Das Programm - Kolping-Bildungsstätte Soest
Das Programm - Kolping-Bildungsstätte Soest
Das Programm - Kolping-Bildungsstätte Soest
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Kolping</strong><strong>Programm</strong>2_10 30.06.2010 7:42 Uhr Seite 2<br />
2<br />
Lernen begleitet das Leben<br />
Mit wachsender Individualisierung und Pluralisierung unserer Gesellschaft steigt die Notwendigkeit, in eigenverantwortlichem<br />
Handeln sein Leben zu gestalten. Durch ein unübersichtliches Informationsangebot in einer schnelllebigen Zeit<br />
wird es zunehmend komplizierter, sich zurecht zu finden und die persönliche Verantwortung anzunehmen und zu gestalten.<br />
Die Arbeitswelt mit ihren vertrauten Zeiten, Rhythmen oder Dauerbeschäftigungsverhältnissen wird sich weiter verändern.<br />
Die Mobilitätsanforderungen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen werden steigen. Die Lebenserwartung<br />
wächst.<br />
Diesen aktuellen Bedingungen und Herausforderungen muss man sich stellen. Dazu ist Bildung notwendig. Sie ist Voraussetzung<br />
dafür, dass Menschen ihr Leben und die Gesellschaft gestalten. Eine Beschränkung auf die Anpassung an die<br />
Arbeitswelt bzw. die Erhöhung der individuellen Beschäftigungsfähigkeit verkürzt das Bildungsverständnis. Vielmehr<br />
muss Persönlichkeitsbildung wesentlicher Bestandteil von Bildung sein und bleiben.<br />
Aspekte Katholischer Erwachsenenbildung<br />
Wesentlich für die Katholische Erwachsenenbildung ist das christliche Menschenbild, und darin unterscheidet sie sich von<br />
anderen Bildungsverständnissen. Bildung zielt in besonderem Maße auf die Entwicklung der Persönlichkeit, auf die<br />
Erweiterung der Kompetenz, für sich und auch für andere Verantwortung übernehmen zu können. „Ziel muss es also sein,<br />
dass alle, die entsprechend begabt sind, zu höheren Studien aufsteigen können, und zwar so, dass sie, soweit es möglich<br />
ist, in der Gesellschaft jene Aufgaben, Ämter und Dienste erreichen, die ihrer Begabung und ihren Fachkenntnissen entsprechen.<br />
1<br />
Es ist ein Auftrag an die Menschen, die Gesellschaft mitgestalten wollen. Die Entwicklung der Persönlichkeit geschieht<br />
nicht passiv, sondern aktiv durch bewusste Entscheidung. Es sind „ernste Anstrengungen zu machen, dass sich alle des<br />
Rechts auf Kultur bewusst werden und der Pflicht, sich selbst zu bilden und andere bei ihrer Bildung zu unterstützen. 2<br />
Diese Anforderung ist zeitlich unbegrenzt, verdeutlicht den prozesshaften Weg der Bildung und setzt auf die persönliche<br />
und bewusste Entscheidung, sich im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten und Voraussetzungen ständig weiter zu<br />
bilden. So ist die Aussage des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken zur Erwachsenenbildung zu verstehen. „Sie „trage<br />
dazu bei, dass Menschen sich in einer veränderten Gesellschaft zurechtfänden. 3<br />
<strong>Kolping</strong> und Bildung<br />
„Was der Mensch aus sich macht,<br />
das ist er.“<br />
Adolph <strong>Kolping</strong><br />
„Was der Mensch aus sich macht, das ist er“. In dieser Aussage Adolph <strong>Kolping</strong>s findet sich der Anspruch der prozesshaften<br />
und persönlichkeitsorientierenden Bildung wieder. Nur wer sich kontinuierlich weiter entwickelt und weiter bildet,<br />
wird den sich verändernden Anforderungen gerecht werden.<br />
Eine Fülle von Bildungsveranstaltungen, die in diesem <strong>Programm</strong>heft zusammengestellt sind, machen das Spektrum in<br />
den Regionen zu unterschiedlichsten Themen und Zielgruppen deutlich.<br />
1 vgl. Johannes XXIII., Enz. Pacem in terris: AAS 55 (1963) 260, zitiert in Rahner, Karl und Vorgrimler, Herbert,<br />
Kleines Konzilkompendium, XIII, (1966), Die pastorale Konstitution über die Kirche in der Welt von heute<br />
„Gaudium et spes“, Freiburg, S. 513.<br />
2 Rahner, Karl und Vorgrimler, Herbert (1966), a. a. O.<br />
3 Salzkörner / Materialien für die Diskussion in Kirche und Gesellschaft, 6. Jg., Nr. 5, 30. Oktober 2000, Bonn-<br />
Bad Godesberg, S. 12