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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S4 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

mittlere Alter der dokumentierten Patienten nahm in den letzten Jahren<br />

zu (Typ 1-Erwachsene > 18 Jahre: 2000: 33,9 Jahre, 2010: 39,2 Jahre;<br />

Typ 2-Erwachsene > 18 Jahre: 2000: 63,1 Jahre, 2010 68,2 Jahre). Deskriptive<br />

Statistik: SAS 9,2. Ergebnisse: Das Typ 1-Patientenkollektiv<br />

bestand aus 37456 Kindern <strong>und</strong> 23244 Erwachsenen. Im Jahr 1995 verwendeten<br />

von den unter 18jährigen 47% eine CT, 52% eine ICT <strong>und</strong> 0,5%<br />

eine CSII. Die Verteilung der Therapiearten sah im Jahr 2010 wie folgt<br />

aus: 2% CT, 66% ICT <strong>und</strong> 32% CSII. Bei den Erwachsenen wurden im Jahr<br />

2010 4% mit einer CT, 71% mit einer ICT <strong>und</strong> 25% mit einer Pumpe<br />

behandelt. Über die letzten Jahre wurden Analoginsuline vermehrt eingesetzt:<br />

2010 verwendeten 67% der Erwachsenen (44% der Kinder) langwirkende<br />

Analoga, 70% der Erwachsenen (58% der Kinder) schnellwirkende<br />

Analoga. Das Typ 2-Patientenkollektiv bestand aus 144043 erwachsenen<br />

Patienten. Von diesen Patienten wurden im Jahr 2010 25%<br />

nur mit „Life-Style“ behandelt, 29% nur mit OAD (oder GLP-Analoga),<br />

36% mit CT/ICT (schnell- <strong>und</strong> langwirkendes Insulin mit oder ohne<br />

OAD), 10% mit BOT/SIT (nur Basalinsulin oder nur schnellwirkendes<br />

Insulin jeweils mit oder ohne OAD) <strong>und</strong> 0,2% mit CSII. Im Laufe der<br />

vergangenen Jahre zeigte sich eine deutliche Veränderung der Verteilung<br />

der Therapieformen. 2000 betrug der Prozentsatz für „Life-Style“-Behandlungen<br />

53%, für CT/ICT 21% <strong>und</strong> für nur OAD 17%. 22% der<br />

Insulinbehandelten verwendeten im Jahr 2000 schnellwirkende Analoga,<br />

4% langwirkende Analoga. Im Jahr 2010 setzen 33% der Insulinbehandelten<br />

schnellwirkende <strong>und</strong> 39% langwirkende Analoga ein. Schlussfolgerung:<br />

Über die letzten 15 Jahre hat sich die Insulintherapie, neben<br />

anderen Aspekten der Diabetestherapie wie Schulung, Begleitmedikation<br />

oder Blutzuckerselbstkontrolle, deutlich verändert. Nicht nur aus<br />

Kostengründen wird die Versorgungsforschung künftig weiter an Bedeutung<br />

zunehmen. Eine langfristige, standardisierte Dokumentation ermöglicht<br />

neben Zeittrends auch regionale Unterschiede (z. B. Ost-West,<br />

Deutschland-Österreich) zu untersuchen oder verschiedene Versorgungsangebote<br />

(Praxis, Klinik, Reha) zu vergleichen.<br />

KND 8<br />

Krankheitsbewältigung depressiver Diabetiker:<br />

Spielt der Diabetes-Typ eine Rolle? Ergebnisse<br />

der Diabetes-Depressions-Studie (DAD-Studie)<br />

Zahn D 1 , Petrak F 1<br />

1 LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Klinik für Psychosomatische Medizin <strong>und</strong> Psychotherapie,<br />

Bochum, Germany<br />

Fragestellung: Die randomisierte, kontrollierte, multizentrische Diabetes-Depressions-Studie<br />

(DAD) wurde im Rahmen des Kompetenznetzes<br />

Diabetes mellitus durchgeführt. Verglichen wird die Wirksamkeit<br />

einer diabetesspezifischen kognitiven Verhaltenstherapie mit dem Antidepressivum<br />

Sertralin zur Therapie depressiver Diabetiker mit unzureichender<br />

Stoffwechseleinstellung. Anhand der Baselinedaten dieser Patienten<br />

wurde nun untersucht, ob sich depressive Diabetiker mit Typ 1<br />

<strong>und</strong> Typ 2 Diabetes in ihrer Krankheitsbewältigung unterscheiden. Methodik:<br />

In der DAD-Studie wurden in 70 diabetologischen Praxen <strong>und</strong><br />

Kliniken 251 insulinbehandelte, depressive Diabetiker (51,4% Typ 1 Diabetes;<br />

Alter = 48,5 € 11,8; 62,2% weiblich, Erkrankungsdauer = 15,3 € 10,5<br />

Jahre, HbA1c = 9,27 € 1,48) befragt. Erfasst wurden u. a. diabetesspezifische<br />

Belastungen (PAID), diabetesbezogene Kontrollüberzeugungen<br />

(IPC-D 1), Krankheitsbewältigungsstrategien (FKV-15) <strong>und</strong> soziale Unterstützung<br />

(PFUK-R). Unterschiede in der Krankheitsbewältigung bei Typ 1<br />

<strong>und</strong> Typ 2 wurden mit multivariaten Varianzanalysen überprüft. Ergebnisse:<br />

Diabetesspezifische Belastungen waren unabhängig vom Diabetestyp<br />

hoch ausgeprägt (PAID: 48,3 € 17,5). Patienten mit Typ 2 Diabetes<br />

schrieben dem Arzt <strong>und</strong> dem Diabetesteam eine deutlich größere<br />

Rolle für die Diabeteskontrolle zu als Patienten mit Typ 1 (IPC-D 1: arztbezogene<br />

Externalität: 30,54 € 6,21 vs. 23,56 € 6,83, p < 0,001). Sie waren<br />

auch stärker davon überzeugt, den Diabetes selbst beeinflussen zu können<br />

als Typ-1-Patienten (IPC-D1: Internalität: 38,1 € 6,16 vs. 36,12 € 6,62,<br />

p = 0,024). Verglichen mit Typ-1-Diabetikern bewältigten Typ-2-Diabetiker<br />

ihre Erkrankung eher durch das vertrauensvolle Befolgen ärztlicher<br />

Anweisungen (FKV-15: arztbezogenes Coping: 3,59 € 0,83 vs. 3,28 € 0,72,<br />

p = 0,004) <strong>und</strong> setzten mehr aktiv-problemorientierte Bewältigungsstrategien<br />

ein (FKV-15: aktives Coping: 2,84 € 0,84 vs. 2,48 € 0,78, p = 0,001).<br />

Unterschiede in der wahrgenommenen sozialen Unterstützung zeigten<br />

sich nicht. Schlussfolgerung: Depressive Typ-2-Diabetiker weisen ihren<br />

Behandlern eine weit größere Bedeutung bei der Kontrolle ihrer Erkrankung<br />

zu als Typ-1-Diabetiker. Gleichzeitig sind sie überzeugter, ihre<br />

Erkrankung selbst beeinflussen zu können, als depressive Typ-1-Diabetiker.<br />

Dementsprechend bewältigen sie auch ihre Erkrankung eher arztbezogen<br />

<strong>und</strong> aktiv-problemorientiert als Typ-1-Diabetiker. Inwieweit<br />

sich diese Unterschiede auch auf den Behandlungserfolg der Depression<br />

in Abhängigkeit vom Diabetes-Typ auswirken, wird im Rahmen der weiteren<br />

Analysen der DAD-Studie überprüft.<br />

KND 9<br />

Diabetes and depression – several open<br />

questions<br />

Narres M 1 , Albers B 1 , Kruse J 2 , Haastert B 3 , Moebus S 4 ,<br />

Pechlivanis S 4 , Bokhof B 4 , Slomiany U 4 , Erbel R 4 , Jöckel KH 4 ,<br />

Nowotny B 5 , Herder C 6 , Giani G 7 , Icks A 1,8 , on behalf of the<br />

Heinz Nixdorf Recall Study Group and the BMBF Competence<br />

Network Diabetes mellitus<br />

1 German Diabetes Center at Heinrich Heine University<br />

Düsseldorf, Institute for Biometry and Epidemiology,<br />

Working group for Health Services Research and Health<br />

Economics, Düsseldorf, Germany; 2 University Clinics Gießen/<br />

Marburg, Gießen, Germany; 3 mediStatistica, Neuenrade,<br />

Germany; 4 Institut for Medical Informatics, Biometry and<br />

Epidemiology, University Clinics Essen, Essen, Germany;<br />

5 German Diabetes Center at Heinrich Heine University<br />

Düsseldorf, Institute for Clinical Diabetology, Clinical Study<br />

Center, Düsseldorf, Germany; 6 German Diabetes Center at<br />

Heinrich Heine University Düsseldorf, Institute for Clinical<br />

Diabetology, Working group for Inflammation and Diabetes,<br />

Düsseldorf, Germany; 7 German Diabetes Center at Heinrich<br />

Heine University Düsseldorf, Institute for Biometry and<br />

Epidemiology, Düsseldorf, Germany; 8 Heinrich Heine<br />

University Düsseldorf, Public Health Unit, Düsseldorf,<br />

Germany<br />

Aim: There is sufficient evidence for an association between diabetes<br />

and depression in cross sectional studies. However, only few prospective<br />

studies estimated the incidence of depression in diabetes, and results<br />

are conflicting. This is particularly true for <strong>und</strong>etected diabetes, where<br />

data are lacking at all. We examined the development of depressive<br />

symptoms or depression in subjects with diagnosed and <strong>und</strong>etected<br />

diabetes, each compared to nondiabetic subjects. Methods: We used<br />

baseline and 5-year follow up data from the population-based German<br />

Heinz Nixdorf Recall study. Diabetes was assessed by self report (diagnosis<br />

or medication) as well as blood glucose levels. Depressive symptoms<br />

or depression were assessed using CES-D scale or self report of a<br />

physician diagnosis. In individuals without depression at baseline<br />

(n = 2,634, 53.5% male, mean age 58.9 (SD 7.6) years, 7.0% known diabetes,<br />

5.8% unknown diabetes), we estimated 5-year cumulative incidences<br />

with 95% confidence intervals (CI) and fitted multiple logistic<br />

regression models to calculate odds ratios (OR) for depressive symptoms<br />

in subjects with diagnosed and <strong>und</strong>etected diabetes versus nondiabetic<br />

individuals (separate models). Results: The cumulative incidence of depression<br />

was 14.1% (95% CI 9.4 – 19.9) in persons with known diabetes,<br />

10.5% (95% CI 6.1 – 16.5) in persons with unknown, and 10.0% (95% CI<br />

8.8 – 11.3) in those without diabetes at baseline. Participants with<br />

known compared to those without diabetes had a significantly increased<br />

risk to suffer from depression after 5 years (OR 1.61 (1.04 – 2.50) adjusted<br />

for age and sex). After adjustment for further covariates (myocardial<br />

infarction, stroke, asthma, BMI, education, physical activity, and<br />

depression-inducing drugs), the OR decreased to 1.44 (0.90 – 2.30). We<br />

fo<strong>und</strong> no differences between participants with <strong>und</strong>etected and those<br />

without diabetes (age-sex adjusted OR 1.21 (0.70 – 2.08; full adjusted OR<br />

1.04 (0.59 – 1.85). Co-morbidities were significantly associated with the<br />

development of depression. Conclusions: We fo<strong>und</strong> a 60% increased risk<br />

to develop depression in individuals with diagnosed diabetes compared<br />

to individuals without diabetes, which decreased to 44% after adjustment<br />

for potential confo<strong>und</strong>ers including comorbidities. Individuals<br />

with <strong>und</strong>etected diabetes did not show an increased risk after adjustment<br />

for relevant confo<strong>und</strong>ers. The development of depression in individuals<br />

with <strong>und</strong>etected diabetes has not been investigated in prospective<br />

studies so far; however, our finding is in line with findings from<br />

cross sectional studies. Large prospective studies are warranted to examine<br />

associated and possibly explaining factors in more detail.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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