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Verkehrsstrafrecht Ordnungswidrigkeiten

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Fahrzeughalter unterbricht jedoch nicht die Verjährung. 1 Dies gilt auch,<br />

wenn der Anhörungsbogen von dem Halter an den Fahrer<br />

weitergegeben wird und dieser ihn zurücksendet.<br />

3.1.4. Übertragung der Halterdaten in Betroffenendaten<br />

AG Neuss, Beschluss vom 15.06.2005, 18 OWi 51 Js 198/05 = zfs<br />

2005, 574 = StraFo 2005, 430<br />

Die Übertragung von Halterdaten in Betroffenendaten unterbricht die<br />

Verjährung nur, wenn dieser Eingriff in die Datenverarbeitung<br />

dokumentiert ist. Das Oberlandesgericht Köln hat in einer<br />

Entscheidung 2 bestimmt, dass bei einem Eingriff in den EDV-Ablauf<br />

aktenkundig gemacht werden muss, wer die Anordnung vorgenommen<br />

hat, zudem müsse der Anordnende durch Unterschrift oder zumindest<br />

Handzeichen die Verantwortung für die Richtigkeit der Bearbeitung<br />

übernehmen. Das OLG Düsseldorf 3 hat klargestellt, dass sich die eine<br />

Verjährung unterbrechende Wirkung eindeutig aus den Akten ergeben<br />

muss. Befinden sich lediglich Zeichen auf der Rückseite eines vom<br />

KBA stammenden Computerausdrucks, reicht dies nicht.<br />

Aktuelles Verkehrsrecht<br />

Wolfgang Ferner<br />

Falsche Anschrift<br />

AG Wittenberg, Beschluss vom 12.8.2005 - 3 OWi 561 Js 22815/05 (<br />

43/05) = SVR 2006, 75<br />

Die Einstellung des Verfahrens gemäß § 205 StPO unterbricht die<br />

Verjährung nicht, wenn die Verwaltungsbehörde in Kenntnis der<br />

richtigen Anschrift an eine falsche Anschrift zustellt.<br />

SV-Gutachten<br />

OLG Braunschweig, Beschluss vom 28.6.2005 - 1 Ss OWi 40/05 = SVR<br />

2006, 112<br />

Voraussetzung für die Verjährungsunterbrechung durch Einholen eines<br />

Sachverständigengutachten ist stets, dass die Anordnung der<br />

Begutachtung den Verfahrensbeteiligten nach ihrem Inhalt und dem<br />

Zeitpunkt ihres Ergehens erkennbar ist und von diesen in ihrer Wirkung<br />

auf das Verfahren abgeschätzt werden kann.<br />

1<br />

OLG Hamm, Beschluss vom 17.05.2005, 1 Ss OWi 244/05<br />

2<br />

OLG Köln, VRS 98, 207<br />

3<br />

OLG Düsseldorf, VRS 92, 342<br />

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