14.05.2014 Aufrufe

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

5/19 - Brandenburg.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Landtag <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> P-EK2 5/<strong>19</strong> S. 55<br />

Enquete-Kornmission 15.03.2013<br />

<strong>19</strong>. Sitzung Stenogr. Dienst/du/1e<br />

ressant, was die an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>r gera<strong>de</strong> im Bildungsbereich machen. Das kann ja<br />

durchaus auch ein Impuls für <strong>Bran<strong>de</strong>nburg</strong> sein.<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r:<br />

Herr Schippel.<br />

Abgeordneter Schippe] (SPD):<br />

Nur zu meinem Verständnis: Es gibt eine Funktion von Städten als Mittel- o<strong>de</strong>r Oberzentren,<br />

wo bestimmte Dinge vorgehalten wer<strong>de</strong>n, und es gibt die klassische Verwaltung<br />

mit ihren Aufgaben, wo <strong>de</strong>r Amtsarzt, das Veterinäramt, das Landwirtschaftsamt,<br />

eine untere Naturschutzbehör<strong>de</strong> etc. eingeordnet sind. Wenn ich das richtig verstan<strong>de</strong>n<br />

habe, geht es darum, zu sagen, ab welcher Größenordnung diese klassischen<br />

Verwaltungsaufgaben wirklich noch effizient gelöst wer<strong>de</strong>n können und für wie<br />

viele dieser Aufgaben man <strong>de</strong>nn noch die entsprechen<strong>de</strong>n Experten bekommt. Da<br />

erscheint mir etwas zweifelhaft - was Sie <strong>de</strong>m Kollegen Böttcher gegenüber bejaht<br />

haben -, dass das in Städten mit unter 25 000 o<strong>de</strong>r 30 000 Einwohnern überhaupt<br />

machbar wäre. Das wären für mich verschenkte Ressourcen.<br />

Prof. Dr. Winkel (Deutsches Institut für Stadt und Raum e. V.):<br />

Das hängt natürlich immer von <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sland ab, weil ja die Aufgaben<br />

in <strong>de</strong>n Städten unterschiedlich sind. Es ist nicht so, dass wir sagen könnten, in<br />

je<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sland ist ab dieser Größe ein Gesundheitsamt üblich. Es hängt auch<br />

ganz stark von <strong>de</strong>r Kommunalverfassung im jeweiligen Bun<strong>de</strong>sland ab. Ich könnte<br />

mir vorstellen, dass das in manchen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn möglich ist, weil dort bestimmte<br />

Aufgaben gar nicht für diese Städte vorgesehen sind, son<strong>de</strong>rn beispielsweise in einem<br />

Regierungspräsidium konzentriert sind. Insofern kann man diese Frage nicht<br />

pauschal beantworten. In diesem Fall haben wir ein Gutachten für Mecklenburg-<br />

Vorpommern erstellt. Daher habe ich diese Frage mehr bezogen auf dieses Gutachten<br />

verstan<strong>de</strong>n. Sonst hätte ich mich vorsichtiger ausgedrückt und gesagt: Hier müssen<br />

wir in die jeweilige Kommunalordnung schauen, um zu sehen, was Städte dieser<br />

Größenordnung o<strong>de</strong>r mit dieser Funktion feisten müssen. Dann kann man Rückschlüsse<br />

auf die Größenordnung ziehen.<br />

Für uns war allerdings Folgen<strong>de</strong>s interessant: Für das Land Hessen habe ich die<br />

Fortschreibung <strong>de</strong>s Zentralortekonzepts mit einem Kollegen zusammen erarbeitet.<br />

Da gibt es solche Vorgaben: Ein Zentralort muss min<strong>de</strong>stens 15 000 o<strong>de</strong>r 20 000<br />

Einwohner haben, um diese zentralen Versorgungsaufgaben zu erfüllen. Wir kamen<br />

zu einem erstaunlichen Ergebnis. Wir haben im Rhein-Main-Verdichtungsgebiet Mittelzentren<br />

ent<strong>de</strong>ckt, die nicht einmal die Hälfte <strong>de</strong>r Funktionen erfüllen, obwohl sie<br />

30 000 o<strong>de</strong>r 40 000 Einwohner haben. An<strong>de</strong>rerseits haben wir im ländlichen Raum<br />

Orte ent<strong>de</strong>ckt, Mittelzentren, die nur 12 000 Einwohner haben, die aber diese Funktionen<br />

voll erfüllen. Warum? Im ländlichen Raum gibt es einen riesigen Einzugsbereich,<br />

<strong>de</strong>r sich auf dieses Zentrum konzentriert. Sie kommen dadurch auf diese Einwohnermengen,<br />

obwohl <strong>de</strong>r Ort nicht diese Zahlen aufweist. Im Verdichtungsraum<br />

gibt es zentrale Orte dicht nebeneinan<strong>de</strong>r. Bevor man dort ins Mittelzentrum geht,<br />

fährt man gleich nach Frankfurt. Insofern muss man das immer von <strong>de</strong>r jeweiligen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!