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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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mit PHTS, der unter massiver Lipomatose, Thymushyperplasie <strong>und</strong><br />

Kachexie leidet, eine große heterozygote Deletion im PTEN-Gen nachweisen.<br />

In unserem Projekt sollten aus Lipomgewebe des Patienten gewonnene<br />

Präadipozyten, charakterisiert <strong>und</strong> als Zellmodell zur Forschung<br />

am IGF-I Signalweg <strong>und</strong> der Adipozytendifferenzierung etabliert<br />

werden. Zudem untersuchten wir den Effekt von Rapamycin, einem<br />

mTOR-Inhibitor auf das Wachstum <strong>und</strong> die Differenzierung der Lipom-<br />

Zellen <strong>und</strong> dokumentierten einen individuellen Therapieversuch am Patienten<br />

mit Rapamycin über bislang vier Monate. Methodik: Die Lipom-<br />

Zellen wurden als Primärzellen gewonnen <strong>und</strong> in Langzeitkultur gehalten.<br />

Die Zellproliferation <strong>und</strong> Differenzierung wurde nach DNA- bzw.<br />

Lipidfärbung durch Zellzählung bestimmt. Die PTEN Proteinmenge and<br />

AKT-Phosphorylierung wurden mittels Western Blot analysiert. Serumkonzentrationen<br />

des IGF-Bindungsprotein 2 (IGFBP2) wurden mit einem<br />

ELISA quantifiziert. Zwei Ganzkörper MRTs dokumentierten ¾nderungen<br />

der Thymusgröße <strong>und</strong> Fettmasse des Patienten vor <strong>und</strong> während der<br />

Rapamycintherapie (10 mg/day). Das PTEN-Gen wurde mittels kommerzieller<br />

MLPA <strong>und</strong> Sequenzierung analysiert. Ergebnisse: Die Lipomzellen<br />

hatten eine Lebensspanne von 91 Gernerationen (G) mit einer Verdopplungszeit<br />

von 25 h. Nach 29 G ließen sich noch 55,1 € 10,42% (mean<br />

€ SD) der Zellen zu Adipozyten differenzieren, gemessen an der Anzahl<br />

der lipidakkumulierenden Zellen. Die PTEN Proteinmenge war im<br />

Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Kontrollpräadipozyten <strong>und</strong> SGBS Zellen verringert<br />

<strong>und</strong> eine konstitutive Phosphorylierung der Proteinkinase-B/AKT<br />

konnte festgestellt werden. Rapamycin (100nmol/l) verringerte die Zellproliferation<br />

um 30,06 € 10,10% <strong>und</strong> Adipozytendifferenzierung um<br />

72,6 € 10,3%. Der individuelle Therapieversuch mit Rapamycin beim Patienten<br />

zu einem Aufholwachstum von 5 cm (+0,57 SDS) <strong>und</strong> einer deutlichen<br />

Regression des Thymus um 45% in 4 Monaten. Bislang konnte<br />

keine Veränderung der Lipomatose <strong>und</strong> keine Gewichtszunahme des<br />

Patienten festgestellt werden. IGFBP2 wurde von anderen Arbeitsgruppen<br />

als diagnostischer Marker für eine erfolgreiche Rapamycintherapie<br />

von Patienten mit PHTS diskutiert. Nach 4 Monaten Behandlung zeigten<br />

die Serumwerte unseres Patienten mit 1217 € 504,9 ng/ml keine Verringerung<br />

zu den Werten von 1269 € 296,3 ng/ml vor Beginn (Referenz<br />

277 – 640 ng/ml). Schlussfolgerung: Die große PTEN-Deletion verursachte<br />

einen Mangel an PTEN-Protein <strong>und</strong> damit eine erhöhte Proliferations-<br />

<strong>und</strong> Differenzierungsrate in Lipom-Zellen eines Patienten mit<br />

PHTS. Rapamycin konnte diese Effekte in vitro teilweise aufheben. Unter<br />

Einbeziehung der klinischen Ergebnisse könnte Rapamycin eine sinnvolle<br />

Therapieoption für Patienten mit schwerem PHTS darstellen.<br />

FV37<br />

Ausdauertraining verbessert die<br />

MCT1-Proteinexpression <strong>und</strong> die<br />

belastungsabhängige Verteilung des<br />

MCT1-Transporters in Erythrozyten von<br />

männlichen nicht-insulinpflichtigen Typ 2<br />

Diabetikern<br />

Opitz D 1 , Lenzen E 1 , Kreutz T 1 , Wacker A 1 , Redmann M 1 ,<br />

Romberg S 2 , Montiel G 3 , Brixius K 1 , Bloch W 1 , Capin C 1<br />

1 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für<br />

Kreislaufforschung <strong>und</strong> Sportmedizin – Abteilung für<br />

molekulare <strong>und</strong> zelluläre Sportmedizin, Köln, Germany;<br />

2 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Biochemie,<br />

Köln, Germany; 3 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für<br />

Kreislaufforschung <strong>und</strong> Sportmedizin – Abteilung für<br />

präventive <strong>und</strong> rehabilitative Sport- <strong>und</strong> Leistungsmedizin,<br />

Köln, Germany<br />

Fragestellung: Erythrozyten sind insbesondere unter Belastung essentieller<br />

Bestandteil des Laktat-Shuttle-Systems zwischen der laktatproduzierenden<br />

Skelettmuskulatur <strong>und</strong> den laktatverstoffwechselnden Organen.<br />

In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss eines Ausdauertrainings<br />

im Vergleich zu einem moderaten Bewegungstraining auf die<br />

Proteinexpression <strong>und</strong> Translokation des MCT1 (Monocarboxylattransporter<br />

1) in den Erythrozyten bei nicht-insulinpflichtigen Typ-2 Diabetikern<br />

untersucht. Methodik: Die Studienteilnehmer nahmen an einem<br />

zwölfwöchigen (4 x 90Min./Woche) Ausdauertraining (n = 24, Alter:<br />

60,7 € 9,1 Jahre, BMI: 31,2 € 3,5) oder moderatem Bewegungstraining<br />

(n = 19, Alter: 58,6 € 10,6 Jahre, BMI: 32,6 € 4,6) teil. Zu Beginn <strong>und</strong> am<br />

Ende der Trainingsintervention wurde bei den Patienten eine EKG-überwachte<br />

Belastungsspiroergometrie (WHO-Schema) durchgeführt. Die<br />

venösen Blutproben für die immunhistochemische Auswertung des<br />

MCT1 in den Erythrozyten wurden engmaschig vor, während <strong>und</strong> bis<br />

60 Minuten nach der Belastung entnommen. Ergebnisse: Das<br />

MCT1-Protein ist gleichmäßig im Erythrozyten verteilt. Vor der Trainingsintervention<br />

zeigte sich in beiden Interventionsgruppen weder un-<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

ter Belastung noch in der anschließenden 60-minütigen Erholungsphase<br />

eine Veränderung der MCT1-Verteilung in den Erythrozyten. Nach der<br />

dreimonatigen Trainingsintervention kam es in beiden Gruppen zu einer<br />

Zunahme der körperlichen Belastbarkeit, die Zunahme war in der Ausdauergruppe<br />

(+21,1%) signifikant gegenüber der Bewegungsgruppe<br />

(+10,1%) erhöht. Nur bei den Studienteilnehmer des Ausdauertrainings<br />

konnte eine signifikante Zunahme der erythrozytären MCT1-Proteinexpression<br />

nachgewiesen werden (+124,3%). Wiederum war der MCT1<br />

auch nach der Intervention gleichmäßig im Erythrozyten verteilt. Im<br />

Anschluss an eine körperliche Belastung kam es jetzt nur in der Ausdauergruppe<br />

zu einer signifikanten Abnahme der MCT1-Verteilung im<br />

Erythrozyten. In der anschließenden Erholungsphase kam es erneut zu<br />

einer gleichmäßigen Verteilung des MCT1 über die Erythrozytenfläche.<br />

Schlussfolgerungen: Das Ausdauertraining bewirkt eine trainingsbedingte<br />

Zunahme der MCT1-Proteinexpression in den Erythrozyten.<br />

Die belastungsbedingte reversible Veränderung der MCT1-Verteilung<br />

im Erythrozyten könnte auf eine ¾nderung der Lokalisation der MCT1-<br />

Proteine zurückzuführen sein. Dieser Mechanismus könnte zu einer Verbesserung<br />

der Belastungstoleranz bei nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern<br />

beitragen.<br />

FV38<br />

Adiponektin, Leptin, BP-3, IGF-1 <strong>und</strong> hs-CRP in<br />

der frühen Phase nach bariatrischem Eingriff <strong>und</strong><br />

ihre Einflussnahme auf die Insulinresistenz<br />

Wolf T 1 , Rauschmayer M 1 , Britz A 2 , Dressler M 3 , Ring A 3 ,<br />

Lohmann T 1<br />

1 Krankenhaus Dresden-Neustadt, Medizinische Klinik,<br />

Dresden, Germany; 2 Krankenhaus Dresden-Neustadt,<br />

Laboratoriumsmedizin, Dresden, Germany; 3 Krankenhaus<br />

Dresden-Neustadt, Klinik für Allgemein- <strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie, Dresden, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Die Adipositaschirurgie ist z.Z. für viele morbid adipöse<br />

Patienten der einzige Weg aus ihrer „Adipositas Falle“. Sie zeichnet sich<br />

u. a. durch eine sofortige Verbesserung der Insulinresistenz nach Eingriff<br />

aus. In dieser prospektiven Studie analysierten wir die hormonellen Veränderungen<br />

unmittelbar nach bariatrischem Eingriff (Magen-Bypass<br />

<strong>und</strong> Schlauchmagen). Methodik: Bei insgesamt 30 morbid adipöse Patienten<br />

(BMI 50,1 € 8,6 kg/m 2 ) bestimmten wir mittels RIA Adiponektin,<br />

Leptin, BP-3, IGF-1 <strong>und</strong> hs-CRP vor <strong>und</strong> 3, 6, 90 <strong>und</strong> 180 Tage nach<br />

Eingriff. Für die statistische Auswertung wurde der Student’s t-Test (gepaart)<br />

herangezogen. Ergebnisse: Adiponektin fiel in den ersten 6 Tagen<br />

nach Eingriff sig. ab (4,84 € 2,9 auf 4,05 € 2,7 ug/ml), um dann erneut<br />

anzusteigen (Tag 90: 5,66 € 3,3 ug/ml, p < 0,01; Tag 180: 6,9 € 5,4 ug/ml).<br />

Leptin ging während der ersten 3 Tagen deutlich zurück (51,97 € 31,6 auf<br />

35,95 € 26,0 ng/ml, p < 0,001) <strong>und</strong> fiel im Verlauf auch weiter ab (Tag<br />

180: 24,28 € 15,7 ng/ml, p < 0,01). IGF-1 verhielt sich analog zu BP-3.<br />

Beide gingen bis zum 6 postoperativen Tag zunächst sig. zurück (IGF-1:<br />

97,73 € 32,9 auf 45,9 € 24,1 ng/ml), danach stiegen sie erneut an, jedoch<br />

ohne ihren Ausgangswert wieder zu erreichen. Das hs-CRP stieg zunächst<br />

stark unter der OP an (11,9 € 11,01 auf 91,07 € 51,1 mg/l,<br />

p < 0,001), fiel jedoch nach 180 Tagen unter den Ausgangswert zurück<br />

(8,38 € 11,5 mg/l, p < 0,03). Der BMI nahm in der Beobachtungszeit deutlich<br />

ab (50,1 € 8,6 auf 37,1 € 7,3 kg/m 2 ,p< 0,001). Schlussfolgerung: Erstaunlicherweise<br />

spielt Adiponektin keine bedeutende Rolle bei der sofortigen<br />

Verbesserung der Insulinresistenz nach adipositas-chirurgischem<br />

Eingriff. Es fiel sogar zunächst noch weiter ab. Demgegenüber<br />

zeigte Leptin einen rapiden Abfall infolge der weichenden hypothalamischen<br />

Leptinresistenz. Neuroendokrine Veränderungen nach bariatrischem<br />

Eingriff scheinen möglicherweise schneller zu geschehen, unabhängig<br />

vom Gewichtsverlust. Wie bei morbid adipösen Patienten bekannt<br />

war IGF-1 erniedrigt <strong>und</strong> stieg nach initialem Abfall wieder an.<br />

Hs-CRP stieg unter dem operativen Stress zunächst massiv an. Als Marker<br />

für eine inflammatorische Situation fiel es mit dem Gewichtsverlust<br />

unter den Ausgangswert zurück. Auch wenn in der Vergangenheit bisher<br />

mehr die hormonellen Langzeitveränderungen untersucht wurden, halten<br />

wir zur Lösung des Mysteriums der sofortigen Verbesserung der<br />

Insulinresistenz nach bariatrischem Eingriff unabhängig vom Gewichtsverlust,<br />

weitere Untersuchungen der frühen postoperativen Phase für<br />

erforderlich.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S17

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