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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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Blutzucker, Hypoglykämierate, Körpergewicht <strong>und</strong> Insulinbedarf wurde<br />

in den Phasen ICT, CSII <strong>und</strong> CSII+Sensor untersucht. Ergebnisse: Im Vergleich<br />

zu ICT konnten unter CSII <strong>und</strong> CSII+Sensor deutlich bessere<br />

HbA1c- <strong>und</strong> Durchschnittsblutzuckerwerte erreicht werden. Durch die<br />

Hinzunahme der Sensorunterstützung konnte zusätzlich im Vergleich<br />

zu CSII alleine die Hypoglykämierate deutlich gesenkt werden (7% vs.<br />

15%). Schwere Unterzucker traten mit dem Sensor überhaupt nicht<br />

mehr auf. Das Körpergewicht nahm unter CSII <strong>und</strong> CSII+Sensor um 12 kg<br />

(20%) zu. Teilweise schwere pulmonale Infekte, die unter ICT zu ausgeprägten<br />

Blutzuckerentgleisungen führten, verdoppelten auch unter<br />

CSII+Sensor den Insulinbedarf. Eine normnahe Blutzuckereinstellung<br />

konnte jedoch beibehalten werden. Der Patient berichtete zudem von<br />

einer deutlich gebesserten Lebensqualität unter CSII+Sensor. Schlussfolgerungen:<br />

Eine sensorunterstützte Insulinpumpentherapie kann eine<br />

sinnvolle Therapieoption bei Patienten mit fortgeschrittener Cystischer<br />

Fibrose <strong>und</strong> insulinpflichtigem Diabetes sein. Gegenüber einer ICT kann<br />

es zu einem deutlich besseren Gewichtsverlauf kommen. Gegenüber<br />

einer alleinigen Pumpentherapie können wahrscheinlich Hypoglykämien<br />

deutlich reduziert <strong>und</strong> infektassoziierte Blutzuckerentgleisungen<br />

vermieden werden. Eine kontrollierte, prospektive Untersuchung wäre<br />

sinnvoll, um die Rolle der sensorunterstützten Insulinpumpentherapie<br />

beim CF-Diabetes gr<strong>und</strong>sätzlich zu klären.<br />

P149<br />

Unterscheiden sich Stoffwechseleinstellung bei<br />

Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit multipler<br />

Insulininjektions- (ICT) <strong>und</strong><br />

Insulinpumpentherapie- (CSII)?<br />

Kramer G 1 , Schiel R 1<br />

1<br />

MEDIGREIF-Inselklinik Heringsdorf GmbH, Heringsdorf,<br />

Germany<br />

Einleitung: Die Verordnung einer CSII bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

Typ-1-Diabetes nimmt in allen Altersklassen stetig zu (Holder M et al.,<br />

Diabetologie 2007). Bis zum 6. Lebensjahr konnte durch die CSII die Rate<br />

der schweren Hypoglykämien reduziert werden (Heitmann B et al. Diabetologie<br />

2007). Es konnte aber gr<strong>und</strong>sätzliche keine Überlegenheit der<br />

CSII hinsichtlich einer langfristigen Reduzierung des HbA1c-Wertes bestätigt<br />

werden. Ziele der Studie sind es, einerseits die Ausgangscharakteristika<br />

der Patienten zu analysieren <strong>und</strong> andererseits soll prospektiv<br />

der Verlauf der Stoffwechseleinstellung im Hinblick auf Indikatoren oder<br />

Risikoparameter für die Entstehung von mikro- <strong>und</strong> makrovaskulärer<br />

Langzeitkomplikationen erfasst <strong>und</strong> verglichen werden. Methoden:<br />

Die Studie wird von 07/2010 bis 08/<strong>2012</strong> in einer Fachklinik für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche mit Diabetes Typ-1 durchgeführt. Vorläufig wurden<br />

77 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, darunter 23 (29%) mit CSII, bis 12/2010<br />

eingeschlossen. Es wurden der HbA1c-Wert (DCA2000 â , Bayer Diagnostics,<br />

Normbereich 4,5 – 5,7%), das Alter, die Diabetesdauer, der BMI, die<br />

Insulindosis/kg KG, die Blutfettwerte <strong>und</strong> das Kreatinin im Serum, das<br />

Albumin im Urin, die Intima-Media-Thickness (IMT) der A. carotis communis<br />

sowie ein Blutglukose Tages-Nacht-Profil bei Aufnahme erfasst.<br />

Vorläufige Ergebnisse: Vergleiche der Ausgangscharakteristika zwischen<br />

CSII- vs. ICT ergaben keine Unterschiede hinsichtlich Alter<br />

(12,4 € 3,2 vs. 13,4 € 2,3 p = 0,11), BMI (21,2 € 4,1 vs. 20,7 € 4,7 kg/m 2<br />

p = 0,69), HbA1c-Wert (8,7 € 1,2 vs. 9,1 € 2,2 p = 0,90), Diabetesdauer<br />

(6,0 € 3,6 vs. 4,5 € 3,8 Jahre p = 0,09), Triglyzeride (0,7 € 0,3 vs.<br />

0,9 € 0,8 mmol/l p = 0,16), Cholesterin (4,2 € 0,6 vs. 4,2 € 0,9 p = 0,9), HDL-<br />

Cholesterin (1,6 € 0,3 vs. 1,5 € 0,4 mmol/l p = 0,84), LDL-Cholesterin<br />

(2,3 € 0,6 vs. 2,4 € 0,8 mmol/l p = 0,65), Keatinin (58,9 € 10,1 vs.<br />

58,2 € 9,3 mmol/l p = 0,76), Albumin (19,9 € 13,7 vs. 10,6 € 13,6 p = 0,34)<br />

sowie der IMT (0,48 € 0,04 vs. 0,50 € 0,05 mm p = 0,40). Patienten mit<br />

CSII hatten eine geringere Insulindosis (0,7 € 0,2 vs. 0,8 € 0,3 I.E./kg KG,<br />

p = 0,02). Im Blutglukose-Tages-Nacht-Profil zeigten sich ebenfalls keine<br />

Unterschiede: 7.00 Uhr (7,7 € 3,5 vs. 8,5 € 3,6 p = 0,34), 10.00 Uhr<br />

(8,2 € 4,3 vs. 8,7 € 4,4 p = 0,72), 14.00 Uhr (7,5 € 4,2 vs. 7,4 € 3,9 p = 0,86),<br />

18.00 Uhr (8,7 € 3,8 vs. 7,9 € 4,1 p = 0,41), 20.00 Uhr (7,7 € 4,6 vs.<br />

7,3 € 3,8 p = 0,69), 24.00 Uhr (7,4 € 3,8 vs. 8,8 € 4,8 p = 0,24), 3.00 Uhr<br />

(8,8 € 4,4 vs. 7,6 € 4,0 p = 0,25) <strong>und</strong> 5.00 Uhr (7,3 € 2,7 vs.<br />

7,2 € 3,8 p = 0,85). Einen signifikant niedrigeren Blutglukosewert hatten<br />

Patienten mit einer ICT um 12.00 Uhr (9,3 € 4,7 vs. 7,1 € 3,8 p = 0,03).<br />

Schlussfolgerungen: Patienten mit einer CSII hatten signifikant geringere<br />

I.E./kg KG gegenüber den ICT-Patienten, da die Insulinpumpe chronomoduliert<br />

ständig Insulin ins Unterhautfettgewebe inf<strong>und</strong>iert. Alle<br />

anderen Ausgangscharakteristika ergaben keine Unterschiede. Die endgültigen<br />

Ergebnisse werden derzeit analysiert.<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 8: Hypoglykämie<br />

P150<br />

Bedeutung klinischer Faktoren <strong>und</strong><br />

CYP2C9-Polymorphismen für das Risiko schwerer<br />

Sulfonylharnstoff-Hypoglykämien<br />

Holstein A 1 , Hahn M 1 , Patzer O 1 , Seeringer A 2 , Stingl J 2 ,<br />

Kovacs P 3<br />

1 Klinikum Lippe-Detmold, Medizinische Klinik I, Detmold,<br />

Germany; 2 Institut für Naturheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Klinische<br />

Pharmakologie, Universität Ulm, Ulm, Germany;<br />

3 Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung,<br />

Universität Leipzig, Leipzig, Germany<br />

Fragestellung: Die etablierten Risikofaktoren für schwere Sulfonylharnstoff-Hypoglykämien<br />

(SH) umfassen hohes Lebensalter, lange Diabetesdauer,<br />

Multimorbidität, Polypharmazie sowie einen niedrigen<br />

HbA1c-Wert. Da Sulfonylharnstoffe (SU) über das genetisch polymorphe<br />

hepatische CYP-System metabolisiert werden, könnten auch pharmakogenetische<br />

Faktoren bedeutsam sein. Wir prüften die Hypothese, ob die<br />

sog. Slow-Metabolizer-Genotypen *2/*2, *2/*3 <strong>und</strong> *3/*3 bei Typ-2-Diabetikern<br />

mit SH überrepräsentiert sind. Methoden: In einer prospektiven<br />

populationsbasierten Fallkontrollstudie wurden die CYP2C9-Allelvarianten<br />

von 102 Patienten mit SH (initiale Blutglukose 31,8 € 10,4 mg/<br />

dl; HbA1c 6,5 € 1,2%; Alter 77,4 € 9,2 Jahre; Diabetesdauer 11 € 10 Jahre;<br />

Kreatinin-Clearance 45 € 23 ml/min; Komedikation 7 € 3 Präparate) mit<br />

einer gematchten Kontrollgruppe von 101 SU-behandelten Diabetikern<br />

ohne SH verglichen. Sämtliche 203 Patienten hatten die SU Glimepirid,<br />

Glibenclamid oder Gliquidon erhalten. SH waren durch eine neuroglukopenische<br />

Symptomatik, eine initiale Blutglukose von < 50 mg/dl <strong>und</strong><br />

die Notwendigkeit der i. v. Glukose-Gabe definiert. Als weitere genotypisierten<br />

Kontrollgruppen dienten 337 Typ-2-Diabetiker, die orale Antidiabetika<br />

erhielten, sowie 1988 Nicht-Diabetiker. Ergebnisse: In der<br />

univariaten Analyse ergab sich lediglich ein niedriger HbA1c-Wert<br />

(p = 0,0004) als Risikofaktor für SH. Die CYP2C 9 *2/*2-, *2/*3- <strong>und</strong><br />

*3/*3- Varianten bei Patienten mit SH (2%) waren gegenüber allen Kontrollgruppen<br />

ohne SH (3,4 – 5%) nicht überrepräsentiert. Dennoch waren<br />

die Patienten mit Slow-Metabolizer-Genotypen in der Kontrollgruppe<br />

mit einer signifikant niedrigeren SU-Dosis (p = 0,027) behandelt worden<br />

als die Extensive-Metabolizer. Hingegen erhielten die Patienten mit SH<br />

unabhängig von ihrem Genotyp die gleiche SU-Dosis. Schlussfolgerungen:<br />

Ein niedriger HbA1c-Wert ist der stärkste Risikofaktor für SH. Bei<br />

Typ-2-Diabetikern mit SH zeigte sich keine Häufung von CYP2C9-Slow-<br />

Metabolizer-Genotypen. Jedoch erhielten hypoglykämische Patienten<br />

mit Slow-Metabolizer-Genotypen versus Kontrollpatienten ohne SH eine<br />

signifikant höhere SU-Dosis. Diese offensichtliche CYP2C 9-Genotyp-Dosis-Interaktion<br />

belegt trotzdem den potentiellen Wert einer individualisierten,<br />

pharmakogenetisch basierten Diabetestherapie mit Sulfonylharnstoffen.<br />

P151<br />

Inzidenz von schweren <strong>und</strong> nicht schweren<br />

Hypoglykämien bei geriatrischen Patienten mit<br />

insulinbehandeltem Diabetes mellitus Typ 2<br />

Reise K 1 , Kloos C 1 , Kellner C 1 , Müller N 1 , Wolf G 1 ,<br />

Müller UA 1<br />

1<br />

Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

Jena, Germany<br />

Fragestellung: Schlechtere Stoffwechselkompensation <strong>und</strong> häufigere<br />

Hypoglykämien gelten als Folge abnehmender Fähigkeiten zum Selbstmanagement<br />

bei kognitiven Einschränkungen <strong>und</strong> zunehmender Multimorbidität<br />

älterer Diabetespatienten mit Insulintherapie. In den bekannten<br />

klinischen Studien zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2<br />

sind geriatrische Patienten nicht abgebildet: UKPDS 54 J, Kumamoto<br />

47 – 53 J, ACCORD 62 J, ADVANCE 66 J, VDAT 60 J, 4T 63 J. Wir untersuchten<br />

Stoffwechselkompensation <strong>und</strong> Häufigkeit nicht schwerer <strong>und</strong><br />

schwerer Unterzuckerungen bei geriatrischen Patienten mit Insulintherapie.<br />

Methodik: In einer Hochschulambulanz für Endokrinologie erfassten<br />

wir die Häufigkeit sämtlicher Hypoglykämien bei 443 Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes <strong>und</strong> Insulintherapie mittels eines standardisierten<br />

Fragebogens <strong>und</strong> verglichen die Altersgruppe > 75 J (n = 93, Alter 79,6 J;<br />

Zeit seit Diagnose 19,6 J, BMI 31,6 kg/m 2 ; Frauen 52%) mit der Gruppe<br />

60 – 75 J (n = 252, Alter 67,7 J; Zeit seit Diagnose 17,0 J, BMI 32,8 kg/m 2 ;<br />

Frauen 37%) <strong>und</strong> < 60 J (n = 98, Alter 52,8 J; Zeit seit Diagnose 13,1 J, BMI<br />

34,8 kg/m 2 ; Frauen 38%). Alle Patienten haben innerhalb der letzten<br />

20 Jahre an einem strukturierten Schulungsprogramm teilgenommen.<br />

Wir definierten nicht schwere Hypoglykämien als Zustand mit typi-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S55

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