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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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höhere Gesamtzufriedenheit mit der Insulintherapie (62,7 € 10,2 vs.<br />

60,1 € 11,5; p = 0,032). Typ-1- Diabetiker fühlten sich signifikant unabhängiger<br />

in Bezug auf ihre Diabetestherapie (63,2 € 20,0 vs. 48,4 € 25,4;<br />

p=< 0,001) <strong>und</strong> berichteten zudem ihr Gewicht signifikant besser kontrollieren<br />

zu können (58,9 € 28,6 vs. 41,2 € 26,8; p =< 0,001). Umgekehrt<br />

waren Typ-2-Diabetiker signifikant zufriedener mit der Kontrollierbarkeit<br />

ihres Diabetes (45,9 € 12,4 vs. 39,7 € 12,7; p =< 0,001) sowie mit<br />

ihrer Schlafqualität (57,8 € 15,9 vs. 65,9 € 20,8; p =< 0,001). In den Dimensionen<br />

Freizeitaktivität, Handhabung <strong>und</strong> psychologische Barrieren<br />

ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen.<br />

In Kovarianzanalysen wurde der Einfluss der folgenden Kovariaten<br />

auf die Einstellung zur Insulintherapie bestimmt: Alter, BMI,<br />

Insulinbedarf, Anzahl der Insulininjektionen, schwere Hypoglykämien.<br />

Mit zunehmendem Alter <strong>und</strong> Gewicht nahm das Abhängigkeitsgefühl<br />

bezüglich der Insulintherapie zu. Gewichtssorgen waren durch einen<br />

hohen BMI <strong>und</strong> einen hohen Insulinbedarf vermittelt, was erklären<br />

kann, warum Gewichtssorgen bei Typ-2-Diabetikern ausgeprägter waren.<br />

Die wahrgenommene Diabeteskontrolle wurde bei Typ-1-Diabetikern<br />

negativer bewertet, wenn Hypoglykämien aufgetreten waren. Auch<br />

die Schlafqualität war durch Hypoglykämien negativ beeinflusst, was<br />

durch nächtliche Hypoglykämien bedingt sein könnte. Diskussion: Negative<br />

Einstellungen bezüglich einer ICT sind bei Typ-2-Diabetikern ausgeprägter<br />

als bei Typ-1-Diabetikern. ¾ltere Typ-2-Diabetiker fühlen sich<br />

von ihrer Insulintherapie stärker abhängig. Mit der Höhe des Gewichtes<br />

<strong>und</strong> des Insulinbedarfs, nahmen die Bedenken, das Gewicht kontrollieren<br />

zu können, zu. Bei Typ-1- Diabetikern spielte das Auftreten von<br />

schweren Unterzuckerungen eine wichtige Rolle für die Bewertung der<br />

Schlafqualität <strong>und</strong> der erlebten Kontrolle bezüglich der Therapie.<br />

P257<br />

SUBITO-Schulungsprogramm zur<br />

Insulinpumpentherapie (CSII) – Akzeptanz <strong>und</strong><br />

Nutzen aus Anwendersicht<br />

Müller A 1 , Möcks J 2 , Weissmann J 1<br />

1 Roche Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim,<br />

Germany; 2 BioMCon GmbH, Mannheim, Germany<br />

Fragestellung: SUBITO ist ein evaluiertes, strukturiertes CSII-Schulungsprogramm<br />

für Erwachsene mit Typ-1-Diabetes, das modular aufgebaut<br />

ist (13 Trainingseinheiten) <strong>und</strong> seit r<strong>und</strong> 5 Jahren zur Erst- <strong>und</strong><br />

Wiederholungsschulung von Pumpenträgern eingesetzt wird. In einer<br />

deutschlandweiten Anwenderbefragung an diabetologisch tätigen Hausarzt-<br />

<strong>und</strong> Schwerpunktpraxen sollten praktischer Nutzen <strong>und</strong> Akzeptanz<br />

des Programms aus Sicht von Patienten <strong>und</strong> Schulungsteams beleuchtet<br />

werden. Methodik: Patienten wurden gebeten, in zwei Wellen – am<br />

Ende der Schulung <strong>und</strong> nach ca. 3 Monaten unter CSII – Schulungsinhalte<br />

sowie Qualität <strong>und</strong> Nutzen des Programms mittels eigens entwickelten<br />

Fragebögen zu bewerten (meist 5-stufige Likert-Skalen). Unabhängig<br />

davon wurden auch die Schulungsteams einmalig zu Nutzung, Qualität,<br />

Nutzen <strong>und</strong> Schulungsaufwand von SUBITO schriftlich befragt. Daten<br />

von 166 Patienten aus 48 Praxen gingen in die Auswertung ein. Ergebnisse:<br />

Die befragten Patienten beurteilten die SUBITO-Schulung <strong>und</strong><br />

deren Nutzen, speziell zur Bewältigung ihres Therapiealltags, mehrheitlich<br />

(80% – 90%) positiv. Dabei variierte die Zustimmung mit der Dauer<br />

der ICT-Vortherapie <strong>und</strong> der Praxisgröße: so stuften 56% der Patienten<br />

mit Langzeit-ICT (> 10 Jahre) vs. 44% mit kürzerer ICT ihren persönlichen<br />

Nutzen als „sehr hoch“ ein. Für 75% der Patienten großer Praxen (> 50<br />

Diabetiker) war der Nutzen im Therapiealltag hoch oder sehr hoch, an<br />

kleineren Zentren waren es 61%. Das Gesamturteil des Praxispersonals<br />

lautete mehrheitlich „sehr gut“, wobei hinsichtlich Qualität <strong>und</strong> Nutzen<br />

des Programms große Praxen häufiger die Bestnote vergaben als kleinere.<br />

Der Schulungsaufwand war für 54% der Teams „angemessen“. Die<br />

jeweilige Haltung der Schulenden spiegelte sich auch im Patientenurteil<br />

wider: Attestierten die Teams dem SUBITO-Programm einen sehr hohen<br />

Nutzen bzw. betrachteten den zeitlichen Aufwand als angemessen, so<br />

vergaben auch die von ihnen betreuten Patienten zu 70% bzw. 57%<br />

Bestnoten mit Blick auf ihren individuellen Nutzen, während jeweils<br />

nur jeder Dritte (33%) die Bestnote vergab, wenn ihr jeweiliges Schulungsteam<br />

den Nutzen mit „eher hoch/mittel“ geringer bzw. den Aufwand<br />

als zu hoch einstufte. Schlussfolgerungen: Das SUBITO-Programm<br />

wird gut angenommen <strong>und</strong> in Bezug auf Qualität (Gesamturteil),<br />

Nutzen <strong>und</strong> Therapieunterstützung sehr positiv bewertet. In Praxen,<br />

deren Personal vom Nutzen der Schulung – bei vertretbarem Aufwand<br />

– überzeugt ist, erzielt das Programm auch deutlich mehr Zustimmung<br />

von Seiten der Patienten. Eine an die Gegebenheiten vor Ort angepasste<br />

Einarbeitung der Schulenden könnte zu einer noch höheren Akzeptanz<br />

bei den Patienten führen.<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

P258<br />

Praktische Anwendung von Depressivitätsscores<br />

in der Praxis: Eine neue Schulung mit<br />

modifiziertem Motivational Interview erhöht<br />

Depessivitätsmesswerte ohne<br />

Stoffwechselverschlechterung<br />

Strotmann HJ 1 , Strotmann JJ 2 , Forst T 3 , Müller T 4<br />

1 FachArztZentrum Rotenburg, Rotenburg an der Fulda,<br />

Germany; 2 Europäisches Gymnasium Waldenburg,<br />

Waldenburg, Germany; 3 Institut für klinische Forschung <strong>und</strong><br />

Entwicklung GmbH, Mainz, Germany; 4 Conservation<br />

Research New Caledonia, Museum and Institute of Zoology,<br />

Grande Terre Is., New Caledonia<br />

Fragestellung: Depressivität <strong>und</strong> chronische Krankheiten sind eng verb<strong>und</strong>en.<br />

Beim Diabetes mellitus ist das Ausmaß der Depressivität positiv<br />

korreliert mit Angst vor Folgeschäden, Aufwand der Behandlung <strong>und</strong><br />

Einschränkungen des täglichen Lebens. Zu klären ist, wie evaluierte Depressivitätsscores<br />

im Praxisalltag Depressivität von Patienten erfassen<br />

können, <strong>und</strong> welche Auswirkungen eine neue Schulung hat. Methodik:<br />

91 Diabetiker mit guter Stoffwechselkontrolle <strong>und</strong> bereits früher erfolgter<br />

Schulung nach ZI-Standard, sowie 36 internistische Patienten ohne<br />

Diabetes wurden mit WHO-5 <strong>und</strong> PAID-Fragebogen an 2 Zentren (Z1<br />

<strong>und</strong> Z2) untersucht. Der Schulungsfragebogen wurde an 32 Patienten<br />

(Z1) evaluiert. 59 Patienten (Z2) wurden vor <strong>und</strong> 3 Monate nach einer<br />

Kurzschulung mit modifiziertem Motivational Interview (MI) zu Entstehung<br />

von Gefäßschäden durch Advanced Glycation Endproducts (AGE)<br />

befragt <strong>und</strong> deren HBA1c-Verlauf dokumentiert. Die Bewertung der Scores<br />

erfolgte bei WHO-5 mit < 52% als subklinisch depressiv <strong>und</strong><br />

mit< 28% als klinisch depressiv, bei PAID mit > 33% als subklinisch depressiv<br />

<strong>und</strong> mit > 39% als klinisch depressiv. Ergebnisse: WHO-5 <strong>und</strong><br />

PAID zeigten im Mittel keine Depressivität <strong>und</strong> der HBA1c eine leitliniengerechte<br />

Diabeteseinstellung (Z1: WHO-5-Score 68%, PAID 24%,<br />

HBA1c 7,23%; Z2: WHO-5-Score 66%, PAID 16%, HBA1c 6,85%). Die Depressivitätswerte<br />

unterschieden sich in beiden Zentren korreliert mit<br />

dem HBA1c. Diabetiker hatten im Gegensatz zu internistischen Patienten<br />

ohne Diabetes im WHO-5-Score häufiger subklinisch-depressive<br />

Werte (18%, n = 91 vs. 13% n = 36) <strong>und</strong> häufiger klinisch depressive Werte<br />

(9% vs. 6%). Mit 6,88% vor <strong>und</strong> 6,85% nach Intervention war der<br />

HBA1c jedoch fast gleich. Die Depressivität nach neuer Schulung war<br />

bei beiden Fragebögen leicht vermehrt (WHO-5: 66,36% vorher vs.<br />

59,16% nachher; PAID:16,21% vorher vs. 16,96% nachher). In der Bewertung<br />

der Scores zeigt sich eine Tendenz zu subklinisch depressiven Werten<br />

nach Schulung (WHO-5 18% n = 44 vs. 23% n = 43; PAID 5% n = 59 vs.<br />

7% n = 44). Schlussfolgerungen: WHO-5 oder PAID-Fragebögen sind zur<br />

Erfassung der Depressivität im Praxisalltag geeignet, etwa 3| 4 der Patienten<br />

nehmen daran teil. Die Scores korrelieren mit der Diabeteseinstellung.<br />

Der erhöhte Aufwand des PAID-Fragebogens wird durch Konkretisierung<br />

von Problembereichen eines Individuums ausgeglichen. Eine<br />

Schulungsintervention mit bisher nicht bekannten, pathobiochemischen<br />

Inhalten durch modifiziertes Motivational Interview erhöht die Depressivität<br />

ohne Verschlechterung der Stoffwechsellage. Dieser Effekt kann<br />

als Basis für die Umsetzung patientenzentrierter Lebensstiländerungen<br />

genutzt werden. Diese experimentellen Ergebnisse sind Gr<strong>und</strong>lage für<br />

Fallzalkalkulation <strong>und</strong> Berechnung statistischer Power kontrollierter Untersuchungen.<br />

Weitere Evaluation von Schulungseffekten <strong>und</strong> -werkzeugen<br />

insbesondere mit naturwissenschaftlichen Inhalten ist für künftige<br />

Integration neuer Therapieprinzipien erforderlich.<br />

P259<br />

Transition von Jugendlichen in die<br />

Erwachsenen-Diabetologie. Repräsentativer<br />

Survey in Deutschland<br />

Kapellen T 1 , Bartelt H 1 , Prettin C 2 , Marg W 3 , Ziegler R 4 ,<br />

Grulich-Henn J 5 , Hungele A 6 , Labitzke B 1 , Kiess W 1 ,<br />

Holl RW 6 , BmBF Kompetenznetz Diabetes mellitus<br />

1 Universitätsklinikum Leipzig, Pädiatrische Endokrinologie<br />

<strong>und</strong> Diabetologie, Leipzig, Germany;<br />

2 Koordinierungszentrum für klinische Studien, Leipzig,<br />

Germany; 3 Klinik für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche Bremen Mitte,<br />

Bremen, Germany; 4 Kinderarztpraxis Ziegler, Münster,<br />

Germany; 5 Universität Heidelberg, Klinik für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche, Heidelberg, Germany; 6 Universität Ulm,<br />

Epidemiologie, Ulm, Germany<br />

Fragestellung: Der Übergang von der Pädiatrie in die Erwachsenen-Diabetologie<br />

ist eine Herausforderung nicht nur für die Patienten. Die erfolgreiche<br />

Transition entscheidet über die weitere adäquate Betreuung<br />

von Patienten, die sich in einer sehr vulnerablen Phase ihres Lebens<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S91

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