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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S84 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

de interdisziplinäre Zusammenarbeit der Leistungserbringer aussehen?<br />

Forschungsmethodik: Darstellung der Erfahrungswerte von kooperativen<br />

Behandlungsstrukturen (Netzwerk Diabetischer Fuß Köln <strong>und</strong> Fußambulanz<br />

Asklepios Klinik Birkenwerder). Indikationsbezogene AOK-interne<br />

Marktdaten <strong>und</strong> -analysen geben weitere Hinweise zu Handlungsoptionen.<br />

Patientenfälle mit im Jahre 2006 abgerechneten Diabetes bezogenen<br />

Amputationen werden aus AOK-Abrechnungsdaten der Krankenhausbehandlungen<br />

identifiziert <strong>und</strong> den Behandlungskosten zugeordnet<br />

(pseudonymisiert). Kostenbeeinflussende Kriterien gehen aus<br />

den Routinedaten hervor. Aktuelle DFS-Versorgungsstrukturen werden<br />

auf Landkarten mit der Software RegioGraph veranschaulicht. Ergebnisse:<br />

Um den zahlreichen Diabetes bezogenen Amputationen (650 Versichertenfälle<br />

im Jahr 2006 – davon 313 Amputationen oberhalb des<br />

Sprunggelenks) <strong>und</strong> Fußläsionen entgegen zu wirken, braucht es eine<br />

stärker präventiv <strong>und</strong> vernetzungsorientiert ausgerichtete DFS-Versorgung<br />

im Land Brandenburg. Gemeinsam mit den Leistungserbringern<br />

(Haus- <strong>und</strong> Fachärzten, Podologen, Orthopädieschuhmachern, Diabetes-<br />

Schwerpunktpraxen, Fußambulanzen, usw.) gilt es interdisziplinäre<br />

Strukturen zu nutzen <strong>und</strong> auszubauen. Schlussfolgerungen: Selektive<br />

DFS-Verträge für besondere Versorgungsformen führen zu mehr Vertragsfreiheit<br />

<strong>und</strong> Wettbewerb in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

mit den Optionen Qualitätsverbesserungen <strong>und</strong> Kostenreduzierung bei<br />

der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung. Kenntnisse von komplexen regionalen<br />

Marktbedingungen <strong>und</strong> Wirksamkeit von Interventionen sind Gr<strong>und</strong>lage<br />

für strategische Entscheidungen zu bedarfs- <strong>und</strong> qualitätsgerechten Versorgungsverträgen.<br />

Indikationsbezogene AOK-interne Marktdaten sowie<br />

Übersichten mit Versorgungsstrukturen geben Hinweise zu Handlungsoptionen.<br />

Durch jährliche Aktualisierung der Daten kann die Versorgung<br />

patientenorientiert sowie bedarfsgerecht gesteuert werden (Controlling).<br />

Dies führt zu Ausgabeneinsparungen für die AOK – Die Ges<strong>und</strong>heitskasse.<br />

Die Ergebnisse der Betrachtung regionaler Versorgungsbedingungen<br />

des diabetischen Fußes entstanden während meiner Magistraarbeit<br />

2009 – 2010, Public Health, Schwerpunkt Planung <strong>und</strong> Management<br />

an der Technischen Universität Berlin.<br />

P237<br />

DMP-Trainer: Arztindividuelle Fortbildungen im<br />

Rahmen der Disease-Management-Programme.<br />

Eine Methodik für die Auswahl der<br />

Fortbildungsschwerpunkte<br />

Donnachie ER 1 , Hofmann F 1 , Keller M 1 , Sokolowski M 1 ,<br />

Wagner S 1<br />

1 Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, München, Germany<br />

Fragestellung: In Bayern nehmen r<strong>und</strong> 8.200 ¾rzte am Disease-Management-Programm<br />

(DMP) für Diabetes mellitus Typ 2 teil. Im Rahmen<br />

des Programms wird der Behandlungsablauf regelmäßig zu Zwecken der<br />

Qualitätssicherung dokumentiert. Um die Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />

noch weiter zu fördern, hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns<br />

eine eigene Fortbildungsreihe „DMP-Trainer“ konzipiert <strong>und</strong> entwickelt.<br />

Diese wird auf der Online-Platform „Cura Campus“ angeboten. Eine Besonderheit<br />

dieser Fortbildung ist die individuelle Zusammenstellung der<br />

Multiple-Choice-Fragen anhand der DMP-Dokumentationsdaten: so<br />

setzt sich der Arzt intensiver mit Themen auseinander, die für ihn besonders<br />

relevant sind. Methodik: Der Fortbildungsautor gliedert ein<br />

Pool von dreißig Multiple-Choice-Fragen in fünf Kategorien (Allgemeines,<br />

Therapieziele, Folgeerkrankungen, Überweisung, Therapie). Die<br />

Lernerfolgskontrolle besteht aus zehn Fragen, wobei je Kategorie zwischen<br />

einer <strong>und</strong> vier Fragen zu ziehen sind. Aus den DMP-Daten werden<br />

Statistiken gesucht, die für diese Kategorien aussagekräftig sind. Die<br />

Statistiken werden arztbezogen ausgewertet <strong>und</strong> normiert, damit zu<br />

jeder Kategorie ein Score gebildet werden kann. Das Verhältnis der Scores<br />

untereinander spiegelt die Wichtigkeit der Kategorien für den Arzt<br />

wider (z. B. Scores im Verhältnis 2:4:3:1:4). Ein Matching-Algorithmus<br />

vergleicht diese Score-Vektoren mit einer Reihe von vordefinierten Konfigurationen<br />

von exakt zehn Fragen <strong>und</strong> wählt die Konfiguration aus, die<br />

zu dem Verhältnis der Scores am besten passt (z. B. Fragen im Verhältnis<br />

1:3:2:1:3). Da jede Konfiguration vordefiniert ist <strong>und</strong> jede Frage gleich<br />

schwierig, wird sichergestellt, dass kein Arzt durch die Individualisierung<br />

benachteiligt wird. Ergebnisse: Anhand der Daten war es möglich,<br />

individuelle Lernerfolgskontrollen für 6.144 ¾rzte zusammen zu stellen.<br />

Die ausgewählten Gewichtungen sind im Vergleich mit den zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Daten gut nachvollziehbar. Einem Arzt werden zum Beispiel<br />

in der Kategorie „Folgeerkrankungen“ vier Fragen zugeordnet, weil in<br />

seiner Praxis vergleichsweise viele Patienten diabetische Folgeerkrankungen<br />

<strong>und</strong> Hypertonie haben. Zur Kategorie „Überweisung“ wurde dagegen<br />

nur eine Frage zugeordnet, da alle Patienten mit Niereninsuffizienz<br />

<strong>und</strong> diabetischem Fuß entsprechend der DMP-Regelung an einen<br />

Spezialisten überwiesen worden sind. Vom 1.9.2010 bis zum 14.2.2011<br />

haben 397 ¾rzte diese Fortbildung durchgeführt, davon 82% bestanden.<br />

Schlussfolgerungen: Es ist uns gelungen, individuelle Fortbildungen<br />

auf einer realen Datenbasis für die bayerischen DMP-¾rzte zusammen<br />

zu stellen. Die Dokumentationsdaten des Arztes werden zu dessen eigenem<br />

Nutzen verwertet. So wird die Prüfung attraktiver für den Arzt.<br />

Zudem soll die Qualität der Versorgung durch eine zielgerichtete Lernerfolgskontrolle<br />

nachhaltig verbessert werden. Nach einem Jahr ist geplant,<br />

die Fortbildung als Ganzes <strong>und</strong> den Effekt der Individualisierung<br />

anhand der DMP-Dokumentation zu evaluieren.<br />

P238<br />

Assoziation von postprandialer Glukosurie nach<br />

Selbstmessungen <strong>und</strong> HbA1c bei geschulten<br />

Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 ohne<br />

Insulintherapie<br />

Kämmer K 1 , Mielke B 1 , Kloos C 1 , Madani SF 2 , Wolf G 3 ,<br />

Müller UA 1<br />

1<br />

Universitätsklinikum Jena, Innere Medizin III, FB<br />

Endokrinologie & Stoffwechselerkrankungen, Jena,<br />

Germany; 2 Internistische Praxis, Marl, Germany;<br />

3<br />

Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

Jena, Germany<br />

Fragestellung: Eine Selbstkontrolle der Stoffwechsellage sollte Bestandteil<br />

der Diabetesbehandlung sein. Patienten benötigen eine Möglichkeit,<br />

die Auswirkung von Größe <strong>und</strong> Zusammensetzung der Mahlzeiten, sowie<br />

körperlicher Aktivität auf ihren Glukosestoffwechsel zu überprüfen<br />

Trotz jahrzehntelanger Anwendung der Selbstmessung der Glukosurie<br />

liegen keine systematischen Studien zu der Frage vor, ob postprandiale<br />

Glukosuriemessungen durch die Patienten einen Zusammenhang mit<br />

dem Grad der Stoffwechelkontrolle gemessen am HbA1c aufweisen. Glukosuriekontrollen<br />

sind um das zehnfache preiswerter als Blutglukosemessungen,<br />

auch entfällt das für die Pat. belastende Stechen zur Blutgewinnung.<br />

Wir stellten deshalb die Frage, ob <strong>und</strong> in welchem Ausmaß<br />

eine Beziehung zwischen postprandialer Glukosurie <strong>und</strong> HbA1c besteht.<br />

Methodik: An einer Hochschulambulanz für Endokrinologie <strong>und</strong> Stoffwechselerkrankungen<br />

<strong>und</strong> einer Hausarztpraxis wurden bei 122 Patienten<br />

mit Diabetes mellitus Typ 2 ohne Insulintherapie (63,8 Jahre; Frauen<br />

46%, Zeit seit Diabetesdiagnose 8,5 Jahre; BMI 30,52 kg/m 2 ; HbA1c 7,2%,<br />

22,9% keine oralen Antidiabetika) mit mindestens einer postprandialen<br />

Harnzuckerselbstmessung pro Woche aus den Diabetestagebüchern die<br />

Harnzuckerselbstkontrollen der letzten vier Wochen entnommen. Nach<br />

der Häufigkeit von positiven Messungen wurden 3 Gruppen gebildet:<br />

immer negativ, < 50% positiv <strong>und</strong> ‡ 50% positiv. Für diese Gruppen wurden<br />

aktueller HbA1c <strong>und</strong> Häufigkeit von nichtschweren Unterzuckerungen<br />

erfasst. 80% der Pat. haben an einem strukturierten Behandlungsprogramm<br />

teilgenommen. Die HbA1c-werte wurden nach dem mittleren<br />

Normwert DCCT adjustiert. Ergebnisse: Von den 122 Pat. hatten<br />

61,5% immer negative Harnzuckerwerte (HbA1c 6,4%, min 5,0, max<br />

7,4%; Alter 65 J, Zeit seit Diagnose 7,7 J; BMI 31,8), 29,5% hatten < 50%<br />

positive Messungen (HbA1c 6,7%; min 5,5; max. 7,9%, Alter 61,8 J, Zeit<br />

seit Diagnose 10,7 J, BMI 28,3) <strong>und</strong> 9,0% der Pat. hatten ‡ 50% positive<br />

Harnzuckerwerte (HbA1c 7,3%, min 7,0; max 8,3%; Alter 61,4 J, Zeit seit<br />

Diagnose 6,5 J; BMI 28,8) Die Häufigkeit der Harnzuckerselbstkontrolle<br />

betrug 6,1/Woche durch. Die Frequenz der Harnzuckermessungen (Min<br />

1, Max 21) hat keinen Zusammenhang mit dem HbA1c (R = 0,08; p = 0,6).<br />

Die Häufigkeit positiver Harnzuckermessungen hatte eine signifikant<br />

positive Korrelation zum HbA1c (R = 0,349, p < 0,0001). Schlussfolgerung:<br />

Zwei Drittel der Pat. ohne Insulintherapie waren postprandial<br />

glukosoriefrei. Diese hatten mit 6,4% einen mittleren HbA1c unterhalb<br />

der von der WHO 2011 für die Diagnose des Diabetes festgelegten<br />

Schwelle. Es bestand eine ausgeprägte statistische Beziehung zwischen<br />

den Ergebnissen der Glukosurieselbstmessungen <strong>und</strong> dem HbA1c. Die<br />

postprandiale Harnzuckerselbstkontrolle ist eine aussagekräftige <strong>und</strong><br />

kostengünstige Methode für die Stoffwechselselbstkontrolle für Pat.<br />

mit Typ-2-Diabetes ohne Insulintherapie. Zu klären bleibt, welche Subgruppen<br />

von Pat. aus verschiedenen Gründen den Blutzucker kontrollieren<br />

sollten.<br />

P239<br />

Regionale Unterschiede in der Diabetestherapie<br />

Poersch M 1<br />

1 IMS HEALTH GmbH & Co. OHG, Frankfurt, Germany<br />

Fragestellung: Weist die Verordnungspraxis für Insuline <strong>und</strong> Orale Antidiabetika<br />

(OAD) in Deutschland regionale Unterschiede auf? Methodik:<br />

IMS Health erfasst als Informationsdienstleister für die Pharma-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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