Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012
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S96 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />
konnten wir zeigen, dass eine dietätisch induziert Adipositas bei Mäusen<br />
mit signifikant höheren Serum-Chemerinspiegeln verb<strong>und</strong>en ist.<br />
Das Expressionsmuster von Chemerin in Fettgewebe <strong>und</strong> Leber wurde<br />
jedoch durch fettreiche Diät nicht wesentlich verändert, sodass die erhöhten<br />
Serum-Chemerinspiegel bei adipösen Mäusen am ehesten auf<br />
eine vermehrte Fettgewebsmasse zurückzuführen sind.<br />
P271<br />
Gewichtsabnahme nach bariatrischer Chirurgie<br />
<strong>und</strong> deren Einfluss auf Geschlechtshormone bei<br />
Männern<br />
Rauschmayer M 1 , Wolf T 1 , Britz A 2 , Dressler M 3 ,<br />
Lohmann T 1<br />
1 Städtisches Krankenhaus Dresden Neustadt, Abteilung für<br />
Endokrinologie, Dresden, Germany; 2 Städtisches<br />
Krankenhaus Dresden Neustadt, Abteilung für<br />
Laboratoriumsmedizin, Dresden, Germany; 3 Städtisches<br />
Krankenhaus Dresden Neustadt, Abteilung für Chirurgie,<br />
Dresden, Germany<br />
Fragestellung: Der Einfluss von Gewichtsabnahme bei adipösen Patienten<br />
auf die Geschlechtshormone ist noch nicht vollständig aufgeklärt.<br />
Bei Männern mit morbider Adipositas sind die Gesamt-Testosteron (TT)<br />
Spiegel erniedrigt <strong>und</strong> mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität<br />
assoziiert. Ziel dieser prospektiven Studie ist es, die TT, SHBG, FSH <strong>und</strong><br />
LH Spiegel bei adipösen Patienten, die einem bariatrischen Eingriff (Magenbypass<br />
oder Sleeve Gastrectomy) unterzogen werden in einem engen<br />
perioperativen <strong>und</strong> einem angemessenen Langzeitintervall zu untersuchen.<br />
Methodik: Bei einer Gruppe von 11 Männern mit morbider Adipositas<br />
(BMI = 51,1 € 7,2 kg/m 2 ) wurden einmal präoperativ (t0) <strong>und</strong> viermal<br />
postoperativ (t3, t6, t90 <strong>und</strong> t180 (nur 9 Patienten) t = Tage) die TT,<br />
SHBG, FSH <strong>und</strong> LH Spiegel durch RIA assays bestimmt <strong>und</strong> mittels Wilcoxon<br />
Test bezüglich t0 untersucht. TT assay: Nomalbereich > 12 nmol/l,<br />
Graubereich 8 – 12 nmol/l) Ergebnisse: Die TT Spiegel nahmen bis t3 ab<br />
<strong>und</strong> zeigten einen Anstieg bis t90 <strong>und</strong> t180 relativ zu t0 (7,4 € 3,4<br />
nmol/l): t3 (4,6 € 2,9 nmol/l)*, t6 (5,8 € 2,8 nmol/l), t90 (12,8 € 8,9<br />
nmol/l)*, t180 (14,7 € 9,9 nmol/l)*. SHBG zeigte eine Zunahme bis t6*<br />
<strong>und</strong> t90*. LH <strong>und</strong> FSH (t3,t6,t90,t180) zeigten keine Unterschiede. Der<br />
mittlere BMI nahm ab bis t90 (41 € 8,8 kg/m 2 )* <strong>und</strong> t180<br />
(36,1 € 7,1 kg/m 2 )*. *(p < 0,05). Schlussfolgerung: Erniedrigte Testosteronspiegel<br />
sind nach 3 bis 6 Monaten teilweise wiederhergestellt. Als<br />
Gr<strong>und</strong> für den schnellen TT Anstieg nach bariatrischer Chirurgie könnte<br />
zum einen die minder ausgeprägte Umwandlung von Testosteron durch<br />
Aromatasen im Fettgewebe gesehen werden, aber auch eine durch entstandenes<br />
Östrogen minder ausgeprägte Hemmung der Hypophysen-<br />
Gonaden Achse kommt in Betracht. Auch eine Erholung von einem vorher<br />
hemmenden Effekt durch Leptin an den Leydig Zellen sowie zentral<br />
könnte eine Rolle spielen. Der TT Abfall bis t6 ist möglicherweise dem<br />
Op-Stress zuzuweisen.<br />
P272<br />
Korrelationen der Präsenz <strong>und</strong> Schwere des<br />
Metabolischen Syndroms mit der regionalen<br />
Körperfettverteilung (DXA-Messungen) bei<br />
stoffwechselges<strong>und</strong>en Frauen in der Menopause<br />
Koliaki C 1 , Peppa M 1 , Boutati E 2 , Papaefstathiou A 1 ,<br />
Garoflos E 1 , Katsilambros N 3 , Raptis SA 2,4 , Dimitriadis G 2 ,<br />
Hadjidakis D 1<br />
1 Endokrinologische Sektion der II. Medizinischen<br />
Universitätsklinik, Klinikum der Universität Athen,<br />
“Attikon„, Athen, Greece; 2 II. Medizinische<br />
Universitätsklinik, Klinikum der Universität Athen,<br />
“Attikon„, Athen, Greece; 3 Eugenidion,<br />
Universitätskrankenhaus, Athen, Greece; 4 Hellenisches<br />
Nationales Diabetes Zentrum (H.N.D.C.), Athen, Greece<br />
Fragestellung: Es ist bekannt, dass das Metabolische Syndrom (MS)<br />
nicht immer von Adipositas begleitet ist, da nur 30% der Adipösen die<br />
Kriterien des MS erfüllen. Es scheint, dass andere Parameter, außer der<br />
diffusen Fettleibigkeit, wie z. B. die regionale Fettvermehrung, eine maßgebliche<br />
Rolle bei der Erhöhung der Kardiometabolischen Gefahr spielen.<br />
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, durch Anwendung<br />
der Methode der Doppel-Energie X-Strahlen Absorptionsmessung<br />
(DXA), die Fettverteilung unserer Patientinnen zu lokalisieren <strong>und</strong> mit<br />
der Präsenz <strong>und</strong> Schwere des MS möglichst zu korrelieren. Material <strong>und</strong><br />
Methoden: Es wurden 150 (h<strong>und</strong>ertfünfzig) ges<strong>und</strong>e Frauen, die in der<br />
Menopause sich befanden (Postmenopause Dauer: 3,5 [1 – 9] Jahre), in<br />
die Studie aufgenommen (Alter: 54 € 7; BMI: 29,6 € 5,8; Taillenumfang:<br />
93,2 € 12,2 cm). Alle Frauen unterzogen sich mithilfe von DXA sowohl<br />
einer allgemeinen, als auch einer regionalen Analyse der Körperzusammensetzung.<br />
Die zentrale <strong>und</strong> periphere Fettverteilung wurde mithilfe<br />
von konkreten Subregionen gemessen. Das MS wurde aufgr<strong>und</strong> der modifizierten<br />
ATP III Leitlinien diagnostiziert. Bei allen Berechnungen wurde<br />
eine statistische Korrektur des BMI durchgeführt. Die statistische<br />
Auswertung unserer Ergebnisse ist mittels binärer <strong>und</strong> ordinaler logistischer<br />
Regression vorgenommen. Ergebnisse: Die Prävalenz des MS bei<br />
unserem gesamten Probanden Kollektiv war 26% (n = 39). Aus dem Vergleich<br />
der Fettverteilungsparameter zwischen den positiven <strong>und</strong> negativen<br />
Frauen für MS ging hervor, dass unabhängig von BMI, die metabolisch<br />
abnormalen Frauen hatten signifikant höhere Werte von Stammfett<br />
(p = 0,02), thorakalem Fett (p = 0,003), den Quotienten abdominal/gluteofemoral<br />
Fett (p = 0,001) <strong>und</strong> Stammfett/Beinfett (p < 0,001), <strong>und</strong> zusätzlich,<br />
signifikant niedrigere Werte von Parametern wie das Beinfett<br />
(p = 0,001), das femorale (p < 0,001) <strong>und</strong> das gluteofemorale Fett<br />
(p = 0,001). Bei der multifaktoriellen Regressionsmodelle hat sich ergeben,<br />
dass das thorakale Fett (OR: 1,36, p = 0,003) <strong>und</strong> der Quotient<br />
Stammfett/Beinfett (OR: 1,2, p = 0,01) gemeinsam zur richtigen Klassifizierung<br />
der 79,5% unserer gesamten Probanden in MS positiv <strong>und</strong> negativ<br />
führen konnten. Wenn sowohl anthropometrische (BMI) als auch<br />
DXA-basierte Parameter in derselben Modelle für die Prädiktion der Zahl<br />
der MS Komponenten eingeführt wurden, wurden der Quotient abdominal/gluteofemoral<br />
Fett (p = 0,008) <strong>und</strong> das thorakale Fett (p = 0,04) als<br />
wichtige positive Prädiktoren aufgezeigt, während das femorale Fett<br />
tendierte, sich negativ mit der Schwere des MS zu korrelieren (p = 0,08).<br />
Schlussfolgerungen: Das thorakale Fett <strong>und</strong> die Quotienten Stammfett/<br />
Beinfett <strong>und</strong> abdominal/gluteofemoral Fett werden als neue, bisher selten<br />
angewandte DXA Parameter hervorgehoben, die sich signifikant mit<br />
dem Vorhandensein <strong>und</strong> Ausmaß der MS Störungen einhergehen. Diese<br />
Bef<strong>und</strong>e sind weitgehend mehr informativ als BMI für die komplette<br />
Risikoeinschätzung bei Frauen nach dem Eintritt der Menopause.<br />
P273<br />
Ausdauertraining beeinflusst die MCT1- <strong>und</strong><br />
MCT4- Proteinexpression in der<br />
Skelettmuskulatur bei männlichen<br />
nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern<br />
Opitz D 1 , Lenzen E 1 , Kreutz T 1 , Brinkmann C 1 , Wacker A 1 ,<br />
Redmann M 1 , Schiffer T 2 , Brixius K 1 , Bloch W 1 , Capin C 1<br />
1 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für<br />
Kreislaufforschung <strong>und</strong> Sportmedizin – Abteilung für<br />
molekulare <strong>und</strong> zelluläre Sportmedizin, Köln, Germany;<br />
2 Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Motorik <strong>und</strong><br />
Bewegungstechnik, Köln, Germany<br />
Fragestellung: Die Monocarboxylattransporter 1 <strong>und</strong> 4 (MCT1 <strong>und</strong><br />
MCT4) sind insbesondere unter Belastung essentiell für den Transport<br />
von Laktat <strong>und</strong> die pH-Wert Regulation in der Skelettmuskelzelle. Der<br />
MCT1 wird vorranging in den oxidativ arbeitenden Typ-I Muskelfasern<br />
<strong>und</strong> der MCT4 in den glykolytisch arbeitenden Typ-II Muskelfasern exprimiert.<br />
In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss eines Ausdauertrainings<br />
auf die Proteinexpression des MCT1 <strong>und</strong> MCT4 in den Skelettmuskelfasern<br />
bei nicht-insulinpflichtigen Typ-2 Diabetikern untersucht.<br />
Methodik: Die Studienteilnehmer (n = 27, Alter: 60,7 € 9,1 Jahre, BMI:<br />
31,2 € 3.5) nahmen an einem zwölfwöchigen Ausdauertraining<br />
(4 x 90 Min./Woche) teil. Zu Beginn, nach der sechsten Woche <strong>und</strong> am<br />
Ende der Trainingsintervention wurde bei den Patienten eine EKG-überwachte<br />
Belastungsspiroergometrie (WHO-Schema) durchgeführt. Für<br />
die immunhistochemische Analyse der MCT- Dichte an den Diabetespatienten<br />
fand zu jeder der drei genannten Untersuchungen eine Muskelbiopsie<br />
an dem M. vastus lateralis statt. Im Rahmen der Auswertung<br />
wurde zwischen der membranösen <strong>und</strong> cytoplasmatischen MCT- Dichte<br />
differenziert. Desweitern wurde eine immunhistochemische Muskelfasertypisierung<br />
durchgeführt. Ergebnisse: Während der dreimonatigen<br />
Trainingsintervention konnte bei den Studienteilnehmer nach sechs<br />
<strong>und</strong> nach zwölf Wochen eine trainingsbedingte signifikante Zunahme<br />
der cytoplasmatischen MCT1- Proteinexpression nachgewiesen werden.<br />
Die cytoplasmatische MCT4- Dichte hingegen nahm signifikant ab. Die<br />
membranöse MCT1- <strong>und</strong> MCT4- Dichte zeigte keine Veränderung. Die<br />
Muskelfasertypisierung zeigte nach der sechsten <strong>und</strong> zwölften Woche<br />
eine signifikante Abnahme der Typ-II Muskelfasern <strong>und</strong> eine analoge<br />
Zunahme der Typ-I Muskelfasern. Schlussfolgerungen: Die in Folge<br />
des Ausdauertrainings erhöhte cytoplasmatische MCT1- Proteinexpression<br />
<strong>und</strong> reduzierte MCT4- Proteinexpression ist auf die relative Zunahme<br />
der Typ-I Muskelfasern zurückzuführen. Dies führt zu einer Verbesserung<br />
der Belastungstoleranz bei nicht-insulinpflichtigen Typ 2 Diabetikern.<br />
& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />
Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103