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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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zeigten die Träger des mit erhöhtem Blutzucker assoziierten Allels der<br />

SNPs im ADCY5- <strong>und</strong> MADD- Gen eine verminderte Konversion von Proinsulin<br />

zu Insulin (p = 0,002 <strong>und</strong> p = 0,0001). GLIS 3 zeigte eine nominale<br />

Assoziation sowohl mit Konversion von Proinsulin zu Insulin (p = 0,01)<br />

als auch mit der Insulinsekretion (p = 0,008). Die Risikoallele in DGKB<br />

<strong>und</strong> PROX1 waren ebenfalls nominal mit einer verminderten Insulinsekretion<br />

assoziiert. Das Risikoallel in PROX1 waren außerdem nominal<br />

mit Insulinsensitivität assoziiert. Diskussion: Die Mechanismen, die<br />

bei bestimmter genetischer Variation zu einem erhöhten Nüchternblutzucker<br />

führen, betreffen sowohl die Insulinreifung als auch die Insulinsekretion,<br />

jedoch nicht die Insulinresistenz.<br />

P125<br />

Genetik des Typ 1 Diabetes Mellitus<br />

Blagieva R 1 , Böhm BO 1 , Merger S 1<br />

1 Uniklinik Ulm, Innere Medizin I, Ulm, Germany<br />

Fragestellung: Hat die Genetik des Typ 1-Diabetes mellitus (T1D) einen<br />

Einfluss auf das Manifestationsalter? Methodik: Wir untersuchten Patienten<br />

mit einem primär insulinpflichtigen Diabetes <strong>und</strong> Autoimmun-<br />

Phänomenen im Vergleich mit einer ges<strong>und</strong>en Kontrollgruppe. Bei der<br />

Typisierung von HLA-A <strong>und</strong> HLA-B benutzen wir die Methode Reverse<br />

SSO (Sequenz Specific Oligonucleotides) Line-blot- Test <strong>und</strong> für die Typisierung<br />

von HLA-DRB1 <strong>und</strong> HLA-DQB1 wendeten wir Reverse SSO<br />

(Sequenz Specific Oligonucleotides) Dot-blot-Test an. Ergebnisse: Unser<br />

Studienkollektiv besteht aus 607 Patienten; davon 60,3% Männer <strong>und</strong><br />

39,7% Frauen. In der Kontrollgruppe sind 909 Probanden: 71,1% davon<br />

Männer <strong>und</strong> 28,9% Frauen. Median des Manifestationsalters im unseren<br />

Patientenkollektiv beträgt 28 Jahre. Das Diabetes Manifestationsalter ist<br />

in folgenden Gruppen aufgeteilt <strong>und</strong> prozentual ausgerechnet: 0 – 12<br />

Jahre (9,7%), 13 – 20 Jahre (21,4%), 21 – 30 Jahre (25,9%), 31 – 40 Jahre<br />

(22,1%), 41 – 50 Jahre (13,2%), 51 – 69 Jahre (7,7%). Die homozygoten<br />

Genotypen bei männlichen Patienten sind wie folgend aufgelistet:<br />

DRB1 – 16,9%, DQA1 – 26,8%, DQB1 – 26%. Die homozygoten Genotypen<br />

bei weiblichen Patienten zeigen Unterschiede: DRB1 – 14,1%, DQA1<br />

– 19,5%, DQB1 – 22,8%. Die Diabetesmanifestation bei homozygoten Genotypen<br />

ist in 3 Gruppen aufgegliedert: 12,2% früh (0 – 20 Jahre), 15,1%<br />

mittel (21 – 40 Jahre), 22,8% spät (41 – 69 Jahre). Die Diabetesmanifestation<br />

bei heterozygoten Genotypen weist die Aufteilung auf: 87,7% früh<br />

(0 – 20 Jahre), 84, 9% mittel (21 – 40 Jahre), 77,2% spät (41 – 69 Jahre). Im<br />

Betracht auf Diabetesmanifestation <strong>und</strong> DR3- Allelfrequenz zeichnet<br />

sich die folgende Verteilung ab: 25,1% früh (0 – 20 Jahre), 21,5% mittel<br />

(21 – 40 Jahre), 18,5% spät (41 – 69 Jahre). Im Zusammenschau Diabetesmanifestation<br />

<strong>und</strong> DR4- Allelfrequenz ist ebenso eine Tendenz erkennbar:<br />

38,4% früh (0 – 20 Jahre, 32,5% mittel (21 – 40 Jahre), 30,7% spät<br />

(41 – 69 Jahre). Schlussfolgerungen: Unter den männlichen Diabetikern<br />

ist ein häufigeres Vorkommen von homozygoten Genotypen auffallend.<br />

Die Heterozygotie im Patientenkollektiv ist mit einem früheren Manifestationsalter<br />

(< 30LJ) assoziiert im Gegensatz zu der Homozygotie im<br />

Patientenkollektiv, die ein späteres Manifestationsalter (> 30 LJ) darstellt.<br />

Die T1D Patienten weisen überwiegend heterozygote Genotypen<br />

auf. Die DR3/DR4 Positivität nimmt stark in Abhängigkeit vom Manifestationsalter<br />

ab. Es ist daraus zu schließen, dass besonders die Kombination<br />

aus DR3 <strong>und</strong> DR4 das Ausmaß <strong>und</strong> die Dynamik des Autoimmunprozesses<br />

beeinflussen kann.<br />

P126<br />

GCK-MODY (MODY Typ 2) verursacht durch eine<br />

neue p.Phe330Ser Mutation<br />

Warncke K 1 , Hermanns S 1 , Eder G 1 , Engelsberger I 1 ,<br />

Burdach S 1 , Ziegler AG 1 , Lohse P 2 , Bonfig W 1<br />

1<br />

Kinderpoliklinik des Klinikums rechst der Isar, Pädiatrische<br />

Endokrinologie & Diabetologie, München, Germany;<br />

2<br />

Klinikum Großhadern LMU, Klinische Chemie, München,<br />

Germany<br />

Der MODY-Diabetes gehört zu den mongenetischen Diabetesformen.<br />

Der GCK-MODY (MODY Typ 2) stellt nach dem HNF1a-MODY (MODY<br />

Typ 3) die zweithäufigste MODY-Form dar <strong>und</strong> wird autosomal-dominant<br />

vererbt. Es liegt eine Mutation im GCK-Gen zu Gr<strong>und</strong>e. Wir berichten<br />

über eine neue Mutation im GCK-Gen, die zum klinischen Phänotyp<br />

des GCK-MODY (MODY Typ 2) führt. Fallbericht: Eine 17-Jährige wurde<br />

zur Abklärung rezidivierender Präsynkopen stationär eingewiesen. Im<br />

Rahmen eines Blutzuckertagesprofils fielen leicht erhöhte Glukosewerte<br />

auf (120 – 180 mg/dl), das Hämoglobin A1c betrug 6,5% <strong>und</strong> im oralen<br />

Glukosetoleranztest betrug die Nüchternglukose 117 mg/dl <strong>und</strong> der<br />

Zweist<strong>und</strong>enwert 263 mg/dl bei einem Insulinspiegel von 3,6 mU/ml im<br />

Nüchternzustand <strong>und</strong> 66,1 mU/ml nach zwei St<strong>und</strong>en. Die Indexpatientin<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

war nicht adipös (BMI 24,3 kg/m 2 ) <strong>und</strong> es lag eine positive Familienanamnese<br />

bei der Großmutter, dem Vater <strong>und</strong> dem Bruder der Patientin<br />

vor. Die Patientin berichtete, dass bereits vor mehreren Jahren eine milde<br />

Hyperglykämie bei ihr diagnostiziert worden sei, jedoch ohne weitere<br />

therapeutische oder diagnostische Konsequenz. Ergebnisse: Aufgr<strong>und</strong><br />

der eindeutigen Anamnese <strong>und</strong> Symptomatik wurde eine molekulargenetsiche<br />

Untersuchung des GCK-Gens veranlasst. Es stellte sich heraus,<br />

dass die Patientin eine heterozygote Trägerin einer Phenylalanin330<br />

(TTC) ? Serin (TCC)-Substitution (F330S) ist, die von Exon 8 des GCK-<br />

Gens kodiert wird. Diese Aminosäuresubstitution ist als Ursache eines<br />

GCK-MODY bisher noch nicht in der Literatur beschrieben. Dieselbe<br />

Mutation konnte auch bei der Großmutter, dem Vater <strong>und</strong> dem Bruder<br />

der Patientin nachgewiesen werden. Die Großmutter <strong>und</strong> der Vater befanden<br />

sich bereits in diabetologischer Betreuung, allerdings unter der<br />

Diagnose eines Typ 2 Diabetes mellitus <strong>und</strong> nicht eines GCK-MODY<br />

(MODY Typ 2). Schlussfolgerung: Aufgr<strong>und</strong> der eindeutigen klinischen<br />

Symptomatik bei den Betroffenen <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des Vererbungsmodus<br />

schlussfolgern wir, dass es sich bei dem neu beschriebenen Aminosäureaustausch<br />

im GCK-Gen um eine pathogene Mutation handelt <strong>und</strong> nicht<br />

um einen Polymorphismus ohne Auswirkungen auf die Proteinfunktion.<br />

P127<br />

Maturity-onset Diabetes of the Young (MODY):<br />

molekulargenetische <strong>und</strong> klinische<br />

Klassifizierung von 156 Patienten mit Diabetes<br />

mellitus zur verbesserten therapeutischen<br />

Entscheidungsfindung<br />

Fees S 1 , Wildhardt G 1 , Driesel AJ 2 , Steinberger D 1<br />

1 bio.logis Zentrum für Humangenetik, Molekulargenetik,<br />

Frankfurt am Main, Germany; 2 Goethe-Universität, Institut<br />

für Molekulare Biowissenschaften, Frankfurt am Main,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Verbesserte Stratifizierung von Patienten mit Diabetes<br />

mellitus mittels molekulargenetischer Analyse zum Nachweis von<br />

MODY. Maturity Onset Diabetes of the Young (MODY) ist eine erbliche<br />

Form des Diabetes mellitus (DM), der durch einen autosomal dominanten<br />

Erbgang <strong>und</strong> ein meist frühes Erkrankungsalter (< 25 Jahre) gekennzeichnet<br />

ist. Etwa 5% aller Diabetes-Fälle sind den MODY-Formen zuzuordnen.<br />

Es werden Mutationen in derzeit 11 bekannten Genen mit<br />

MODY assoziiert. Mutationen in 5 dieser Gene (MODY 1 – 5) erklären<br />

nahezu 90% aller MODY-Fälle. Methodik: Molekulargenetische Analyse<br />

der Gene HNF1a, GCK, HNF4a, HNF1b <strong>und</strong> PDX1. Insgesamt wurden Proben<br />

von 156 Patienten durch Exon-spezifische Amplifikation (inklusive<br />

Exon/Intron-Übergänge) mittels PCR <strong>und</strong> anschließender direkter Sequenzierung<br />

analysiert. Zusätzlich wurde zum Nachweis bzw. Ausschluss<br />

von Deletionen <strong>und</strong> Duplikationen eine Multiplex ligation-dependent<br />

probe amplification (MLPA) durchgeführt. Die Untersuchungen erfolgten<br />

als Stufendiagnostik. Ergebnisse: Die molekulargenetischen<br />

Analysen ergaben für 41 Personen (26,3%) Mutationen in den untersuchten<br />

MODY-Genen. Die nachgewiesenen Mutationen waren wie folgt<br />

auf die Gene verteilt: 4 (9,75%) in HNF4a (MODY1), 17 (41,45%) in GCK<br />

(MODY2), 15 (36,6%) in HNF1a (MODY3), 4 (9,75%) in PDX1 (MODY4)<br />

<strong>und</strong> 1 (2,4%) in HNF1b (MODY5). Bei etwa 50% (19) der nachgewiesenen<br />

Veränderungen handelt es sich um bisher nicht publizierte Mutationen.<br />

Diskussion: Die meisten der von uns durch molekulare Analysen als<br />

Patienten mit MODY diagnostizierten Betroffenen waren ursprünglich<br />

als Typ 1 oder Typ 2 Diabetes-Patienten diagnostiziert. Die Diskrepanz<br />

zwischen klinischer <strong>und</strong> molekularer Diagnose kann eine nicht adäquate<br />

Behandlung zur Folge haben, die Einfluss auf die individuelle Prognose<br />

der Patienten hat. Eine eindeutige molekulare Diagnosestellung eines<br />

MODY führt in über 80% der Fälle zu einer Therapieumstellung. Ein<br />

Entscheidungsalgorithmus, der sich auf bekannte klinische <strong>und</strong> molekulargenetische<br />

Bef<strong>und</strong>e stützt, ist somit eine wichtige Voraussetzung für<br />

die optimale Therapie von MODY-Patienten.<br />

P128<br />

Diabetes infolge ABCC8/SUR1 Gen-Mutation:<br />

effektive Therapie mit Glimepirid<br />

Karges B 1,2 , Schnur D 2 , Ellard S 3 , Kentrup H 2 , Karges W 1<br />

1 RWTH Aachen, Sektion Endokrinologie <strong>und</strong> Diabetologie,<br />

Aachen, Germany; 2 Bethlehem Krankenhaus RWTH Aachen,<br />

Klinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin, Stolberg, Germany;<br />

3 Royal Devon & Exeter NHS Hospital, Peninsula Medical<br />

School, Department of Molecular Genetics, Exeter, Germany<br />

Fragestellung: Aktivierende Mutationen im K(ATP) Kanal der ß-Zelle<br />

des Pankreas sind Ursache eines transienten neonatalen Diabetes (TND)<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S47

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