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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S66 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

P181<br />

Mesenchymale Stromazellen aus dem<br />

Knochenmark (MSC) reduzieren Streptozotozin<br />

(STZ)-induzierte Schädigung von Insulin<br />

produzierenden ß-Zellen durch humorale<br />

Faktoren in vitro<br />

Feilen PJ 1 , Päth G 1 , Pilz I 1 , Jacob M 1 , Jäger C 1 , Alt M 1 ,<br />

Seufert J 1<br />

1 Uniklinik Freiburg, Innere Medizin II, Endokrinologie &<br />

Diabetologie, Freiburg, Germany<br />

Fragestellung: MSC migrieren in entzündete Gewebe <strong>und</strong> verringern<br />

bei systemischer Injektion den ß-Zellverlust in STZ-diabetischen Mäusen.<br />

Der molekularen Mechanismen dieser MSC-vermittelten ß-Zellprotektiven<br />

Wirkung sind noch ungeklärt. Die Aufklärung wird durch<br />

die große Heterogenität primärer MSC Populationen erschwert. In Vorarbeiten<br />

konnten wir zeigen, dass STZ-geschädigte ß-Zellen über humorale<br />

Faktoren Migration in primären MSC <strong>und</strong> der definierten, humanen<br />

Telomerase-immortalisierten MSC-Linie hMSC-TERT induzieren. Um die<br />

zelluläre Kommunikation zwischen MSC <strong>und</strong> ß-Zellen weiter zu charakterisieren,<br />

untersuchen wir hier die Auswirkung kokultivierter MSC auf<br />

die Viabilität <strong>und</strong> Insulinfunktion von ß-Zellen nach Langzeitkultur <strong>und</strong><br />

Schädigung durch STZ. Methodik: INS-1E Ratteninsulinomzellen <strong>und</strong><br />

primäre Ratten-Inseln wurden mit hMSC-TERT bzw. primären syngenen<br />

plastikadhärenten Ratten-MSC (Passagen 3 – 4) kokultiviert. MSC wurden<br />

dabei in Kulturinserts mit 0,4 mm Poren ausgesät. In Vorarbeiten<br />

wurden 0,66 mM <strong>und</strong> 1 mM STZ als 24 h-LD 50 in INS-1E bzw. primären<br />

Ratten-Inseln bestimmt. Kokultivierte ß-Zellen wurden mit allein kultivierten<br />

ß-Zellen verglichen. Ergebnisse: Es ist bekannt, dass primäre<br />

Inseln bereits nach kurzer Zeit in Kultur rapide degradieren. Die Kokultur<br />

mit primären MSC mit Ratten-Inseln resultiert in einer substanziell<br />

reduzierter Zahl nekrotischer Zellen nach 8 Tagen in Kultur. In Folge<br />

weisen die kokultivierten Inseln an Tag 8 eine signifikant erhöhte Insulinfunktion<br />

auf. Ebenso ist nach 24 h diabetogenem Stress durch 0,66<br />

mM STZ die Viabilität kokultivierter Inseln signifikant erhöht. Um das<br />

hMSC-TERT in vitro-Modell weiter zu charakterisieren wurden analoge<br />

Experimente mit INS-1E durchgeführt. Kokultivierte INS-1E zeigen eine<br />

singifikante Erhöhung der Viabilität nach 24 h mit 0,33, 0,66 <strong>und</strong> 1 mM<br />

STZ. Weiterhin zeigen initiale Daten, dass die Viabilität kokulivierter<br />

INS-1E auch nach 24 h Inkubation mit einem Mix der proinflammatorischen<br />

Zytokine TNF-a, IL-1ß <strong>und</strong> Interferon-g (je 20 ng/ml) signifikant<br />

erhöht ist. Schlussfolgerung: Humorale Faktoren aus MSC vermitteln<br />

ß-Zell-Protektion unter zellulärem Stress. hMSC-TERT sind hinsichtlich<br />

ihrer protektiven Eigenschaften mit primären MSC vergleichbar <strong>und</strong><br />

sind darum ein geeignetes in vitro-Modell zur Untersuchung humoraler<br />

Interaktionen zwischen MSC <strong>und</strong> ß-Zellen. Gefördert durch BMBF<br />

KKNDm, FK 01GI0812<br />

P182<br />

Bedeutung der Phosphorylierung von Ser-298<br />

<strong>und</strong> Ser-302 für die Aktivität der<br />

Beta-Zellapoptose induzierenden Dual leucine<br />

zipper kinase (DLK)<br />

Babeikelishomi R 1 , Klimpel C 1 , Blume R 1 , Schmidt S 1 ,<br />

Oetjen E 1<br />

1<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Pharmakologie, Göttingen,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Die dual leucine zipper kinase DLK kann durch Induktion<br />

von Beta-Zellapoptose <strong>und</strong> Hemmung der Insulingentranskription zu<br />

der Entwicklung von Diabetes mellitus beitragen. Die Regulation der<br />

DLK in Beta-Zellen ist noch unklar. Es wird angenommen, dass DLK<br />

homodimerisiert <strong>und</strong> autophosphoryliert. Es ist unklar, welche Aminosäuren<br />

autophosphoryliert werden. In der verwandten Kinase MLK3<br />

wurden Thr-277 <strong>und</strong> Ser-281 als Autophosphorylierungsstellen identifiziert.<br />

Diese Aminosäuren entsprechen Ser-298 <strong>und</strong> Ser-302 innerhalb<br />

der DLK. Die Bedeutung dieser Aminosäuren für die Aktivität der DLK<br />

wurde untersucht. Methodik: Transiente Transfektionen mit Reportergenassays<br />

<strong>und</strong> Immunoblotanalysen in der Beta-Zelllinie HIT wurden<br />

eingesetzt. Ergebnisse: Im Gegensatz zu überexprimierter DLK Wildtyp<br />

oder einer Ser-298-Ala Mutante migrierten die Ser-302-Ala – <strong>und</strong> die<br />

Doppelmutante schneller in einem Immunoblot. Diese deutet auf eine<br />

verminderte Phosphorylierung beider Mutanten hin. Die Überexpression<br />

dieser Mutanten verminderte die Phosphorylierung der DLK untergeordneten<br />

Kinase JNK zu 30 and 50% verglichen mit DLK Wildtyp. Weder die<br />

Ser-302-Ala noch die DLK Mutante hemmten die transkriptionelle Aktivität<br />

vermittelt durch den Beta-Zellprotektiven Transkriptionsfaktor<br />

CREB oder seinen Koaktivator CBP. Behandlung der Beta-Zellen mit<br />

dem proinflammatorischen Zytokin TNFalpha reduzierte die Menge an<br />

überexprimierter DLK Wildtyp aber nicht an DLK Ser-302-Mutante.<br />

Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Mutation von<br />

Ser-302 zu Ala innerhalb der katalytischen Domäne von DLK die Phosphorylierung<br />

von JNK <strong>und</strong> die Hemmung der CREB-abhängigen Gentranskription<br />

verhindert. Die Verhinderung der Phosphorylierung von DLK<br />

am Ser-302 könnte ihre katalytische Aktivität hemmen. Angesichts der<br />

Beta-Zell schädigenden Wirkung von DLK könnte das Ser-302 ein neues<br />

Arzneimittelziel für die Therapie des Diabetes darstellen.<br />

P183<br />

Dietary fibres reduce diabetes prevalence in NZO<br />

mice independently of obesity development<br />

Kaiser D 1 , Scherneck S 1 , Becker N 2 , Mabrok HBH 2 , Loh G 2 ,<br />

Schürmann A 1 , Joost HG 3 , Wiedmer P 1<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-<br />

Rehbrücke, Experimentelle Diabetologie, Nuthetal,<br />

Germany; 2 Deutsches Institut für Ernährungsforschung<br />

Potsdam-Rehbrücke, Gastrointestinale Mikrobiologie,<br />

Nuthetal, Germany; 3 Deutsches Institut für<br />

Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke, Pharmakologie,<br />

Nuthetal, Germany<br />

Introduction: Epidemiological studies provide evidence for a correlation<br />

between an increased intake of fibre-rich whole-grain cereals and<br />

a reduced diabetes risk. The <strong>und</strong>erlying mechanism is unknown. The<br />

aim of this study was to identify possible mechanisms of action by<br />

feeding diets enriched with different fibre types, e. g. soluble and insoluble<br />

fibres. New Zealand Obese (NZO) mice, which develop obesitydependent<br />

diabetes with beta-cell failure, were used as a polygenic type<br />

2 diabetes model. Methods: Up to 16 weeks of age, male NZO mice were<br />

fed with high-fat diets (15% fat w/w) containing different amounts and<br />

types of fibre: Control diet (5% wheat-cellulose w/w) and 3 experimental<br />

diets containing 10% (w/w) fibre, either as wheat-cellulose, resistant<br />

starch, or beta-glucan. Body weight/composition, food intake and blood<br />

glucose were measured regularly. The fermentation rate was estimated<br />

by measuring the amount of short-chain fatty acids (SCFA) in caecal<br />

content and faeces. Glucose excursions following a meal (week 6) and<br />

oral glucose tolerance (week 8) were assessed. Results: Both the control<br />

diet and the fibre-enriched diets caused robust weight gain, whereas the<br />

beta-glucan group showed a diminished weight in comparison to the<br />

control group (46.6 € 0.7 g vs. 51.2 € 1.0 g, p < 0.001, week 9). This could<br />

be due to the reduced metabolised energy of the beta-glucan diet in<br />

comparison to the control diet (3.0 kJ/g lean mass/d vs. 3.6 kJ/g lean<br />

mass/d, p < 0.01). Increased production of SCFA by caecal fermentation<br />

was verified for the diets containing fermentable fibres (resistant starch<br />

and beta-glucan) compared to cellulose containing diets. All fibre-enriched<br />

diets significantly reduced the prevalence of diabetes (32 – 39%<br />

vs. 70% control diet; week 14). Glucose excursions after a meal of the<br />

fibre-enriched diets were not significantly different between control,<br />

cellulose and resistant-starch diets, but were lower in the beta-glucan<br />

group. However, the corresponding insulin response was significantly<br />

lower for the cellulose diet (15 min insulin values control = 4.5 € 0.6 mg/<br />

l vs. cellulose = 2.8 € 0.4 mg/l; p < 0.05) but unchanged for all other diets.<br />

An oral glucose tolerance test did not reveal differences in glucose and<br />

corresponding insulin response between the groups. Conclusion: Increasing<br />

fibre content from 5% to 10% reduces diabetes prevalence in<br />

NZO mice independent of obesity development, fibre fermentation and<br />

postprandial glucose and insulin response. These data are consistent<br />

with the hypothesis of an anti-diabetogenic effect of all fibre types<br />

possibly resulting from the mechanical impact of fibres on gastrointestinal<br />

filling. In addition, fibre-specific effects on insulin sensitivity and<br />

insulin secretion might contribute to the anti-diabetogenic action.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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