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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S54 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

tenanalyse erfolgte bei 21 Patienten aus 3 pädiatrische Zentren (Alter<br />

10,8 € 3,8Jahre, Diabetesdauer 5,9 € 3,0Jahre, CSII Erfahrung 3,7 € 1,7Jahre).<br />

Der Ausgangs HbA1c lag bei 7,8 € 1,1%. Insgesamt traten 1298 HA-<br />

Alarme auf, 853 davon kürzer als 5 Minuten, weil die Patienten sofort<br />

reagierten, so dass keine Unterbrechung der Insulinzufuhr stattfand. Die<br />

HA-Alarmerate betrug 2,56 € 1,86/Patient/Tag (76% von 06 – 22 Uhr).<br />

42% der Abschaltperioden waren kürzer als 30 Minuten, 24% dauerten<br />

die maximale Zeit von 120 min. Letztere waren häufiger in der Nacht<br />

(84%). Bei Anwendung der HA verringerten sich signifikant die<br />

AUC< 70 mg/dl (SuP vs. SuP+HA: 0,76 mg/dl x Tag vs. 0,53 mg/dl x Tag,<br />

p = 0,05) sowie die Verweildauer in diesem Bereich (101 € 68 min/Tag vs.<br />

58 € 33 min/Tag, p = 0,002). Auch Exkursionen in niedrige Glukosebereiche<br />

waren seltener (Werte< 70 mg: SuP: 1,27 € 0,75/Tag SuP+ HA:<br />

0,95 € 0,49, p = 0,01; Werte£ 40 mg/dl: SuP: 0,28 € 0,18, SuP+HA:<br />

0,13 € 0,14/Tag, p = 0,005). Für die mittleren Glukosewerte ergaben sich<br />

keine Unterschied zwischen beiden Phasen (145 € 23 vs. 148 € 19 mg/dl).<br />

Bezüglich Sicherheit wurden keine reaktiven Episoden von schweren<br />

Hyperglykämien oder DKA nach HA beobachtet. Schlussfolgerung: Die<br />

vorliegende Untersuchung belegt die signifikante Verringerung des Risikos<br />

für Hypoglykämie mit HA ohne reaktive Hyperglykämien.<br />

P146<br />

Lokale Erwärmung der Infusionsstelle durch das<br />

Insulininfusionsset InsuPatch führt zu schnellerer<br />

Insulinwirkung<br />

Zschornack E 1 , Westhoff A 1 , Pleus S 1 ,HaugC 1 , Krinelke LG 2 ,<br />

Freckmann G 1<br />

1 Institut für Diabetes-Technologie GmbH, Ulm, Germany;<br />

2 Roche Diabetes Care AG, Burgdorf, Switzerland<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Die Bedeutung einer guten Blutzuckereinstellung bei<br />

Menschen mit Typ 1 Diabetes ist unumstritten. Auch bei Verwendung<br />

schnell wirksamer Analoginsuline können postprandiale Hyperglykämien<br />

häufig nicht vermieden werden. In dieser Studie wurde der Einfluss<br />

einer lokalen Hauterwärmung durch das Insulininfusionsset Insu-<br />

Patch auf den postprandialen Blutglucoseverlauf untersucht. Methodik:<br />

24 Probanden mit Typ 1 Diabetes unter Insulinpumpentherapie wurden<br />

in die Studie eingeschlossen (10 männlich, 14 weiblich, Alter: 43,5 € 11,3<br />

Jahre, Diabetesdauer 18,3 € 10,5 Jahre, HbA1c 7,4 € 0,8%, Tagesinsulin<br />

0,58 € 0,15 U/kg/d, BMI 25,0 € 3,0 kg/m 2 [MW € SD]). Nach einer intensiven<br />

fünftägigen Überwachungsphase wurden die Therapieparameter optimiert.<br />

Während des stationären Aufenthaltes nahmen die Probanden<br />

an 4 Tagen standardisierte Frühstücks- <strong>und</strong> Abendmahlzeiten zu sich<br />

(Frühstück: 65% Kohlenhydrate (KH), 15% Protein (P), 20% Fett (F),<br />

Abendessen: 40% KH, 20% P, 40% F). An zwei Tagen wurde die Infusionsstelle<br />

mittels des InsuPatch-Pflasters nach Gabe des prandialen Insulinbolus<br />

für 30 Minuten erwärmt. Der Einfluss der lokalen Hauterwärmung<br />

auf die Insulinabsorption wurde durch Vergleich der normierten Fläche<br />

unter der Blutglucosekurve über dem Ausgangswert (BG-AUC<br />

0 – 120 min) ermittelt. An zwei Tagen wurden nach dem Frühstück zusätzlich<br />

die Insulinkonzentrationen bestimmt. Ergebnisse: Es konnten<br />

die postprandialen Blutglucoseverläufe nach 84 Frühstücksmahlzeiten<br />

(jeweils 42 mit <strong>und</strong> 42 ohne lokale Erwärmung) <strong>und</strong> 76 Abendmahlzeiten<br />

(jeweils 38) analysiert werden. Nach lokaler Erwärmung konnte<br />

eine signifikante Reduktion der Fläche unter der postprandialen Glucosekurve<br />

(BG-AUC 0 – 120 min) beobachtet werden. Die Reduktion war<br />

nach der Abendmahlzeit etwas stärker ausgeprägt (BG-AUC 0 – 120,<br />

nicht erwärmt 30,8 € 31,0 mg/dl, erwärmt 18,3 € 23,9 mg/dl, p < 0,005)<br />

als nach der Frühstücksmahlzeit (BG-AUC 0 – 120, nicht erwärmt<br />

66,4 € 32,8 mg/dl, erwärmt 56,8 € 34,0 mg/dl; p < 0,05). Der BG-Anstieg<br />

war 90 Minuten nach Mahlzeitenbeginn mit erwärmtem InsuPatch, insbesondere<br />

nach dem Abendessen, signifikant kleiner (nicht erwärmt<br />

41,1 € 47,9 mg/dl, erwärmt 25,1 € 37,2 mg/dl, p < 0,01). Die AUC<br />

0 – 60 min für die venöse Insulinkonzentration nach dem Frühstück<br />

war mit dem beheizten InsuPatch signifikant höher (nicht beheizt<br />

42,8 € 23,4 mU/l, beheizt 53,1 € 28,8 mU/l, p < 0,001). Bei der Anzahl<br />

hypoglykämischer Ereignisse zeigte sich kein statistisch signifikanter<br />

Unterschied. Schlussfolgerungen: Durch 30-minütige lokale Erwärmung<br />

der Infusionsstelle nach Abgabe des Mahlzeitenbolus konnte die<br />

Insulinkonzentration im Blut erhöht <strong>und</strong> die Glucosekonzentration signifikant<br />

reduziert werden. Eine erhöhte Hypoglykämierate wurde nicht<br />

beobachtet. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie sollten durch weitere Studien,<br />

insbesondere auch unter Alltagsbedingungen, bestätigt werden.<br />

Eine Beschleunigung der Wirkung von Analoginsulinen kann unter anderem<br />

für die Entwicklung von Closed-Loop-Systemen von Nutzen sein.<br />

P147<br />

Kein Unterschied in Sozialstatus <strong>und</strong> HbA1c<br />

zwischen Patienten mit konventioneller <strong>und</strong><br />

intensivierter Insulintherapie<br />

Beluchin E 1 , Bäz L 1 , Müller N 1 , Kloos C 1 , Wolf G 1 , Müller UA 1<br />

1 Uniklinik Jena, FB Endokrinologie <strong>und</strong><br />

Stoffwechselerkrankungen, Jena, Germany<br />

Einleitung: Die intensivierte Insulintherapie (ICT) verbesserte bei Patienten<br />

mit Typ 1 Diabetes den Glukosestoffwechsel, die Lebensqualtiät<br />

<strong>und</strong> führte zu einer Abnahme von mikro- <strong>und</strong> makrovaskulären Komplikationen.<br />

Seit Publikation der Kumamoto-Studie wurde diese Therapieform<br />

zunehmend auch bei Patienten mit Typ 2 Diabetes angewendet.<br />

Gute Erfahrungen in der klinischen Routine können durch einen Selektionsirrtum<br />

mit Bevorzugung von Patienten mit höherem Sozialstatus<br />

<strong>und</strong>/oder höher Motivation mitverursacht sein. Patienten/Methoden:<br />

Es wurden Daten von 300 Patienten mit Typ 2 Diabetes <strong>und</strong> konventioneller<br />

(CT), sowie intensivierter Insulintherapie (ICT) analysiert. Patientencharakteristik:<br />

Alter 66,8 J.; Diabetesdauer 15,8 J.; BMI 32,9 kg/m 2 ;<br />

HbA1c 7,4%. Der Sozialstatusscore (3 – 21 Punkte) wurde aus Bildungsstand,<br />

höchster beruflicher Stellung <strong>und</strong> Haushaltsnettoeinkommen (je<br />

1 – 7 Punkte) ermittelt. Der HbA1c wurde DCCT adjustiert. Alle Patienten<br />

erhielten eine strukturierte Patientenschulung. Die Erhebung der Daten<br />

erfolgte mithilfe der digitalen Patientenakte EMIL Ò . Mehr als zwei Insulininjektionen<br />

pro Tag wurden als intensivierte Insulintherapie definiert.<br />

Ergebnisse: 172 von 300 Patienten (57,3%) bekamen eine intensivierte<br />

<strong>und</strong> 128 (42,7%) eine konventionelle Insulintherapie. Zum Zeitpunkt der<br />

Querschnittsuntersuchung waren die Patienten mit einer intensivierten<br />

Therapie vier Jahre jünger (ICT vs. CT: 65,1 € 9,5 vs. 69,0 € 8,8 Jahre;<br />

p < 0,001), hatten einen signifikant höheren BMI (ICT vs. CT: 33,5 € 6,5<br />

vs. 32,0 € 4,9) <strong>und</strong> eine tendenziell längere Diabetesdauer (ICT vs. CT:<br />

16,4 € 8,7 vs. 14,9 € 8,7 Jahre; p = 0,14). Außerdem hatten Patienten mit<br />

ICT ein signifikant längeres Follow up (ICT vs. CT: 8,0 € 5,1 vs. 5,5 € 4,2<br />

Jahre; p < 0,001). Der Sozialstatus-Score war nicht signifikant unterschiedlich<br />

(ICT vs. CT: 10,9 € 3,1 vs. 10,4 € 3,3; n. s.). Die Geschlechtsverteilung<br />

war in beiden Gruppen gleich (55% Männer, 45% Frauen). Es<br />

konnte kein signifikanter Unterschied im HbA1c zwischen den Behandlungsgruppen<br />

beobachtet werden (ICT vs. CT: 7,4 € 1,0 vs. 7,3 € 1,1%;<br />

n. s.). Patienten mit ICT benötigten signifikant mehr Insulin (ICT vs. CT:<br />

78,4 € 58,6 vs. 43,1 € 27,9 IE/d; p < 0,001), spritzten signifikant häufiger<br />

Insulin (ICT vs. CT: 3,8 € 0,8 vs. 1,8 € 0,5 Injekt./d; p < 0,001) <strong>und</strong> führten<br />

mehr Blutglukoseselbstkontrollen durch (ICT vs. CT: 25,8 € 6,4 vs.<br />

17,7 € 7,5 Tests/Wo.; p < 0,001). Außerdem passten Patienten mit intensivierter<br />

Therapie signifikant häufiger die Insulindosis selbst an (ICT vs.<br />

CT: 15,7 € 14,1 vs. 5,1 € 8,1 Insulindosisanpassungen/14 d; p < 0,001).<br />

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes in einer endokrinologischen<br />

Universitätspoliklinik ist bei der Entscheidung für eine intensive<br />

oder konventionelle Insulintherapie kein Sozialbias nachweisbar.<br />

Die intensive Therapie mit häufigen Blutglukosemessungen, Insulindosisanpassungen<br />

<strong>und</strong> höheren Insulindosen ist im Vergleich zur konventionellen<br />

Therapie nicht mit besseren HbA1c-Werten assoziiert.<br />

P148<br />

Sensorunterstützte Insulinpumpentherapie bei<br />

fortgeschrittener Cystischer Fibrose mit Diabetes<br />

mellitus<br />

Lohr R 1 , Hauke D 1 , Fischer R 2 , Seissler J 1 , Lechner A 1<br />

1 Medizinische Klinik Innenstadt, Diabetologie, München,<br />

Germany; 2 Medizinische Klinik Innenstadt, Pneumologie,<br />

München, Germany<br />

Fragestellung: Durch Fortschritte in der Behandlung der pulmonalen<br />

Komplikationen der Cystischen Fibrose (CF) konnte die Lebenserwartung<br />

von Patienten mit CF deutlich gesteigert werden. Hierdurch rücken<br />

nun die metabolischen Probleme der Erkrankung mehr in den Mittelpunkt.<br />

Ein insulinpflichtiger Diabetes ist eine häufige Komplikation, die<br />

30 – 50% der erwachsenen CF-Patienten betrifft. Der Diabetes verschlechtert<br />

insgesamt die Prognose der Erkrankung, da er mit Gewichtsverlust<br />

<strong>und</strong> niedrigerer Lungenfunktion assoziiert ist. Die Behandlung<br />

des fortgeschrittenen CF-Diabetes ist besonders schwierig, da der Blutzucker<br />

bei den Betroffenen meist sehr instabil ist, die gleichzeitig vorliegende<br />

Malassimilation den Kohlehydratstoffwechsel beeinflusst <strong>und</strong><br />

rezidivierende pulmonale Infekte die Insulinempfindlichkeit kurzfristig<br />

verändern. Wir haben untersucht, ob eine sensorunterstützte Insulinpumpentherapie<br />

helfen kann, diese komplexe Form der Diabeteserkrankung<br />

erfolgreich zu behandeln. Methodik: In einem Pilotprojekt erhielt<br />

ein 45-jähriger Patient mit CF <strong>und</strong> insulinpflichtigem Diabetes zunächst<br />

eine Insulinpumpentherapie (CSII) <strong>und</strong> anschließend zusätzlich einen<br />

subkutanen Glucosesensor. Der Verlauf von HbA1c, durchschnittlichem<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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