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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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P178<br />

Identifikation von Determinanten der<br />

Gewichtsreduktion bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas (IDA-Insel)<br />

Phase 2<br />

Kaps A 1 , Schiel R 1,2<br />

1 MEDIGREIF-Inselklinik Heringsdorf GmbH, Heringsdorf,<br />

Germany; 2 Mathias Hochschule, Diabetes <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Rheine, Germany<br />

Das Ergebnis der vorausgegangenen Phase 1 der Studie war die Entwicklung<br />

eines Untersuchungsprogramms, mit dessen Hilfe psychologische,<br />

soziale <strong>und</strong> medizinische Prädiktoren/Determinanten, die in Interaktion<br />

zur Gewichtsveränderung stehen könnten, identifiziert werden können.<br />

Die Evaluierung erfolgte an 97 übergewichtigen/adipösen Kindern/Jugendlichen,<br />

die an einem 6-wöchigen stationären strukturierten Behandlungs-<br />

<strong>und</strong> Schulungsprogramm teilgenommen haben. In der aktuellen<br />

Phase 2 wird das neu entwickelte Untersuchungsprogramm multizentrisch<br />

in 4 Kliniken eingesetzt. Nach einem Jahr erfolgt die Nachuntersuchung<br />

aller eingeschlossenen Kinder/Jugendlichen. Ziel der Untersuchung<br />

ist die Identifikation von Prädiktoren/Determinanten der<br />

Gewichtsreduktion & -stabilisation. Patienten/Methoden: Multizentrisch<br />

wurde das neu entwickelte Programm in 4 Untersuchungskliniken<br />

implementiert. Es konnten bisher 129 Probanden in die Studie eingeschlossen<br />

werden (Mädchen 60,5%, Alter 13,3 € 2,5Jahre, BMI<br />

31,0 € 5,4 kg/m 2 , BMI-SDS 2,48 € 0,55). Ergebnisse: Die mittlere Gewichtsreduktion<br />

betrug während des stationären Aufenthalts<br />

5,77 € 3,0 kg (p < 0,001). Der BMI war auf 29,5 € 4,9 kg/m 2 abgesunken<br />

(p < 0,001), der BMI-SDS auf 2,2 € 0,58 (p < 0,001). 92% kamen intrinsisch<br />

motiviert, die übrigen auf Initiative der Eltern/¾rzte (extrinsische<br />

Motivation). Zu Hause hatten die Kinder 2,4 € 1,8 h/d mit Fernsehen,<br />

1,6 € 1,6 h/d vor Computern verbracht. 22,5% trieben ‡ 2 h/Woche Sport<br />

im Verein, 119 (90%) Sport zu Hause/in der Schule. Zu der Gewichtsabnahme<br />

während des Aufenthaltes ergaben sich Korrelationen mit:<br />

Alter (r =-0,402, p < 0,001), Gewicht bei Aufnahme (r =-0,690, p < 0,001),<br />

BMI bei Aufnahme (r =-0,553, p < 0,001), BMI-SDS bei Aufnahme<br />

(r =-0,471, p < 0,001), Stressbewältigung (soz. Unterstützung) (r = 0,175,<br />

p = 0,034), Figurenschema Anfang (r =-0,436, p < 0,001), Figurenschema<br />

Ende (r =-0,400, p < 0,001). In der durchgeführten Multiplen Regression<br />

korreliert die Modellgleichung zu R = 0,799 mit der Kriteriumsvariable<br />

<strong>und</strong> kann damit R 2 = 63,8% aufklären. Der erwartungstreue Wert für die<br />

Populationsschätzung liegt bei R 2 = 40,4%. Die Vorhersage wird signifikant<br />

(F = 2,722, p = 0,004). Schlussfolgerung <strong>und</strong> Ausblick: Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche mit Übergewicht/Adipositas, die zu einer stationären Gewichtsreduktion<br />

eingewiesen werden, erreichen eine gute initiale Gewichtsreduktion.<br />

Mit einigen psychologischen <strong>und</strong> psychosozialen Parametern<br />

ergeben sich signifikante Assoziationen zum Ausmaß der Gewichtsreduktion.<br />

Das Ausmaß der Gewichtsreduktion <strong>und</strong> die Langzeiteffektivität<br />

scheinen auf relativ komplexen Verhaltens- <strong>und</strong> psychologischen<br />

Mustern zu beruhen. Nach vollständig abgeschlossener Datenerfassung<br />

werden alle eingeschlossenen Probanden in definierten Abständen<br />

nachuntersucht um die Determinanten der Gewichtsreduktion<br />

langfristig zu evaluieren. Ziel ist die systematische Anpassung des Behandlungs-<br />

<strong>und</strong> Schulungsprogramm hinsichtlich der identifizierten Determinanten<br />

um eine langfristige <strong>und</strong> stabile Gewichtsreduktion zu erreichen.<br />

P179<br />

Ges<strong>und</strong>heitsängste <strong>und</strong> Bewertung von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrisiken bei Patienten in der<br />

Hausarztpraxis mit <strong>und</strong> ohne Diabetes mellitus<br />

Först S 1 , Müller N 2 , Heller T 2 , Müller UA 2<br />

1 Praxis für Allgemeinmedizin, Ifta, Germany;<br />

2 Universitätsklinikum Jena, Innere Medizin III, FB<br />

Endokrinologie & Stoffwechselerkrankungen, Jena, Germany<br />

Fragestellung: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel,<br />

falsche Ernährung, erhöhtes Cholesterin, Alkohol <strong>und</strong> Rauchen sind<br />

Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen <strong>und</strong> vorzeitigen Tod. In der Wahrnehmung<br />

von spezialisierten ¾rzten (Diabetologie, Stoffwechselerkrankungen)<br />

fühlt sich ein beträchtlicher Teil der Patienten durch Sorgen vor<br />

Ges<strong>und</strong>heitsrisiken beeinträchtigt. Die Negativselektion von Patienten<br />

kann diese Erfahrung erklären. Wir untersuchten deshalb die Bewertung<br />

von Ges<strong>und</strong>heitsrisiken im Allgemeinen <strong>und</strong> für die eigene Ges<strong>und</strong> bei<br />

Patienten in der Primärversorgung. Patienten <strong>und</strong> Methoden: Von Juni<br />

bis Juli 2008 erhielten 210 Patienten einer Landarztpraxis in Westthüringen<br />

einen Fragebogen mit 40 Fragen zu Ges<strong>und</strong>heitsrisiken <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsängsten.<br />

Die Patienten kamen aufgr<strong>und</strong> einer akuten Erkrankung,<br />

zur Kontrolle oder Therapie einer chronischen Erkrankung oder/<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

<strong>und</strong> zur Beratung zu Ges<strong>und</strong>heitsfragen (Vorsorge, Impfungen, Tauglichkeitsuntersuchungen).<br />

203 vollständige Fragebögen konnten ausgewertet<br />

werden (Alter 52 J, BMI 27,8, RR 133/82, Frauen 66%). Ergebnisse:<br />

Als gefährlich oder sehr gefährlich im Allgemeinen wurden die Risikofaktoren<br />

wie folgt eingestuft (absteigende Bedeutung): Hypertonus 70%,<br />

Rauchen 66%, Übergewicht 64%, Diabetes 61%, Alkohol 57%, erhöhtes<br />

Cholesterin 54%, Mangelnde Bewegung 53%, falsche Ernährung 53%. Als<br />

gefährlich oder sehr gefährlich für die eigene Ges<strong>und</strong>heit wurden die<br />

Risikofaktoren wie folgt eingestuft (absteigende Bedeutung): Übergewicht<br />

60%, Hypertonus 58%, Mangelnde Bewegung 53%, Diabetes 52%,<br />

falsche Ernährung 50%, erhöhtes Cholesterin 46%, Rauchen 45%, Alkohol<br />

43%. Angst oder große Angst vor ges<strong>und</strong>heitlichen Folgen dieser Risikofaktoren<br />

für die eigene Ges<strong>und</strong>heit wurde wie folgt angegeben (absteigende<br />

Reihenfolge): Hypertonus 47%, Übergewicht 39%, Diabetes 39%,<br />

erhöhtes Cholesterin 35%, mangelnde Bewegung 33%, falsche Ernähung<br />

30%, Alkohol 12%. Schlussfolgerung: Die Hälfte von 200 Patienten einer<br />

Hausarztpraxis hatten keine Ges<strong>und</strong>heitsängste. Bluthochdruck <strong>und</strong><br />

Rauchen wurden korrekt als wichtigste Risikofaktoren im Allgemeinen<br />

genannt. Die größte Angst für die eigene Ges<strong>und</strong>heit hatten die Patienten<br />

vor Hypertonus. Der Risikofaktor Diabetes für die Ges<strong>und</strong>heit im<br />

Allgemeinen <strong>und</strong> für die eigene Ges<strong>und</strong>heit rangierte auf Platz 4 von<br />

8 Risikofaktoren. Hinsichtlich der Angst für die eigene Ges<strong>und</strong>heit wurde<br />

Diabetes dritter Stelle nach Hochdruck <strong>und</strong> Übergewicht genannt<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 11: Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

P180<br />

Aufreinigung pankreatischer Vorläuferzellen aus<br />

Differenzierungskulturen embryonaler<br />

Stammzellen<br />

Diekmann U 1 , Naujok O 1 , Lenzen S 1<br />

1<br />

Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische<br />

Biochemie, Hannover, Germany<br />

Fragestellung: Embryonale Stammzellen (ES-Zellen) sind in der Lage,<br />

jeden adulten Zelltyp durch Differenzierung hervorzubringen. Die geringe<br />

Verfügbarkeit von Spenderorganen zur Transplantationstherapie des<br />

Typ 1 Diabetes mellitus hat die Erforschung von insulinproduzierenden<br />

Surrogatzellen aus ES-Zellen in den Fokus gerückt. Das Ziel dieser Studie<br />

war die Entwicklung eines Reportersystems, um später pankreatische<br />

Progenitorzellen mittels FACS-Sortierung aus einer differenzierten<br />

Stammzellpopulation aufzureinigen <strong>und</strong> zu charakterisieren. Methodik:<br />

Es wurden zwei lentivirale Vektorsysteme entwickelt, in welchen ein<br />

Fluorophor (GFP2, mCherry) durch die gewebe- <strong>und</strong> entwicklungsspezifischen<br />

Promotoren der Gene Hnf6 oder Pdx1 exprimiert werden kann.<br />

Dadurch kann eine entwicklungspezifische Zellpopulation aus einer Differenzierungskultur<br />

aufgereinigt werden. Murine ES-Zellen der Linien<br />

ES-D 3 <strong>und</strong> ES-CCE wurden mit diesen Vektoren stabil transduziert <strong>und</strong><br />

die Klone mittels qPCR, Western Blot <strong>und</strong> FACS charakterisiert. Ergebnisse:<br />

Die Promotoren der Gene Hnf6 <strong>und</strong> Pdx1 wurden in das lentivirale<br />

Expressionsplasmid (pLenti6.3V5) kloniert <strong>und</strong> infektiöse, lentivirale<br />

Partikel mittels Transfektion in 293FT-Zellen erzeugt. Zur Kontrolle<br />

der Transduktion wurde eine murine Fibroblastenzelllinie (3T3), die insulinproduzierende<br />

Betazelllinie MIN6 <strong>und</strong> <strong>und</strong>ifferenzierte ES-Zellen<br />

der Maus erfolgreich transduziert. MIN6 Zellen, die eine Pdx1-Expression<br />

aufweisen, zeigten nach Transduktion mit pLenti-Pdx1-GFP2 eine<br />

deutlich erhöhte Fluoreszenz im Vergleich zu Pdx1-negativen Fibroblasten<br />

<strong>und</strong> ES-Zellen. Per qPCR konnte die Integration der Genkassette in<br />

das Genom der transduzierten Zellen nachgewiesen werden. Zellen die<br />

mit dem Konstrukt pLenti-Hnf6-GFP2 transduziert wurden, zeigten eine<br />

leichte Zunahme der Fluoreszenz. ES-Zellen der Maus wurden nach<br />

Transduktion klonal selektioniert <strong>und</strong> zeigten ein normales, für ES-Zellen<br />

typisches, Wachstumsverhalten sowie ein klassisches morphologisches<br />

Erscheinungsbild. Eine Charakterisierung embryonaler Marker erbrachte<br />

positive Färbungen für Alkalische Phosphatase, immunhistochemische<br />

Färbung von Oct4 <strong>und</strong> Nanog im Zellkern. Schlussfolgerungen:<br />

Die Differenzierung von ES-Zellen in insulinproduzierende Betazellen ist<br />

ein vielversprechendes Therapiekonzept des Typ 1 Diabetes. Bisherige<br />

Ergebnisse zeigen, dass neben insulinproduzierenden Zellen weitere unerwünschte<br />

Zelltypen erzeugt werden, weshalb ein Selektions- oder<br />

Aufreinigungsschritt unerlässlich ist, um eine biochemische <strong>und</strong> funktionelle<br />

Analyse differenzierter, insulinproduzierender Zellen vornehmen<br />

zu können. Eine Möglichkeit, dies technisch umzusetzen, ist die<br />

gewebespezifische Expression von Reportergenen. Die Expression eines<br />

fluoreszenten Reportergens unter der Kontrolle des etablierten<br />

Pdx1-Promoters (Pdx1 ist essentiell für die Pankreasorganogenese) ist<br />

ein möglicher Schritt, um Pdx1-positive pankreatische Vorläuferzellen<br />

aus Differenzierungskulturen aufzureinigen.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S65

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