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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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Boehringer Ingelheim GmbH<br />

P215<br />

Pharmakokinetik des DPP-4-Inhibitors Linagliptin<br />

bei chronischer Niereninsuffizienz<br />

Friedrich C 1 , Gräfe-Mody U 1 , Port A 1 , Ring A 1 , Heise T 2 ,<br />

Halabi A 3 , Wörle HJ 1<br />

1 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach,<br />

Germany; 2 Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH,<br />

Neuss, Germany; 3 CRS Clincal Research Services Kiel GmbH,<br />

Kiel, Germany<br />

Fragestellung: Linagliptin ist ein potenter, hochselektiver <strong>und</strong> vorwiegend<br />

nicht-renal eliminierter DPP-4-Inhibitor im späten Stadium der<br />

Entwicklung zur Therapie des Typ-2-Diabetes Mellitus (T2DM). Zweck<br />

der vorliegenden Studie war die Beurteilung des Einflusses von Nierenfunktionsstörungen<br />

(CKD) verschiedener Grade auf die Linagliptin-Pharmakokinetik<br />

(LPK). Methodik: Die LPK wurde bei Patienten mit verschiedenen<br />

Graden einer CKD (Klassifizierung nach Cockroft-Gault):<br />

leicht (CrCl 51 – 80 ml/min; n = 6), mittelschwer (CrCl 31 – 50 ml/min;<br />

n = 6), schwer (CrCl £ 30 ml/min; n = 6), terminale Niereninsuffizienz<br />

(ESRD, n = 6) vergleichend zu ges<strong>und</strong>en Probanden (CrCl > 80 ml/min,<br />

n = 6) untersucht. Desweiteren wurde die LPK in T2DM Patienten mit<br />

entweder schwerer CKD (n = 10) oder normaler Nierenfunktion (n = 11)<br />

verglichen. Die Probanden erhielten 5 mg Linagliptin: als Einzeldosis<br />

(Patienten mit schwerer CKD <strong>und</strong> ESRD); 1x täglich für 7 Tage (ges<strong>und</strong>e<br />

Probanden sowie Patienten mit leichter oder mittelschwerer CKD); oder<br />

1x täglich für 10 Tage (Patienten mit T2DM). Bestimmt wurden die<br />

Plasma- <strong>und</strong> Urinkonzentrationen <strong>und</strong> die Proteinbindung von Linagliptin,<br />

sowie die Hemmung der Enzymaktivität von DPP-4 im Plasma. Primärer<br />

Endpunkt war die Linagliptin-Exposition, entweder im Steady<br />

State oder nach Gabe einer Einzeldosis. Ergebnisse: Im Steady State<br />

waren die Linagliptin-Gesamtexposition (AUC t,ss) <strong>und</strong> die Maximalkonzentration<br />

(Cmax,ss) bei Probanden mit leichter CKD vergleichbar zur<br />

Kontrollgruppe <strong>und</strong> zeigten bei Patienten mit mittelschwerer oder<br />

schwerer CKD eine moderate Zunahme um 71 bzw. 42%. Nach Gabe<br />

einer Einzeldosis zeigten alle Patienten unabhängig vom Grad der CKD<br />

eine Zunahme der Gesamtexposition (AUC0 –24) um 30 – 60% im Vergleich<br />

zur jeweiligen Kontrollgruppe. Eine zunehmende Verschlechterung<br />

der Nierenfunktion führte zu keinem Anstieg der terminalen Halbwertszeit.<br />

Die Akkumulationshalbwertszeiten reichten von 14 – 15 h in<br />

den Kontrollgruppen bis zu 18 h bei schwerer CKD. Ein weiterer Beleg<br />

für die untergeordnete Rolle der Niere bei der Elimination von Linagliptin<br />

ist die beobachtete geringfügige Korrelation zwischen der CrCl <strong>und</strong><br />

der Steady-State-Exposition oder dem Akkumulationsfaktor. Die renale<br />

Ausscheidung von unverändertem Linagliptin im Steady State betrug in<br />

allen Gruppen < 7% der Dosis. Die Plasmaproteinbindung <strong>und</strong> die Korrelation<br />

zwischen PK <strong>und</strong> DPP-4-Hemmung waren nierenfunktionsunabhängig.<br />

Schlussfolgerung: Verminderte Nierenfunktion hatte nur<br />

eine geringe Auswirkung auf die LPK. Selbst bei starker Einschränkung<br />

der Nierenleistung (Patienten mit T2DM <strong>und</strong> schwerer CKD) stieg die<br />

Exposition von Linagliptin lediglich um 40%. Aufgr<strong>und</strong> des großen therapeutischen<br />

Fensters von Linagliptin erfordern die geringfügigen Veränderungen<br />

der Exposition keine Dosisanpassung bei T2DM-Patienten<br />

mit Nierenfunktionsstörung. Unterstützt von: Boehringer Ingelheim<br />

Pharma GmbH & Co. KG<br />

P216<br />

Kardiovaskuläre Sicherheit von Liraglutid: eine<br />

gepoolte Auswertung von Liraglutid-Studien der<br />

Phase II <strong>und</strong> III der klinischen Entwicklung<br />

Jacob S 1 , Marso SP 2 , Moses AC 3 , Zychma MJ 3 , Buse JB 4<br />

1 Praxis für Prävention <strong>und</strong> Therapie, Villingen-<br />

Schwenningen, Germany; 2 Saint Luke’s Mid America Heart<br />

and Vascular Institute, Kansas City, United States; 3 Novo<br />

Nordisk A/S, Bagsværd, Denmark; 4 University of North<br />

Carolina at Chapel Hill School of Medicine, Chapel Hill,<br />

United States<br />

Fragestellung: Liraglutid ist Analogon des humanen Glucagon-like Peptide-1<br />

(GLP-1) zur Behandlung des Typ 2 Diabetes. Die US-amerikanische<br />

FDA empfiehlt derzeit für neue Antidiabetika eine Auswertung von<br />

bedeutenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen (MACE). Da<br />

der Zulassungsantrag für Liraglutid bereits vor dieser behördlichen Anforderung<br />

gestellt wurde, war das Ziel dieser Arbeit die Durchführung<br />

einer retrospektiven MACE-Auswertung der Entwicklungsstudien von<br />

Liraglutid. Methodik: Gepoolte Auswertung von Patienten in allen abge-<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

schlossenen randomisierten Studien von mittlerer <strong>und</strong> langfristiger<br />

Dauer plus offenen Verlängerungen aus dem Liraglutid-Entwicklungsprogramm.<br />

Aufgenommen wurden Menschen mit <strong>und</strong> ohne Typ 2 Diabetes<br />

im Alter von 18 – 80 Jahren, HbA1c 7 – 11% <strong>und</strong> BMI < 45 kg/m 2 ,<br />

die Liraglutid 0,045 – 3,0 mg/Tag, ein Vergleichspräparat oder Placebo<br />

erhielten. MACE (kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt oder Schlaganfall)<br />

wurden retrospektiv unter Verwendung der Begriffe des Medical<br />

Dictionary for Regulatory Activities (MedDRA) mit 3 Suchkategorien von<br />

unterschiedlicher Sensitivität (breit, eng <strong>und</strong> benutzerdefiniert) identifiziert,<br />

die auf der Zahl der Suchbegriffe im Zusammenhang mit MI <strong>und</strong><br />

Schlaganfall basierten. MedDRA-Begriffe, die auch von den Prüfärzten<br />

eines Zentrums als schwerwiegende MACE identifiziert wurden, wurden<br />

im Nachhinein von einer unabhängigen Kommission für klinische Ereignisse<br />

beurteilt, die gegenüber der Behandlung verblindet war. Ergebnisse:<br />

In 15 Phase-2- <strong>und</strong> -3-Studien, in die 6.638 Patienten aufgenommen<br />

wurden (4.257 davon erhielten Liraglutid), wurden bei Anwendung<br />

der breiten, engen <strong>und</strong> benutzerdefinierten Suchkriterien 44, 43 bzw.<br />

32 schwerwiegende MACE aufgef<strong>und</strong>en. Nach Beurteilung durch Experten<br />

wurden 39, 39 bzw. 31 schwerwiegende MACE, die nach den breiten,<br />

engen <strong>und</strong> benutzerdefinierten Kriterien aufgef<strong>und</strong>en wurden, für MACE<br />

bef<strong>und</strong>en. Die Punktschätzung des Inzidenzquotienten für MACE im Zusammenhang<br />

mit Liraglutid b etrug < 1,0 für jede MedDRA-Recherche.<br />

Schlussfolgerungen: In jeder MACE-Auswertung beliefen sich die<br />

Punktschätzungen für Liraglutid auf < 1,0 <strong>und</strong> das obere 95% Konfidenzintervall<br />

lag bei < 1,8, eine spezifizierte obere Grenze der FDA-Richtlinien<br />

für neue Antidiabetika. Liraglutid wird prospektiv in LEADER TM , einer<br />

großen, internationalen, randomisierten, kontrollierten kardiovaskulären<br />

Outcome-Studie untersucht.<br />

P217<br />

Pharmakokinetik <strong>und</strong> Pharmakodynamik von<br />

Linagliptin bei Patienten mit<br />

Leberfunktionsstörungen<br />

Friedrich C 1 , Gräfe-Mody U 1 , Rose P 1 , Ring A 1 ,<br />

Waldhauser L 1 , Cinca R 2 , Wörle HJ 1<br />

1 Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach,<br />

Germany; 2 IFE Human Pharmacology SRL, Timisora,<br />

Romania<br />

Fragestellung: Zweck der vorliegenden Studie war es, die Auswirkung<br />

einer Leberfunktionsstörung auf die Pharmakokinetik <strong>und</strong> Pharmakodynamik<br />

von Linagliptin, einem oralen hochpotenten DPP-4-Inhibitor mit<br />

einmal täglicher Dosierung (qd) <strong>und</strong> überwiegend nicht-renaler Elimination,<br />

zu untersuchen. Methodik: In die Studie wurden ges<strong>und</strong>e Probanden<br />

(n = 8), sowie Patienten mit leichter (n = 8), mittelschwerer<br />

(n = 9) <strong>und</strong> schwerer (n = 8) Einschränkung der Leberfunktion (Kategorisierung<br />

nach Child Pugh) eingeschlossen. Primäre Endpunkte bei Patienten<br />

mit leichter <strong>und</strong> mittelschwerer Lebereinschränkung waren steady<br />

state AUC (AUC t,ss) <strong>und</strong> C max (C max,ss) von Linagliptin im Plasma nach<br />

7 Dosen von 5 mg Linagliptin qd im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Probanden.<br />

Primäre Endpunkte bei Patienten mit schwerer Lebereinschränkung waren<br />

die AUC über 24 St<strong>und</strong>en (AUC0 –24) <strong>und</strong> Cmax im Vergleich zur<br />

Gruppe mit ges<strong>und</strong>en Probanden nach Gabe einer Einzeldosis von<br />

5 mg Linagliptin. Ergebnisse: Im Vergleich zu ges<strong>und</strong>en Probanden<br />

war bei Patienten mit leichter Einschränkung der Leberfunktion die<br />

AUC t,ss von Linagliptin um 25% niedriger (Verhältnis der geometrischen<br />

Mittelwerte [GMR] 75,5%; 90% CI: 61,6%-92,5%) <strong>und</strong> Cmax,ss um 36%<br />

niedriger (GMR 64,4%; 90% CI: 43,2%-96,0%). Bei Patienten mit mittelschwerer<br />

Einschränkung der Leberfunktion waren die AUCt,ss (GMR<br />

85,5%; 90% CI: 70,2%-104,2%) <strong>und</strong> C max,ss (GMR 92,3%; 90% CI:<br />

62,8%-135,6%) im Vergleich zur Kontrollgruppe um 14% bzw. 8% geringer.<br />

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion war<br />

die AUC0–24 vergleichbar zur Kontrollgruppe (GMR 100,4%; 90% CI:<br />

75,0%-134,3%), während Cmax um 23% niedriger war (GMR 77,0%; 90%<br />

CI: 44,9%-132,3%). Die auf AUC oder Cmax basierenden Akkumulationsfaktoren<br />

<strong>und</strong> Akkumulationshalbwertszeiten sowie die renale Ausscheidung<br />

von unverändertem Linagliptin (£ 7% der Dosis) waren in allen<br />

Gruppen vergleichbar. Die Hemmung der Enzymaktivität von DPP-4 im<br />

Plasma 24 St<strong>und</strong>en nach der letzten Dosis betrug bei den Gruppen mit<br />

ges<strong>und</strong>en Probanden sowie bei Patienten mit leichter <strong>und</strong> mittelschwerer<br />

Einschränkung der Leberfunktion 91%, 90% bzw. 89% <strong>und</strong> in der<br />

Gruppe mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion 84%. Linagliptin<br />

wurde von allen untersuchten Gruppen gut vertragen. Schlussfolgerung:<br />

Diese Ergebnisse zeigen, dass bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen<br />

jeden Grades für Linagliptin keine Dosisanpassung erforderlich<br />

ist. Unterstützt von: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S77

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