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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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fen, ob die gebräuchlichen Nahrungsfette Olivenöl, Rapsöl, Butter<br />

(Milchfett) <strong>und</strong> Schweineschmalz einen spezifischen Effekt auf den peripheren<br />

Glukosestoffwechsel haben. Methodik: Insgesamt wurden<br />

80 Probanden gescreent <strong>und</strong> davon 74 ges<strong>und</strong>e Probanden (Alter:<br />

33 € 10 Jahre, BMI: 22,5 € 2 kg/m 2 , f/m: 41/33) eingeschlossen. Sie wurden<br />

in folgende 5 Gruppen randomisiert: Milchfett (n = 15), Olivenöl<br />

(n = 13), Rapsöl (n = 14), Schweineschmalz (n = 12) <strong>und</strong> Kontrolle (n = 20).<br />

Entrahmtes Joghurt (0,1% Fett) wurde mit 8% des jeweiligen Fettzusatzes<br />

versehen, das entrahmte Joghurt ohne Fettzusatz diente als Kontrolle.<br />

Während der 12-Wöchigen Nahrungsmittelintervention nahmen die<br />

Probanden 500 gr/Tag des entsprechenden Joghurts zu sich. Zur Evaluierung<br />

des Glukosestoffwechsels wurde vor <strong>und</strong> nach Lebensmittelintervention<br />

ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) mit Bestimmungen von<br />

Insulin- <strong>und</strong> Glukosespiegeln durchgeführt. Die Insulinsensitivitvät (ISI)<br />

wurde nach „DeFronzo“ <strong>und</strong> die Insulinsekretion mit dem Insulinogenen<br />

Index (IGI, (Ins30 – Ins0)/(Glc30 – Glc0)), berechnet. Ergebnisse: Die<br />

Lebensmittelintervention zeigte keinen Einfluss auf die Entwicklung<br />

des Körpergewichts (pBMI= 0,1). Jedoch konnte ein signifikanter Unterschied<br />

der Insulinsensitivität vor <strong>und</strong> nach Lebensmittelintervention in<br />

der Milchfett als auch Olivenölgruppe festgestellt werden. Die periphere<br />

Insulinsensitivität (ISI) nahm nach Genuss von Milchfettjoghurt von<br />

20,5 € 6,6 auf 25,3 € 9,0 (p = 0,0321) <strong>und</strong> nach Genuss von Olivenöljoghurt<br />

von 20,5 € 8,1 auf 23,9 € 8,1 zu (p = 0,0196). Die Insulinsekretion<br />

(IGI) fiel in der Schweineschmalzgruppe von 160 € 122 pmol/mmol auf<br />

108 € 86 pmol/mmol ab (p = 0,0407). Der Genuss von Magermilchjoghurt<br />

zeigte keinen signifikanten Einfluss auf Insulinsensitivität oder Sekretion<br />

(p ISI= 0,8, p IGI= 1,0). Schlussfolgerung: Die Nahrungsfette Olivenöl,<br />

Rapsöl, Schweineschmalz <strong>und</strong> Milchfett haben unterschiedliche Effekte<br />

auf Insulinsekretion <strong>und</strong> Insulinsensitivität im Menschen. Insbesondere<br />

Schweineschmalz könnte über Lipotoxizität der gesättigten freien Fettsäuren<br />

die Insulinsekretion negativ beeinflussen.<br />

P263<br />

ROSSO-in-praxi Follow up: Langzeiteffekte von<br />

Blutzuckerselbstkontrolle auf Gewicht, HbA1c<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität bei Patienten mit Typ 2<br />

Diabetes mellitus<br />

Kempf K 1,2 , Kruse J 3 , Martin S 1<br />

1 Verb<strong>und</strong> Katholischer Kliniken Düsseldorf, Westdeutsches<br />

Diabetes- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum, Düsseldorf, Germany;<br />

2 Sana Kliniken Düsseldorf GmbH, Sana Krankenhaus<br />

Gerresheim, Düsseldorf, Germany; 3 Justus-Liebig-<br />

Universität Gießen, Abteilung für Psychomatische Medizin<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie, Gießen, Germany<br />

Fragestellung: Da Übergewicht, Bewegungsarmut <strong>und</strong> hochkalorische<br />

Ernährung essentielle Risikofaktoren für die Entstehung von Typ 2 Diabetes<br />

mellitus (T2DM) sind, sollte eine Lebensstiländerung zentrale<br />

Gr<strong>und</strong>lage der Diabetestherapie sein. Blutzuckerselbstkontrolle (Selfmonitoring<br />

of blood glucose, SMBG) ist ein einfaches diagnostisches<br />

Mittel, um die Effekte eines geänderten Lebensstils auf die Blutglukose<br />

zu monitoren. Im Rahmen der ROSSO-in-praxi Studie konnten wir zeigen,<br />

dass die Integration von SMBG in eine 12-wöchige Lebensstilintervention<br />

mit einer signifikanten Verbesserung der Stoffwechseleinstellung,<br />

Reduktion kardiovaskulärer Risikofaktoren <strong>und</strong> Steigerung der Lebensqualität<br />

bei nicht-Insulin behandelten T2DM-Patienten einhergeht.<br />

Bislang war jedoch unklar, ob diese kurzfristige Intervention auch nachhaltige<br />

Effekte hat. Daher wurden die Teilnehmer über einen Zeitraum<br />

von 2 Jahren nachbeobachtet. Methodik: Nach 2 Jahren wurden die<br />

Teilnehmern der ursprünglichen Studie (n = 327) schriftlich zu ihrem<br />

aktuellen Gewicht, den HbA1c-Werten der letzten beiden Jahren, ihrer<br />

Lebensqualität (Fragebogen SF36 <strong>und</strong> ADS-L), sowie zur SMBG-Häufigkeit<br />

befragt. Personen, die die Fragebogen nicht zurückschickten, wurden<br />

telefonisch kontaktiert. Unterschiede im Verlauf wurden mittels<br />

ANOVA-Analyse bestimmt. Ergebnisse: Von 228 Teilnehmer (70%)<br />

konnten Follow up-Daten erhoben werden. Während den 12 Wochen<br />

der ursprünglichen Studie hatten diese Personen signifikant ihr Gewicht<br />

(um 2,2 kg von 93,5 € 15,9 auf 91,2 € 16,6 kg; p < 0,001), ihren BMI (um<br />

0,6 kg/m 2 von 32,2 € 5,0 auf 31,5 € 5,1 kg/m 2 ;p< 0,001) <strong>und</strong> ihren HbA1c<br />

(um 0,3% von 6,7 € 1,0 auf 6,4 € 0,7%; p < 0,001) reduziert. 2 Jahre später<br />

war eine weitere Reduktion des Gewichts um 0,2 kg <strong>und</strong> des BMI um<br />

0,2 kg/m 2 (je p < 0,001 im Vergleich zu den Ausgangswerten) zu beobachten,<br />

während der HbA1c wieder leicht anstieg, jedoch insgesamt<br />

0,1% unter dem Ausgangsniveau blieb. Auch die während der Studie<br />

erreichte Verbesserung der Lebensqualität ging leicht zurück, obwohl<br />

speziell die mentale <strong>und</strong> allgemeine Ges<strong>und</strong>heit gegenüber den Ausgangswerten<br />

signifikant verbessert blieben. Während der 2 Jahre Nachbeobachtung<br />

bestimmten 20% der Teilnehmer ihre Blutglukose weiter-<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

hin täglich, 35% mehrmals die Woche <strong>und</strong> 33% unregelmäßig. Nur 12%<br />

führten keine SMBG mehr durch. Interessanterweise blieb bei den Personen<br />

mit täglicher SMBG im Vergleich zu den Ausgangswerten vor<br />

Studienbeginn der HbA1c um 0,28 € 1,21% reduziert, während bei Verzicht<br />

auf SMBG der HbA1c um 0,07 € 1,19% über Baseline anstieg<br />

(p = 0,05). Schlussfolgerung: Die Integration einer kurzzeitigen, aber<br />

dennoch wirkungsvollen <strong>und</strong> kostengünstigen Lebensstilintervention<br />

in die T2DM-Behandlung verbesserte die Stoffwechseleinstellung nachhaltig.<br />

SMBG kann ein motivierendes Hilfsmittel für eine erfolgreiche<br />

Lebensstilumstellung sein, ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn die Patienten<br />

aus den gemessenen Werten auch Rückschlüsse für ihre Lebensführung<br />

ziehen.<br />

P264<br />

Auswirkungen eines H<strong>und</strong>es auf körperliche<br />

Aktivität, Stoffwechseleinstellung <strong>und</strong><br />

Gewichtskontrolle bei Typ 1- <strong>und</strong> Typ 2-Diabetes<br />

Werner J 1 , Schulze H 1 , Nawrodt B 1 , Janert M 1 , Vardarli I 1 ,<br />

Nauck M 1<br />

1<br />

Diabeteszentrum Bad Lauterberg, Bad Lauterberg,<br />

Germany<br />

Einleitung/Fragestellung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann die<br />

Stoffwechseleinstellung sowohl bei Typ 1- als auch bei Typ 2-Diabetes<br />

verbessern. Ein H<strong>und</strong> könnte helfen, ein höheres Aktivitätsniveau zu<br />

erreichen. Es war das Ziel der hier vorliegenden Erhebung, eventuelle<br />

Unterschiede zwischen H<strong>und</strong>ehaltern <strong>und</strong> Menschen ohne H<strong>und</strong> in Bezug<br />

auf körperliche Aktivität, HbA1c, <strong>und</strong> Body-Mass-Index zu beschreiben.<br />

Patienten <strong>und</strong> Methodik: Alle Patienten einer spezialisierten Diabetesklinik<br />

wurden im Zeitraum von 26.7.2010 bis 5.11.2010 gebeten, an<br />

einer strukturierten Befragung zum Halten eines H<strong>und</strong>es, der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

(<strong>und</strong> unabhängig vom H<strong>und</strong> ausgeübten) wöchentlichen körperlichen<br />

Aktivität (Dauer <strong>und</strong> Intensität) teilzunehmen. Von 633 Patienten,<br />

die in diesem Zeitraum in unsere Klinik aufgenommen wurden,<br />

nahmen 70,5% (Typ 1-Diabetes: 143; weiblich/männlich: 72/71; Alter:<br />

50 € 16 J.; Diabetesdauer: 23 € 14 J.; BMI 25,7 € 4,5 kg/m 2 ; Insulintherapie<br />

bei allen; Typ 2-Diabetes: 303; weiblich/männlich: 120/183; Alter:<br />

63 € 11 J.; Diabetesdauer: 14 € 10 J.; Insulintherapie bei 76,9%) teil. Die<br />

angegebenen wöchentlichen Zeiten, während derer verschiedene körperliche<br />

Tätigkeiten (z. B. Spazierengehen, Schwimmen, Radfahren) ausgeübt<br />

wurden, wurden mit dem durchschnittlich hierbei zu erwartenden<br />

Energieverbrauch (MET =„metabolic equivalents of task“) multipliziert.<br />

Statistische Analyse: ANOVA, Regressionsanalyse. Ergebnisse: Bei<br />

den Patienten mit Typ 1-Diabetes mit H<strong>und</strong> lag die Zeit für körperliche<br />

Aktivitäten signifikant (p = 0,038) höher als ohne H<strong>und</strong>, <strong>und</strong> der Energieverbrauch<br />

insgesamt war im Trend höher als ohne (1612 € 186 vs.<br />

1237 € 162 MET/Wo.; p = 0,17). Bei Patienten mit Typ 2-Diabetes waren<br />

die entsprechenden Unterschiede signifikant (Zeit für körperliche Aktivität<br />

p < 0,0001; 577 € 46 vs. 1527 € 150 MET/Wo, p < 0,0001). Patienten<br />

mit H<strong>und</strong> wiesen einen hohen Anteil „Gassi gehen“ am Gesamtenergieverbrauch<br />

durch körperliche Aktivität auf (Typ 1-Diabetes: 65 € 6%;<br />

Typ 2-Diabetes: 71 € 5%) <strong>und</strong> der Energieverbrauch durch „Gassi gehen“<br />

korrelierte signifikant mit dem Gesamtenergieverbrauch durch körperliche<br />

Aktivität (r 2 = 0,747; p < 0,0001). Dennoch unterschieden die<br />

HbA1c-Werte sich nicht signifikant zwischen Patienten mit <strong>und</strong> ohne<br />

H<strong>und</strong> (Typ 1-Diabetes: 8,7 € 1,5 vs. 8,6 € 1,7%, p = 0,57; Typ 2-Diabetes:<br />

9,1 € 1,6 vs. 9,0 € 1,6%, p = 0,81). Auch hinsichtlich des BMI ergaben sich<br />

keine signifikanten Unterschiede (Typ 1-Diabetes: 26,0 € 4,9 vs.<br />

25,6 € 4,4 kg/m 2 , p = 0,66; Typ 2-Diabetes: 34,2 € 6,9 vs. 33,5 € 7,4 kg/m 2 ,<br />

p = 0,44). Auch hinsichtlich anderer metabolisch relevanter Parameter<br />

ergaben sich keine signifikanten Unterschiede (Triglyzeride, HDL-Cholesterin).<br />

Schlussfolgerung: Patienten mit Diabetes <strong>und</strong> H<strong>und</strong> zeigen<br />

eine vermehrte körperliche Aktivität durch „Gassi gehen“, die allerdings<br />

nicht ausreicht, um klinisch bedeutsame Unterschiede in der Stoffwechselkontrolle<br />

(HbA1c) oder dem Grad des Übergewichtes (BMI) zu verursachen.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S93

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