfallen wird.<br />
Aufgrund steigen<strong>der</strong> Lebenserwartung und<br />
zunehmend stärker besetzter Altersjahrgänge<br />
wächst die Gruppe <strong>der</strong> Hochbetagten,<br />
<strong>der</strong>en Zahl sich bereits bis 2020 verdoppeln<br />
wird, am stärksten. Aber auch die<br />
Zahl <strong>der</strong> „jungen“ Alten zwischen 65 und<br />
unter 80 Jahren wird nach 2020 deutlich<br />
wachsen. Die in <strong>der</strong> Gegenwart bestehende<br />
Relation von etwa 60 Kin<strong>der</strong>n, Jugendlichen<br />
und Personen im Seniorenalter je 100<br />
Personen im Alter 20 bis unter 65 Jahre<br />
wird sich zunehmend verschieben. Im Jahr<br />
2030 ist davon auszugehen, dass <strong>der</strong> im<br />
Arbeitsleben stehenden Altersgruppe eine<br />
etwa gleich große Gruppe an Personen im<br />
Kin<strong>der</strong>- und Seniorenalter gegenübersteht.<br />
Von <strong>der</strong> Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung ist<br />
sowohl das Berliner Umland als auch<br />
<strong>der</strong> weitere Metropolenraum betroffen.<br />
16 Bericht