Enzkin - Elm-Asse-Kultur
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Km/Ki<br />
Die allosterische Hemmung wird häufig mit der nichtkompetitiven Hemmung gleichgesetzt – eine<br />
Vereinfachung, die selten gerechtfertigt ist. Als Sonderfall der allosterischen Hemmung ist die<br />
"negative Kooperativität" anzusehen. Sie wird bei oligomeren, aus gleichen Untereinheiten<br />
bestehenden Enzymen beobachtet, bei denen sich die Substratbindungsplätze gegenseitig<br />
behindern. Erstes Beispiel (1970) hierfür war die mit sinkender Affinität erfolgende Bindung von NAD +<br />
durch die tetramere GAPDH. cf. Conway und Koshland, Biochemistry 7, 4011 (1968).<br />
Zu allen allosterischen Hemmphänomenen gibt es die komplementären<br />
Aktivierungsmechanismen:<br />
negativer Effektor - positiver Effektor<br />
Inhibitor - Aktivator<br />
"feedback" Inhibition - "feed-forward" Aktivierung<br />
negative Kooperativität - positive Kooperativität<br />
(= Antikooperativität)<br />
Klassisches Beispiel einer positiven Kooperativität (d.h. mit steigender Affinität<br />
erfolgender Bindung) ist die Assoziation von O 2 oder CO 2 mit Hämoglobin, einem<br />
Carrierprotein. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Beispiele aus dem Bereich der<br />
Hormonrezeptoren und Enzyme (vergleiche PFK in Kapitel 7.1).<br />
Allosterische Inhibitoren gehören grundsätzlich dem ḿixed typé an. Ist K i<br />
(relativ zu K is ) sehr groß, so spricht man auch vom "unkompetitiven" Typ. Wäre<br />
K i =K is (was unwahrscheinlich ist), so läge der Fall eines nichtkompetitiven Inhibitors<br />
vor<br />
Abb. 8.10: Allosterische Beeinflussung der Substrat<br />
(S) Bindung durch einen Modulator (M) infolge einer<br />
(allosterischen) Konformationsänderung.<br />
8.9.3 Die "nicht-kompetitive" (allgemeiner: " mixed-type" Hemmung)<br />
Leider wird dieser Hemmtyp zumeist mit der allosterischen Hemmung verwechselt.<br />
Er wäre jedoch nur im Grenzfall mit diesem Hemmtyp identisch, nämlich dann, wenn<br />
Bindung des Modulators (M) den Substratumsatz (nicht notwendigerweise die<br />
Substratbindung) in irreversibler Art und Weise ausschließen würde. Die Literatur<br />
liefert hierfür nicht ein einziges sauberes Beispiel, obgleich der Einfluss von Phe auf<br />
Pyruvatkinase dem nahekommen soll.<br />
Gekoppelt mit dem Begriff des nicht-kompetitiven Inhibitors ist das Postulat,<br />
dass V max auch bei beliebigem Substratüberschuss nicht erreicht werden kann. K m<br />
bliebe jedoch identisch, da eine Coexistenz von inhibierten (d.h. enzymkinetisch<br />
nicht sichtbaren) und nicht inhibierten (d.h. normalen) Enzymmolekülen vorliegt.<br />
Originellerweise werden diese Kriterien gerade durch "Enzymgifte" erfüllt, die eine<br />
zum aktiven Zentrum gehörende katalytische Aminosäureseitenkette blockieren