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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S22 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

(0,265%; 95%-CI 0,25 – 0,28; n =~2,950, 95% CI 2,900 – 3,000). Wir erwarten,<br />

dass dann die Prävalenz bei den 0- bis 4-Jährigen am höchsten<br />

sein wird (0,40%; 95%-CI 0,38 – 0,42; n =~1,120, 95%-CI 1,090 – 1,150),<br />

gefolgt von den 5- bis 9-Jährigen (0,31%; 95%-CI 0,30 – 0,32; n =~1,400,<br />

95%-CI 1,370 – 1,440) <strong>und</strong> den 10- bis 14-Jährigen (0,11%; 95%-CI<br />

0,10 – 0,12%; n =~430, 95%-CI 400 – 460). Schlussfolgerungen: Der Typ-<br />

1-Diabetes wird besonders bei Kleinkindern immer häufiger: Je später<br />

die Kinder geboren werden, desto rascher steigt die altersspezifische<br />

Inzidenzrate an <strong>und</strong> desto größer ist das Risiko, im Laufe des Lebens<br />

an einem Typ 1 Diabetes zu erkranken. Weil mit der Erkrankungsdauer<br />

auch das Risiko für Folgeerkrankungen steigt, stellt die zu erwartende<br />

Entwicklung eine versorgungspolitische Herausforderung dar.<br />

FV50<br />

Das kardiovaskuläre Profil der Mutter als<br />

Determinante des kardiovaskulären Profils des<br />

Kindes – Ergebnisse der Ulmer Geburtskohorte<br />

Brandt S 1 , Moß A 1 , König W 2 , Weck M 3 , Brenner H 3 ,<br />

Wabitsch M 1<br />

1 Universitätsklinik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin,<br />

Pädiatrische Endokrinologie <strong>und</strong> Diabetologie, Ulm,<br />

Germany; 2 Klinik für Innere Medizin II, Universität Ulm,<br />

Ulm, Germany; 3 Deutsches Krebsforschungszentrum,<br />

Klinische Epidemiologie <strong>und</strong> Alternsforschung, Heidelberg,<br />

Germany<br />

Für das kardiovaskuläre Risikoprofil <strong>und</strong> das metabolische Syndrom ist<br />

eine familiäre Häufung bekannt. Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen,<br />

ob einzelne kardiovaskuläre Risikofaktoren intrafamiliär unterschiedlich<br />

assoziiert sind. Im 8 Jahres Follow up der Ulmer Geburtskohortenstudie<br />

wurden 536 (259 Jungen) präpubertäre Kinder im Alter<br />

von 8,3 € 0,2 Jahren sowie deren Eltern in der Hochschulambulanz der<br />

Universitätsklinik untersucht. In den Nüchternblutproben wurden die<br />

Laborwerte Apolipoprotein A (ApoA, g/l), Apolipoprotein B (ApoB, g/l),<br />

high sensitive CRP (hsCRP, mg/l), Interleukin 6 (IL-6, pg/ml), Adiponektin<br />

(Adipo, mg/ml), Insulin (mmol/l) <strong>und</strong> der Nüchterblutglucosewert<br />

(NBZ, mg/dl) gemessen. Der HOMA-IR wurde berechnet. Interne Perzentile<br />

wurden zur Definition erhöhter (‡ 85. Perzentil) <strong>und</strong> erniedrigter<br />

Laborwerte (£ 15. Perzentil) verwendet. Mittels Korrelations- <strong>und</strong> Regressionsanalysen<br />

wurde nach intrafamiliären Zusammenhängen gesucht.<br />

Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angenommen. Die stärkste<br />

intrafamiliäre Korrelation (Spearman Korrelationskoeffizient) besteht<br />

zwischen der mütterlichen <strong>und</strong> der kindlichen ApoB Konzentration<br />

(r = 0,36; p < 0,0001). Die mütterliche Adipo Konzentration korreliert<br />

mit der des Kindes in Höhe von 0,33 (p < 0,0001). Die väterliche ApoB<br />

<strong>und</strong> Adipo Konzentration korreliert mit dem jeweiligen Laborwert des<br />

Kindes schwächer (ApoB: r = 0,28, Adipo: r = 0,29; p < 0,0001). Die ApoA<br />

Konzentration des Kindes korreliert stärker mit der des Vaters (Vater:<br />

r = 0,29, Mutter: r = 0,20; p < 0,0001). Die Insulinkonzentration sowie der<br />

NBZ korrelieren stärker zwischen Mutter <strong>und</strong> Kind (Insulin: r = 0,27,<br />

p < 0,0001; NBZ: r = 0,24, p < 0,05) als zwischen Vater <strong>und</strong> Kind (Insulin:<br />

r = 0,13; NBZ: r = 0,14; p < 0,05). Der berechnete HOMA-IR des Kindes ist<br />

nur mit dem der Mutter assoziiert (r = 0,29, p < 0,0001). IL-6 korreliert<br />

schwach zwischen Mutter <strong>und</strong> Kind (r = 0,11, p < 0,05). Für hsCRP ist kein<br />

intrafamiliärer Zusammenhang zu sehen. Eine Erhöhung der ApoB Konzentration<br />

der Mutter um 1 g/l erhöht die ApoB Konzentration des Kindes<br />

um 0,54 g/l. Die Abnahme der mütterlichen Adipo Konzentration um<br />

1 mg/ml verringert die Adipo Konzentration des Kindes um 0,31 mg/ml.<br />

Eine Zunahme des mütterlichen HOMA-IR um 1 Einheit erhöht den<br />

HOMA-IR des Kindes um 0,1 Einheiten. Kinder von Müttern mit einer<br />

erhöhten ApoB Konzentration haben ein 4,4-fach höheres Risiko für eine<br />

erhöhte ApoB Konzentration (p < 0,0001). Für Kinder ist eine erniedrigte<br />

Adipo Konzentration der Mutter mit einem erhöhten Risiko für eine<br />

erniedrige Adipo Konzentrationen verb<strong>und</strong>en (OR: 3,5, p < 0,0001). Ein<br />

erhöhter mütterlicher HOMA-IR erhöht das relative Risiko eines Kindes<br />

für einen erhöhten HOMA-IR um den Faktor 2,3. Für die Laborwerte<br />

ApoB, Adipo, Insulin <strong>und</strong> NBZ sowie für den berechneten HOMA-IR besteht<br />

intrafamiliär ein stärkerer Zusammenhang zwischen Mutter <strong>und</strong><br />

Kind als zwischen Vater <strong>und</strong> Kind. Es wird eine intrauterine Prägung des<br />

kindlichen Metabolismus durch die Mutter vermutet.<br />

FV51<br />

Wie krank sind unsere Kinder mit Übergewicht<br />

<strong>und</strong> Adipositas? – Die Prävalenz von<br />

metabolischen Störungen<br />

Schiel R 1,2 , Kaps A 1 , Kramer G 1<br />

1 MEDIGREIF-Inselklinik Heringsdorf GmbH, Fachklinik für<br />

Diabetes <strong>und</strong> Stoffwechselkrankheiten, Heringsdorf,<br />

Germany; 2 Mathias Hochschule, Professur für Diabetes <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Rheine, Germany<br />

Die Prävalenz von Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas beträgt bei Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen zwischen 3 <strong>und</strong> 17 Jahren derzeit ca. 15%. Wenig ist aber<br />

bisher bekannt zur Prävalenz von metabolischen <strong>und</strong> kardiovaskulären<br />

Risikofaktoren in dieser Gruppe. Methoden: Im Zeitraum<br />

01/2006 – 07/2010 wurden alle Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen (n = 519, Alter<br />

13,6 € 2,6 Jahre, 57% Mädchen, Größe 1,64 € 0,12 m, Gewicht<br />

84,0 € 21,9 kg) erfasst <strong>und</strong> deren metabolische <strong>und</strong> kardiovaskuläre Risikofaktoren<br />

untersucht, die in eine Rehabilitationsklinik eingewiesen<br />

worden waren <strong>und</strong> an einem strukturiertes Behandlungs- <strong>und</strong> Schulungsprogramm<br />

(SBSP) zur Gewichtsreduktion teilgenommen hatten.<br />

Ergebnisse: Während der Teilnahme am stationären SBSP über<br />

36,2 € 8,1 Tage erzielten die betroffenen Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen eine<br />

deutliche Gewichtsreduktion (BMI sank von 30,9 € 5,2 auf<br />

28,5 € 4,8 kg/m 2 , p< 0,001, der BMI-SDS sank von 2,44 € 0,53 auf<br />

2,11 € 0,62, p < 0,001. Parallel sank die mittlere Körperfettmasse von<br />

32,1 € 12,5 auf 26,9 € 10,5 kg (p < 0,001), der prozentuale Fettanteil von<br />

37,3 € 7,0 auf 34,0 € 6,6% (p < 0,001). Metabolische <strong>und</strong> kardiovaskuläre<br />

Risikofaktoren: Die Intima-Media-Dicke der A. carotis betrug<br />

0,49 € 0,07 mm. Die Prävalenz einer pathologisch erhöhten Dicke betrug<br />

76% (‡ 0,45 mm), bei 57% lag sie sogar bei ‡ 0,50 mm. Der mittlere Nüchternblutglukosewert<br />

(Vollblut, kapillär) lag bei 4,2 € 0,5 mmol/l, der<br />

mittlere Blutzucker 2 St<strong>und</strong>en nach oraler Belastung mit 75 g Glukose<br />

(oraler Glukosebelastungstest, oGTT) betrug 5,3 € 1,0 mmol/l. Die Prävalenz<br />

erhöhter Nüchternblutglukosewerte (‡ 5,0 < 6,1 mmol/l, „Impaired<br />

fasting glucose“) betrug 4,8%. Im oGTT wurde bei einem Kind (0,19%) ein<br />

Wert 2 St<strong>und</strong>en nach Belastung von 13,3 mmol/l <strong>und</strong> somit ein Diabetes<br />

mellitus Typ 2 diagnostiziert, bei 4 Kindern (0,77%) eine gestörte Glukosetoleranz.<br />

In der 24-St<strong>und</strong>en-Analyse lagen die mittleren systolischen<br />

Blutdruckwerte bei 123,1 € 11,0, die diastolischen bei<br />

68,8 € 7,5 mm Hg. Blutdruckwerte über 140/90 mm Hg hatte 1 Kind<br />

(0,19%). Weiterhin wurden folgende Laborwerte bei Aufnahme erhoben:<br />

TSH 2,74 € 1,28 mIU/ml, CRP Median < 0,50 (Range < 0,50 – 6,80) mg/dl,<br />

Harnsäure 376,5 € 92,2 mmol/l, Cholesterin gesamt 4,37 € 0,86, LDL<br />

2,73 € 0,79, HDL 1,25 € 0,27, Triglyzeride 1,10 € 0,59 mmol/l. Schlussfolgerungen:<br />

Durch die Teilnahme an einem strukturierten Behandlungs<strong>und</strong><br />

Schulungsprogramm lässt sich eine signifikante Gewichtsreduktion<br />

erzielen. Die Prävalenz metabolischer <strong>und</strong>/oder kardiovaskulärer Riskofaktoren<br />

beträgt ca. 75% bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, die zu einem<br />

stationären Programm in eine Rehabilitationsklinik eingewiesen werden.<br />

Vergleicht man diese Werte mit den Analysen vorausgegangener<br />

Jahre, so ergibt sich eine deutliche Zunahme. Da ohne Intervention mit<br />

der frühzeitigen Entwicklung von kostenintensiven Folgekrankheiten zu<br />

rechnen ist, hat die Rehabilitation im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter einen<br />

zunehmenden Stellenwert.<br />

FV52<br />

Inzidenzen <strong>und</strong> klinische Charakteristika<br />

schwerer Hypoglykämien – 1997 – 2000 versus<br />

2007 – 2010<br />

Holstein A 1 , Patzer O 1 , Machalke K 1 , Kovacs P 2<br />

1 Klinikum Lippe-Detmold, Medizinische Klinik I, Detmold,<br />

Germany; 2 Interdisziplinäres Zentrum für Klinische<br />

Forschung, Universität Leipzig, Leipzig, Germany<br />

Fragestellung: Hypoglykämien sind das entscheidende Hindernis bei<br />

der normoglykämienahen Kontrolle des Diabetes mellitus. Als vital bedrohliche<br />

Störungen sind schwere Hypoglykämien (SH) die häufigsten<br />

endokrinologischen Notfälle, zudem verursachen sie hohe Kosten. In<br />

einer Longitudinalstudie wurden regional Inzidenzen <strong>und</strong> klinische Charakteristika<br />

von SH untersucht. Methoden: Prospektiv-populationsbasiert<br />

wurden für die Zeiträume 1997 – 2000 versus 2007 – 2010 für<br />

eine ostwestfälische Region mit 200.000 Einwohnern die Inzidenz <strong>und</strong><br />

detaillierten klinischen Charakteristika von SH erfasst, die eine notärztliche<br />

Therapie bzw. stationäre Krankenhausbehandlung erforderten. SH<br />

waren durch eine neuroglukopenische Symptomatik, eine initiale Blutglukose<br />

von < 50 mg/dl <strong>und</strong> die Notwendigkeit der i. v. Glukose-Gabe<br />

definiert. Für beide Vierjahresperioden wurden identische Studienbedingungen<br />

bzgl. Einschlusskriterien <strong>und</strong> Blutglukosescreening eingehalten.<br />

Ergebnisse: Gegenüber 1997 – 2000 mit 264 SH (14,5% Spontan-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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