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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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P184<br />

Insulin Resistenz <strong>und</strong> Zytokinsekretion werden<br />

direkt durch den Grad der hepatischen<br />

Lipidakkumulation <strong>und</strong> nicht vom Grad der<br />

Adipositas beeinflusst<br />

Knebel B 1 , Haas J 2 , Hartwig S 1 , Nitzgen U 1 , Jacob S 1 , Müller-<br />

Wieland D 2 , Kotzka J 1<br />

1 Institut für Klinische Biochemie <strong>und</strong> Pathobiochemie,<br />

Deutsches Diabetes Zentrum, Leibnitz Zentrum für Diabetes<br />

Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,<br />

Düsseldorf, Germany; 2 Institut für Diabetes-Forschung,<br />

Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, Asklepios Klinik St.<br />

Georg, Hamburg, Germany<br />

Fragestellung: Häufige schwerwiegende metabolische Erkrankungen<br />

wie viscerale Adipositas, Fettstoffwechselstörungen oder Typ 2 Diabetes<br />

beeinflussen die hepatische Lipidakkumulation. Letzteres ist mit Insulinresistenz<br />

vergesellschaftet <strong>und</strong> beeinflusst die Leberfunktion sowie<br />

das Regenerationspotential der Leber. Adipositas <strong>und</strong> der physiologische<br />

Gegenspieler Lipodystrophie beeinflussen neben der hepatischen Lipidakkumulation<br />

zusätzlich die systemische Zytokinsekretion. Allerdings<br />

ist die Gewichtung von Adipositas oder hepatischer Lipidakkumulation<br />

in der Pathophysiologie noch nicht abschließend geklärt. Methodik: Der<br />

systemische Einfluss von Adipositas oder hepatischer Lipidakkumulation<br />

auf die Insulinsensitivität <strong>und</strong> Inflammation wurde in vivo in transgenen<br />

Mausmodellen untersucht, die die N-terminale transkriptionsaktive<br />

Domäne von SREBP-1c gewebespezifisch in Leber (alb-SREBP-1c)<br />

oder Fettgewebe (aP2-SREBP-1c) überexprimierten. Ergebnisse: Alb-<br />

SREBP-1c Tiere entwickeln eine massive Adipositas wohingegen<br />

aP2-SREBP-1c lipodystroph sind. Beiden Modellen gemeinsam ist die<br />

Entwicklung einer Fettleber, allerdings mit genotypspezifischer gradueller<br />

hepatischer Lipidakkumulation. Der pathophysiologische Schweregrad<br />

von Insulinresistenz <strong>und</strong> Insulinsensitivität in diesen Tieren war<br />

direkt mit dem Grad der hepatischen Lipidakkumulation nicht aber<br />

mit dem Grad der Adipositas assoziiert. Zusätzlich zeigen beide Modelle<br />

interessanterweise ausschließlich Veränderungen im sezernierten Zytokinmuster,<br />

die auf veränderte Regenerationsprozesse, nicht aber auf eine<br />

akute systemische Inflammation schließen lassen. Schlussfolgerungen:<br />

Die Analyse dieser Mausmodelle erlaubt eine Unterscheidung des pathophysiologischen<br />

Einflusses von Adipositas oder hepatischer Lipidakkumulation<br />

in der Pathophysiologie von Insulinresistenz <strong>und</strong> Inflammation.<br />

P185<br />

Veränderte Funktionalität von subzellulären<br />

Organellen in der Leber im Kontext mit dem<br />

Metabolischen Syndrom<br />

Knebel B 1 ,HaasJ 2 , Lehr S 1 , Jacob S 1 , Nitzgen U 1 , Müller-<br />

Wieland D 2 , Kotzka J 1<br />

1 Institut für Klinische Biochemie <strong>und</strong> Pathobiochemie,<br />

Deutsches Diabetes Zentrum, Leibnitz Zentrum für Diabetes<br />

Forschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,<br />

Düsseldorf, Germany; 2 Institut für Diabetes-Forschung,<br />

Abteilung für Allgemeine Innere Medizin, Asklepios Klinik St.<br />

Georg, Hamburg, Germany<br />

Fragestellung: Der Begriff „metabolisches Syndrom“ subsummiert das<br />

geclusterte Auftreten von kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie,<br />

Typ 2 Diabetes, Dyslipidämie, Adipositas <strong>und</strong> hepatischer Lipidakkumulation.<br />

Der primäre Anteil der verschiedenen Aspekte am metabolischen<br />

Syndrom, insbesondere die Rolle der Insulinresistenz <strong>und</strong> der<br />

Lipidstoffwechselstörungen sind noch immer Gegenstand der Diskussion.<br />

Eine Hauptursache für eine Lipidstoffwechselstörung kann ein verminderter<br />

Fettsäureabbau sein, bedingt durch verminderte Funktion von<br />

zellulären Organellen, die die Energiehomöostase kontrollieren. Methodik:<br />

Um die molekularen Mechanismen des Lipidmetabolismus <strong>und</strong> der<br />

Lipidakkumulation in der Pathologie des metabolischen Syndroms zu<br />

untersuchen, haben wir das New Zealand Obese (NZO) Mausmodell gewählt.<br />

Dieses polygene Modell prägt ein kombiniertes Syndrom mit<br />

Adipositas, Insulinresistenz, Triglyzeridämie <strong>und</strong> Hypercholesterinämie<br />

analog des humanen metabolischen Syndroms aus. Die Analyse der Serumlipidparameter<br />

<strong>und</strong> von FFA in Serum in Kombination mit arraybasierten<br />

Genexpressionsstudien, Proteomanalysen von Mitochondrien<br />

<strong>und</strong> Peroxisomen mittels 2D-DIGE <strong>und</strong> Massenspektrometrie wurde<br />

bei 16 Wochen alten männlichen Mäusen durchgeführt. Ergebnisse:<br />

Die Genexpressionsanalysen wiesen eine veränderte Expression von Genen<br />

auf, die für mitochondriale <strong>und</strong> peroxisomale Proteine u. a. im Bereich<br />

der ß-Oxidation kodieren. Diese Bef<strong>und</strong>e wurden durch die Lipidprofile<br />

gestützt. Diese Bef<strong>und</strong>e wurden durch die Proteomanalysen un-<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

terstützt, wobei die differentielle Proteinab<strong>und</strong>anz im mitochondrialen,<br />

interessanterweise aber insbesondere im peroxisomalen Proteom der<br />

NZO Mäuse gestört war. Schlussfolgerungen: Die Untersuchungen stellen<br />

nicht nur die Rolle der Mitochondrien in der Kontrolle der zellulären<br />

Energiehomöostase <strong>und</strong> deren Veränderungen im Metabolischen Syndrom<br />

dar, sondern lenken den Fokus auch auf die Rolle der Peroxisomen.<br />

P186<br />

Milchfett führt im Mausmodell zur Entstehung<br />

einer cerebralen Insulinresistenz<br />

Sartorius T 1 , Janessa A 1 , Machann J 2 , Schick F 2 , Häring HU 1 ,<br />

Hennige AM 1<br />

1 Universität Tübingen, Medizinische Klinik, Endokrinologie<br />

<strong>und</strong> Diabetologie, Angiologie, Nephrologie <strong>und</strong> Klinische<br />

Chemie, Tübingen, Germany; 2 Universität Tübingen,<br />

Experimentelle Radiologie, Diagnostische <strong>und</strong><br />

interventionelle Radiologie, Tübingen, Germany<br />

Fragestellung: Eine reduzierte Insulinwirkung im Gehirn, welche zur<br />

Pathogenese von Adipositas <strong>und</strong> Glukoseintoleranz beiträgt, ist sowohl<br />

beim Menschen als auch im Tiermodell Gegenstand aktueller Diskussionen.<br />

Bekannt ist, dass insbesondere erhöhte Spiegel an gesättigten Fettsäuren<br />

bei Menschen mit Übergewicht <strong>und</strong> peripherer Insulinresistenz<br />

assoziiert sind. Ob durch eine gesteigerte Zufuhr von gesättigten Fettsäuren<br />

auch die Insulinwirkung im Gehirn beeinflusst wird, ist Gegenstand<br />

der aktuellen Studie. Bei C 57Bl/6-Mäusen wurden die Auswirkungen<br />

einer mit Milchfett bzw. Rapsöl angereicherten Diät auf die Entstehung<br />

einer Insulinresistenz im Gehirn in vivo untersucht. Methodik:<br />

Dazu wurden C 57Bl/6-Mäuse über einen Zeitraum von 8 Wochen mit<br />

entsprechenden Diäten gefüttert <strong>und</strong> die Auswirkungen auf den Glukosestoffwechsel,<br />

die Insulinsensitivität, Fettverteilung, kortikale Aktivität<br />

<strong>und</strong> das Bewegungsverhalten untersucht. Mittels Radiotelemetrie wurden<br />

bei diesen Tieren sowohl elektrocorticographisch (ECoG) die Gehirnströme<br />

als auch die lokomotorische Aktivität als Verhaltensparameter<br />

basal <strong>und</strong> nach intracerebroventrikulärer (icv) Insulinapplikation in<br />

vivo analysiert. Zudem wurde bei diesen Tieren die Fettverteilung mittels<br />

MRI bestimmt. Ergebnisse: Die mit Milchfett gefütterten Mäuse<br />

wiesen neben einer signifikanten Zunahme der Energieaufnahme eine<br />

verschlechterte Glukosetoleranz <strong>und</strong> Insulinsensitivität auf, was mit erhöhten<br />

Konzentrationen an Nüchternglukose <strong>und</strong> -insulin im Vergleich<br />

zur Kontrollgruppe einherging. Weiterhin zeigten MRI-Untersuchungen<br />

bei beiden Fettdiät-Gruppen eine Zunahme der Körpermasse, welche<br />

vor allem in der Milchfett-Gruppe auf eine Zunahme der Gesamtfettmasse<br />

bzw. des viszeralen Fetts zurückzuführen war. Radiotelemetrische<br />

Messungen verdeutlichten, dass die mit Milchfett gefütterten Tiere in<br />

der nachtaktiven Phase sowohl eine signifikant verminderte lokomotorische<br />

als auch basale kortikale Aktivität aufwiesen. Im Gegensatz dazu<br />

konnte bei Tieren der Rapsöl-Gruppe nur eine geringe Verminderung<br />

der kortikalen als auch lokomotorischen Aktivität gemessen werden.<br />

Eine Insulinappikation icv verdeutlichte, dass die Insulinsensitivität bei<br />

den Kontrolltieren <strong>und</strong> den mit Rapsöl gefütterten Tieren erhalten<br />

bleibt, wohingegen die mit Milchfett gefütterten Mäuse eine niedrigere<br />

Aktivierung der Lokomotorik zeigten. Darüber hinaus wiesen die Tiere<br />

der Milchfett-Gruppe eine deutliche Einschränkung der insulin-abhängigen<br />

kortikalen Aktivität auf. Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen,<br />

dass Mäuse, die eine mit Milchfett angereicherte Diät bekamen, eine<br />

verschlechterte Insulinwirkung im Gehirn zeigen. Dies führt zu einer<br />

verminderten kortikalen Aktivität <strong>und</strong> wirkt sich hemmend auf das Bewegungsverhalten<br />

aus. Dies legt den Schluss nahe, dass eine erhöhte<br />

Aufnahme von gesättigten Fettsäuren mit der Nahrung die Entstehung<br />

einer Insulinresistenz im Gehirn fördert <strong>und</strong> den Glukosemetabolismus<br />

<strong>und</strong> das Verhalten negativ beeinflusst.<br />

P187<br />

Wirkung von Antidiabetika auf Proliferation <strong>und</strong><br />

Migration von humanen koronaren<br />

Glattmuskelzellen<br />

Hinze AV 1,2 , Harst A 1 , Mayer P 1 , Kügelgen I von 2<br />

1 B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte,<br />

Bonn, Germany; 2 Universität Bonn, Pharmakologie <strong>und</strong><br />

Toxikologie, Bonn, Germany<br />

Fragestellung: Arteriosklerose ist die klinisch bedeutsamste Folge des<br />

metabolischen Syndroms <strong>und</strong> ist für kardiovaskuläre Erkrankungen wie<br />

Myokardinfarkt <strong>und</strong> peripheren Gefäßverschluss verantwortlich. Orale<br />

Antidiabetika wie Glitazone stehen im Verdacht, die Inzidenz kardiovaskulärer<br />

Komplikationen zu erhöhen, möglicherweise über eine Beschleunigung<br />

des arteriosklerotischen Prozesses. Für die Progression<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S67

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