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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong><br />

<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong>: Neue Diabetes-Technologie, Diagnostik <strong>und</strong><br />

Therapie<br />

FV1<br />

Insulindegludec – Ein neues ultralang wirksames<br />

Basalinsulin mit Multihexamerbildung <strong>und</strong><br />

geringerer pharmakodynamischer Variabilität als<br />

Insulinglargin bei Typ 1 Diabetes (T1D)<br />

Heise T 1 , Haahr HL 2 , Jonassen I 2<br />

1 Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH, Neuss,<br />

Germany; 2 Novo Nordisk A/S, Copenhagen, Denmark<br />

Fragestellung: Insulindegludec (IDeg) ist ein neues Basalinsulin, das in<br />

Gegenwart von Zn 2+ <strong>und</strong> Phenol Dihexamere bildet. Mittels Size-Exclusion-Chromatografie<br />

wurde nachgewiesen, dass IDeg bei sinkender Konzentration<br />

der Hilfsstoffe Multihexamer-Komplexe ausbildet, die bei<br />

physiologischem pH löslich sind. In zwei euglykämischen Clamp-Studien<br />

bei Patienten mit Typ 1 Diabetes (T1D) wurden die pharmakodynamischen<br />

(PD) <strong>und</strong> pharmakokinetischen (PK) Eigenschaften von IDeg<br />

charakterisiert <strong>und</strong> die Variabilität der Wirkung im Vergleich zu Insulinglargin<br />

(IGlar) untersucht. Methodik: Aufgr<strong>und</strong> der erwarteten langen<br />

Wirkdauer von IDeg erfolgten alle PK-/PD-Untersuchungen im Steady<br />

State. Bei Studie 1 wurden 12 Patienten mit T1D über 6 Tage mit IDeg<br />

0,4 E/kg q.d. behandelt. Am 6. Behandlungstag wurde ein 24-stündiger<br />

euglykämischer Clampversuch (Blutglucose (BG)-Ziel 5,5 mmol/l, Biostator-Clamp<br />

mit minütlicher Anpassung der Glucoseinfusionsraten<br />

(GIR)) mit häufigen Messungen der IDeg-Serumkonzentrationen (gemessen<br />

mittels ELISA) über 96 St<strong>und</strong>en nach Dosierung durchgeführt.<br />

Studie 2 war eine randomisierte, doppelblinde Studie, bei der<br />

54 Patienten mit T1D im Parallelgruppendesign 0,4 E/kg IDeg oder IGlar<br />

q.d. über 12 Tage erhielten. An den Tagen 6, 9 <strong>und</strong> 12 wurde während<br />

eines 24-stündigen euglykämischer Clampversuchs (BG-Zielwert<br />

5,5 mmol/l) die Variabilität der PK-/PD-Parameter untersucht. Ergebnisse:<br />

Studie 1: IDeg wies im Steady State ein flaches <strong>und</strong> stabiles PK- <strong>und</strong><br />

PD-Profil über 24 St<strong>und</strong>en auf. Auch 96 St<strong>und</strong>en nach der letzten Injektion<br />

waren noch messbare IDeg-Konzentrationen vorhanden. Studie 2:<br />

Auch in dieser Studie zeigte IDeg eine gleichmäßige metabolische Wirkung<br />

über 24 St<strong>und</strong>en, während IGlar in den ersten 12 St<strong>und</strong>en eine<br />

stärkere Wirkung aufwies (Ratio AUC-GIR0 –12h/AUC-GIR0 – 24 h 0,50 vs.<br />

0,57, IDeg vs. IGlar). Die intraindividuelle Variabilität von IDeg war bei<br />

allen gemessenen PD-Parametern signifikant geringer als bei IGlar (Gesamtwirkung<br />

(AUC-GIR0 – 24 h), CV 20 vs. 82%, Effekt in den letzten<br />

22 St<strong>und</strong>en (AUC-GIR2 –24h), CV 22 vs. 92%, <strong>und</strong> maximaler Effekt<br />

(GIR max), CV 18 vs. 60%; jeweils p < 0,0001). Die Gesamtwirkung von<br />

IDeg war tendenziell größer als die von IGlar (AUC-GIR0 – 24 h 2618 vs.<br />

1953 mg/kg (geometrischer Mittelwert), Ratio 134%). Schlussfolgerungen:<br />

IDeg hat aufgr<strong>und</strong> der Bildung löslicher Multihexamere im subkutanen<br />

Depot ein ultralanges Wirkprofil mit einem flachen <strong>und</strong> stabilen<br />

PK-Verlauf <strong>und</strong> gleichmäßiger PD-Wirkung. Die Wirkdauer beträgt<br />

mehr als 24 St<strong>und</strong>en. Die intraindividuelle Variabilität der Wirkung ist<br />

im Steady State im Vergleich zu IGlar ca. vierfach geringer. Durch diese<br />

Eigenschaften hat IDeg das Potential zu einer hinsichtlich Dosierungszeitpunkt-<br />

<strong>und</strong> intervall sehr flexiblen Insulintherapie mit einem geringeren<br />

Hypoglykämierisiko als IGlar.<br />

FV2<br />

Insulindegludec – Ein neues ultralang wirksames<br />

Basalinsulin in der Therapie des Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2<br />

Diabetes<br />

Wendisch U 1 , Merker L 2 , Johansen T 3 , Endahl L 3<br />

1 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Hamburg, Germany;<br />

2 Diabetes- <strong>und</strong> Nierenzentrum, Dormagen, Germany; 3 Novo<br />

Nordisk A/S, Copenhagen, Denmark<br />

Fragestellung: Insulindegludec ist ein neues ultralang wirksames Basalinsulin,<br />

dessen Verzögerungsmechanismus auf der Bildung von löslichen<br />

Multihexameren s.c. basiert. Dargestellt werden die Ergebnisse<br />

zweier Studien zur Blutzuckereinstellung <strong>und</strong> Hypoglykämierate bei Patienten<br />

mit Typ 1 <strong>und</strong> Typ 2 Diabetes. Methodik: In zwei 16-wöchigen,<br />

randomisierten, treat to target Phase-2-Studien (Zielblutzucker morgens<br />

nüchtern (NüBZ) 72 – 108 mg/dl) wurden 178 Patienten mit Typ 1 Diabetes<br />

bzw. 245 insulinnaive Patienten mit Typ 2 Diabetes eingeschlossen<br />

<strong>und</strong> Blutzuckerspiegel <strong>und</strong> Hypoglykämierate unter Insulindegludec<br />

(IDeg) vs. Insulinglargin (IGlar), abends injiziiert, verglichen. Eine hier<br />

ebenfalls getestete alternative Formulierung von IDeg (AF) wurde im<br />

weiteren klinischen Entwicklungsprogramm nicht weiterverfolgt. Die<br />

Basis-Bolus-Studie mit Typ 1 Patienten (T1-Studie; Durchschnittsalter<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

45,8 Jahre, HbA 1c 8,4%, NüBZ 178 mg/dl, BMI 26,9 kg/m 2 ) hatte drei Studienarme:<br />

IDeg (n = 59), IDeg AF (n = 60) <strong>und</strong> IGlar (n = 59). Das Basalinsulin<br />

wurde 1xtäglich gespritzt. Als prandiales Insulin wurde Insulinaspart<br />

verabreicht. Die Studie mit Typ 2 Patienten (T2-Studie; Durchschnittsalter<br />

54,2 Jahre, HbA 1c 8,7%, nüBZ 184 mg/dl, BMI 29,5 kg/m 2 )<br />

hatte vier Studienarme: IDeg 1xtäglich (n = 60), IDeg AF 1xtäglich<br />

(n = 61), IDeg 3x/Woche (n = 62) <strong>und</strong> IGlar (n = 62). Ergebnisse: Entsprechend<br />

der treat to target Methodik waren die am Studienende erreichten<br />

Blutzuckerwerte in beiden Studien in allen Studienarmen vergleichbar,<br />

ohne statistisch signifikante Unterschiede (HbA1c (%): T1-Studie: IDeg<br />

7,8, IGlar 7,6; T2-Studie: IDeg 1xtäglich 7,4, IDeg 3x/Woche 7,3, IGlar 7,2;<br />

NüBZ (mg/dl): T1-Studie: IDeg 149, IGlar 160; T2-Studie: IDeg 1xtäglich<br />

113, IDeg 3x/Woche 116, IGlar 115). Die Gesamtrate bestätigter Hypoglykämien<br />

(d. h. Plasmaglucose < 56 mg/dl oder Fremdhilfe) lag in der<br />

T1-Studie unter IDeg um 28% niedriger als unter IGlar (Ereignisse pro<br />

Patient/Jahr: 47,9 IDeg vs. 66,2 IGlar, relative Hypoglykämierate 0,72<br />

(95% KI: 0,52; 1:00)) <strong>und</strong> die Anzahl nächtlicher bestätigter Hypoglykämien<br />

war unter IDeg um 58% niedriger (Ereignisse pro Patient/Jahr: 5,1<br />

IDeg vs. 12,3 IGlar; relative Hypoglykämierate 0,42 (95% KI: 0,25; 0,69)).<br />

In der T2-Studie waren die Hypoglykämieraten erwartungsgemäß geringer<br />

<strong>und</strong> unterschieden sich nicht statistisch signifikant zwischen den<br />

Therapiearmen (Ereignisse pro Patient/Jahr IDeg 1xtäglich 0,6, IDeg<br />

3x/Woche 2,3, IGlar 1,1). Schlussfolgerungen: IDeg führte bei Patienten<br />

mit Typ 1 Diabetes bei vergleichbarer Blutzuckerkontrolle zu einer deutlichen<br />

Reduktion bestätigter Hypoglykämien vs. IGlar, insbesondere<br />

während der Nacht. Aufgr<strong>und</strong> des ultralangen Wirkprinzips besteht bei<br />

Typ 2 Diabetikern bei vergleichbarer Blutzuckerkontrolle <strong>und</strong> Hypoglykämierate<br />

die Möglichkeit einer flexibleren Anwendung, wie z.B. eines<br />

variablen Injektionszeitpunkts.<br />

FV3<br />

Prognose von diabetesbedingten<br />

Folgeerkrankungen anhand von CGM Profilen:<br />

Analyse von Daten der JDRF-Studie mithilfe des<br />

„Glukosepentagon“ Modells<br />

Thomas A 1 , Heinemann L 2<br />

1 Medtronic GmbH, Diabetes, Meerbusch, Germany; 2 Profil<br />

Institut für Stoffwechselforschung GmbH, Neuss, Germany<br />

Fragestellung: Glukoseschwankungen korrelieren mit oxidativem<br />

Stress <strong>und</strong> haben damit wahrscheinlich eine erhebliche Bedeutung für<br />

die Entwicklung von diabetischen Folgeerkrankungen (DFE). Mit kapillaren<br />

Blutzuckermessungen <strong>und</strong> dem HbA1c-Wert lässt sich die glykämische<br />

Variabilität (GV) leider nicht beurteilen, wohl aber mit kontinuierlichem<br />

Glukosemonitoring (CGM). Allerdings ist unklar, wie CGM-<br />

Parameter <strong>und</strong> deren Zusammenhang mit dem HbA1c in Bezug auf die<br />

Entwicklung von DFE zu beurteilen sind. Das Modell des „Glukosepentagons“<br />

ist dazu eine Möglichkeit. Um dieses zu validieren sind langfristige<br />

klinische Studien notwendig. Möglich ist es aber auch bereits<br />

vorhandene Daten diesbezüglich zu bewerten. Ziel der vorliegenden<br />

Untersuchung ist die Bewertung von CGM Daten aus der JDRF Studie,<br />

einer der weltweit umfassendsten Untersuchung zur Anwendung von<br />

CGM als Therapieunterstützung. Methodik: In der randomisierten, kontrollierten<br />

JDRF-Studie über 6 Monate unterstützte CGM die Insulintherapie<br />

von Patienten mit Typ-1-Diabetes. Die Kontrollgruppe wendete<br />

ausschließlich die punktuelle Blutzuckermessung an. Mit dem „Glukosepentagon“<br />

wurden die Daten von 108 Patienten aus der Studie (Träger<br />

des CGM-Systems von Medtronic) analysiert. Dieses „Pentagon“ bilden<br />

vier Parameter aus CGM-Profilen (mittlere Glukose, Standardabweichung,<br />

AUC <strong>und</strong> Zeit im Bereich > 160 mg/dl) <strong>und</strong> dem HbA1c. Die fünfeckige<br />

Fläche für den jeweiligen Diabetespatienten wird auf die Werte<br />

stoffwechselges<strong>und</strong>er Personen normiert, woraus sich der dimensionslose<br />

Glykämische Risikoparameter (GRP) ergibt. Durch die Einbeziehung<br />

der GV ist er möglicherweise besser mit der Prognose für DFE korreliert<br />

als der HbA1c allein. Für die 108 Patienten wurden aus den CGM-Profilen<br />

zu Beginn <strong>und</strong> nach 6 Monaten das Glukosepentagon <strong>und</strong> der GRP<br />

berechnet. Die ¾nderung der GRP wurde mit der ¾nderung des HbA1c<br />

verglichen Ergebnisse: Die durchschnittliche Verbesserung des HbA1c<br />

von 7,4% auf 7,0% (p < 0,001) während der Studie wurde begleitet mit<br />

der Abnahme der mittleren Glukose (163 auf 156 mg/dl, p = 0,012), der<br />

Standardabweichung (61 auf 57 mg/dl, p = 0,002), der AUC > 160 mg/dl<br />

(29,2 auf 23,1 mg/dl x d, p < 0,001) <strong>und</strong> der Zeit pro Tag > 160 mg/dl (634<br />

auf 576 min, p = 0,027). Das Risiko für DFE war bei Beurteilung über den<br />

GRP mit 18,2% von 3,3 auf 2,7 (p < 0,001) deutlicher verringert als bei<br />

Betrachtung der HbA1c-Senkung allein (Abnahme um 8,6%). Schlussfolgerung:<br />

Mit dem GRP scheint die Prognose für die Entwicklung des<br />

DFE besser beschrieben zu sein als mit dem HbA1c, weil die GV in die<br />

Betrachtung einbezogen ist. Das Glukosepentagon visualisiert dazu die<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S5

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