08.11.2014 Aufrufe

Enzkin - Elm-Asse-Kultur

Enzkin - Elm-Asse-Kultur

Enzkin - Elm-Asse-Kultur

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

79<br />

Km/Ki<br />

Die allosterische Hemmung wird häufig mit der nichtkompetitiven Hemmung gleichgesetzt – eine<br />

Vereinfachung, die selten gerechtfertigt ist. Als Sonderfall der allosterischen Hemmung ist die<br />

"negative Kooperativität" anzusehen. Sie wird bei oligomeren, aus gleichen Untereinheiten<br />

bestehenden Enzymen beobachtet, bei denen sich die Substratbindungsplätze gegenseitig<br />

behindern. Erstes Beispiel (1970) hierfür war die mit sinkender Affinität erfolgende Bindung von NAD +<br />

durch die tetramere GAPDH. cf. Conway und Koshland, Biochemistry 7, 4011 (1968).<br />

Zu allen allosterischen Hemmphänomenen gibt es die komplementären<br />

Aktivierungsmechanismen:<br />

negativer Effektor - positiver Effektor<br />

Inhibitor - Aktivator<br />

"feedback" Inhibition - "feed-forward" Aktivierung<br />

negative Kooperativität - positive Kooperativität<br />

(= Antikooperativität)<br />

Klassisches Beispiel einer positiven Kooperativität (d.h. mit steigender Affinität<br />

erfolgender Bindung) ist die Assoziation von O 2 oder CO 2 mit Hämoglobin, einem<br />

Carrierprotein. Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Beispiele aus dem Bereich der<br />

Hormonrezeptoren und Enzyme (vergleiche PFK in Kapitel 7.1).<br />

Allosterische Inhibitoren gehören grundsätzlich dem ḿixed typé an. Ist K i<br />

(relativ zu K is ) sehr groß, so spricht man auch vom "unkompetitiven" Typ. Wäre<br />

K i =K is (was unwahrscheinlich ist), so läge der Fall eines nichtkompetitiven Inhibitors<br />

vor<br />

Abb. 8.10: Allosterische Beeinflussung der Substrat<br />

(S) Bindung durch einen Modulator (M) infolge einer<br />

(allosterischen) Konformationsänderung.<br />

8.9.3 Die "nicht-kompetitive" (allgemeiner: " mixed-type" Hemmung)<br />

Leider wird dieser Hemmtyp zumeist mit der allosterischen Hemmung verwechselt.<br />

Er wäre jedoch nur im Grenzfall mit diesem Hemmtyp identisch, nämlich dann, wenn<br />

Bindung des Modulators (M) den Substratumsatz (nicht notwendigerweise die<br />

Substratbindung) in irreversibler Art und Weise ausschließen würde. Die Literatur<br />

liefert hierfür nicht ein einziges sauberes Beispiel, obgleich der Einfluss von Phe auf<br />

Pyruvatkinase dem nahekommen soll.<br />

Gekoppelt mit dem Begriff des nicht-kompetitiven Inhibitors ist das Postulat,<br />

dass V max auch bei beliebigem Substratüberschuss nicht erreicht werden kann. K m<br />

bliebe jedoch identisch, da eine Coexistenz von inhibierten (d.h. enzymkinetisch<br />

nicht sichtbaren) und nicht inhibierten (d.h. normalen) Enzymmolekülen vorliegt.<br />

Originellerweise werden diese Kriterien gerade durch "Enzymgifte" erfüllt, die eine<br />

zum aktiven Zentrum gehörende katalytische Aminosäureseitenkette blockieren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!