14.05.2014 Aufrufe

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 47<br />

Enquete-Kommission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

Daher kann <strong>de</strong>r Ansatz für die Zukunft eigentlich nur sein zu versuchen, soweit wie<br />

möglich die Voraussetzungen für eine Verlängerung <strong>de</strong>r eigenständigen Haushaltsführung<br />

zu verbessern. Zum einen ist es kostengünstiger, zum an<strong>de</strong>ren entspricht es<br />

viel mehr <strong>de</strong>n Wünschen und <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r alten Bevölkerung.<br />

Ein wichtigster Punkt ist: Wir brauchen im ländlichen Raum altengerechte Wohnungen.<br />

Im ländlichen Raum gibt es nur sehr wenige barrierefreie Wohnungen. Da<br />

müssten wir was machen. Ein Ansatz, <strong>de</strong>r sich in vielen Gemein<strong>de</strong>n so langsam heraus<br />

bil<strong>de</strong>t, ist, dass sogenannte Kümmerinnen und Kümmerer dort tätig sind, die die<br />

alten Menschen aufsuchen und sich um sie kümmern, Essen auf Rä<strong>de</strong>r organisieren,<br />

gegebenenfalls Pflegebedarf organisieren, Haushaltshilfen organisieren.<br />

Das Problem ist nur: Für die Einrichtung <strong>de</strong>r Kümmerer haben wir bislang kein För<strong>de</strong>rgeld<br />

und kein Programm erhalten. Ehrenamtlich allein ist es nicht überall durchzubringen.<br />

Natürlich machen die Gemein<strong>de</strong>n viel. Das ist auch richtig. Nicht je<strong>de</strong><br />

Gemein<strong>de</strong> macht es, aber viele Gemein<strong>de</strong>n versuchen, Aktivitäten für Senioren zu<br />

initiieren, sei es die Einrichtung eines „Erzählcafs", gemeinsames Kochen und vieles<br />

mehr. Das ist alles richtig und sollte weiter ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Natürlich braucht<br />

je<strong>de</strong> Gemein<strong>de</strong> dann auch einen Seniorenvertreter.<br />

Interessant ist <strong>de</strong>r Ansatz, dass sich Senioren selbst helfen, und zwar das rüstige<br />

Senioren bedürftigen Senioren im Rahmen eines Bonussystems helfen. Sie erhalten<br />

dafür Bonuspunkte. Wenn sie später alt und gebrechlich sind, können sie Bonuspunkte<br />

einlösen und dafür kostenlose Hilfe erhalten. Das funktioniert in Deutschland<br />

schon in einigen Gemein<strong>de</strong>n.<br />

Das Ehrenamt: Viele Ältere sind noch leistungsfähig und leistungswillig. Dieses Potenzial<br />

sollte man nutzen. Damit erhalten sie wie<strong>de</strong>r eine Aufgabe und sind in <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft integriert. Für viele ist das ganz wichtig. Diese Potenziale kann man<br />

auch nutzen, an<strong>de</strong>re Senioren, die Hilfe benötigen, zu unterstützen.<br />

Ein weiterer Punkt sind die Sportvereine. Die Sportvereine haben in <strong>de</strong>mografischer<br />

Hinsicht das Problem, das ihnen die Mitglie<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Leistungssport ausgehen. Insofern<br />

sollten sie sich einer neuen Klientel, nämlich <strong>de</strong>r älteren Bevölkerung zuwen<strong>de</strong>n<br />

und Angebote im präventiven Gesundheitssport schaffen. Das hilft <strong>de</strong>n Alten,<br />

und die Sportvereine erhalten neue Aktivitäten. Insofern könnte es ein guter gegenseitiger<br />

Austausch sein.<br />

Ein weiterer Aspekt, <strong>de</strong>r ganz wichtig ist: Verschie<strong>de</strong>ne kommunale Wohnungsbaugesellschaften<br />

sind dazu übergegangen, einen speziellen Altenservice für ihre Wohnungen<br />

anzubieten. Für die alten Menschen bringt das einen Vorteil, für die öffentliche<br />

Hand eine Entlastung. Die Wohnungsbaugesellschaften haben <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />

dadurch ihre Wohnungen attraktiver und eher vermietbar wer<strong>de</strong>n. Das sind Sachen,<br />

die man machen kann.<br />

Außer<strong>de</strong>m sollte man die pflegen<strong>de</strong>n Familienmitglie<strong>de</strong>r dadurch unterstützen, dass<br />

man kostenlose Beratung und Schulung anbietet. Das, was wir ganz dringend in<br />

Deutschland brauchen, ist ein Ausbau <strong>de</strong>r Tagespflege, damit pflegen<strong>de</strong> Familienangehörige<br />

entlastet wer<strong>de</strong>n. Das wäre vorteilhaft.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!