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Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 15<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/Ie<br />

kreis o<strong>de</strong>r beim Land angesie<strong>de</strong>lt ist - er möchte diese Dienstleistung von <strong>de</strong>r öffentlichen<br />

Hand erhalten. Da <strong>de</strong>r Bürger sich nicht immer hun<strong>de</strong>rtprozentig auskennt o-<br />

<strong>de</strong>r vielleicht schon im Internet recherchiert hat, wer die entsprechen<strong>de</strong> Dienstleistung<br />

erbringt, wen<strong>de</strong>t er sich in erster Linie immer an die Kommune. Das heißt, die<br />

Kommune hat eine Eingangs- und eine Lotsenfunktion. Der Landkreis ist in <strong>de</strong>n<br />

Kommunen nur begrenzt präsent, trotz Bürgersprechstun<strong>de</strong>n, die er abhält. Die<br />

Sprechzeiten sind eingeschränkt, und dort kann letztlich auch vieles nicht angeboten<br />

wer<strong>de</strong>n. Also ist es unsere Aufgabe, diese Dinge aufzunehmen und entsprechend<br />

weiterzuleiten. Wir können <strong>de</strong>n Bürger nicht abweisen.<br />

Ein Beispiel ist die Kfz-Zulassung: In Wittstock gab es früher einmal eine Außenstelle<br />

Kfz-Zulassung, aber <strong>de</strong>r Landkreis hat sie trotz großer Bürgerproteste geschlossen.<br />

Nun haben wir diesen Prozess wie<strong>de</strong>r etwas rückabgewickelt; das heißt, wir können<br />

wie<strong>de</strong>r Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle übernehmen. Der Bürger möchte ganz<br />

einfach, dass diese Dienstleistung vor Ort angeboten wird, er will dafür nicht 30 km<br />

zur Kreisverwaltung fahren. Das Ergebnis: Die Adressän<strong>de</strong>rung wird nicht nachvollzogen,<br />

und <strong>de</strong>r Landkreis erfährt erst etwas davon, wenn er <strong>de</strong>n Bußgeldbescheid<br />

zustellen will und die Adresse nicht mehr aktuell ist. Erst dann stellt er fest, dass <strong>de</strong>r<br />

Bürger umgezogen ist. Eine wohnortnahe Dienstleistung ist also sowohl für <strong>de</strong>n Bürger<br />

- <strong>de</strong>r kann sie letztendlich am Wohnort erhalten - als auch für die öffentliche<br />

Hand von Vorteil, weil damit Dinge in Anspruch genommen o<strong>de</strong>r erledigt wer<strong>de</strong>n, die<br />

man sonst einfach sein ließe.<br />

Herr Böttcher:<br />

Ich wür<strong>de</strong> gern wissen, ob Ihnen bereits Erkenntnisse darüber vorliegen, welche<br />

rechtlichen Schranken bestehen, um auch solche Aufgaben zumin<strong>de</strong>st teilweise abwickeln<br />

zu können. Könnten Sie einmal gezielter darauf eingehen, welche Hemmnisse<br />

Sie noch zu überwin<strong>de</strong>n haben? Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass auch<br />

<strong>de</strong>r Datenschutz nicht unbeträchtliche Schranken aufbaut.<br />

Herr Schönberg (Leiter Ordnungsamt Wittstock/Dosse):<br />

Ein Dozent <strong>de</strong>r Fernuniversität Hagen hat einmal zu mir gesagt: Wenn man etwas<br />

nicht will, holt man einfach das Argument Datenschutz heraus. - Ich will nicht sagen,<br />

dass <strong>de</strong>r Datenschutz keinen Stellenwert hat, er hat sogar einen hohen Stellenwert,<br />

aber wir müssen Datenschutz und Aufgabenerledigung in Einklang bringen. Es hat<br />

uns sehr viel Zeit gekostet, zusammen mit <strong>de</strong>m Land und <strong>de</strong>m ZIT-BB ein Sicherheitskonzept<br />

zu erarbeiten, <strong>de</strong>nn es bestehen teilweise Hemmnisse bzw. wer<strong>de</strong>n<br />

Hemmschwellen aufgebaut. Ob die immer hun<strong>de</strong>rtprozentig angebracht sind, maße<br />

ich mir nicht zu bewerten, aber <strong>de</strong>r Datenschutz ist <strong>de</strong>finitiv immer eine relativ hohe<br />

Hür<strong>de</strong>.<br />

Bei <strong>de</strong>n Teilaufgaben <strong>de</strong>r Kfz-Zulassungsstelle kommt es letztlich einfach auch darauf<br />

an, dass Landkreis und Kommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten und dass<br />

das auch bei<strong>de</strong> wollen, <strong>de</strong>nn wenn einer nicht will, sucht er das Haar in <strong>de</strong>r Suppe.<br />

Hier haben bei<strong>de</strong> - das muss man <strong>de</strong>m Landkreis OPR und auch <strong>de</strong>m Landrat hoch<br />

anrechnen -, gesagt: Wir sind bereit, <strong>de</strong>n Kommunen in unseren Landkreisen diese<br />

Teilaufgaben zu übertragen. Im Nachhinein sagt <strong>de</strong>r Landkreis, dass es ta<strong>de</strong>llos

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