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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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S24 46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

FV55<br />

Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität von<br />

Personen mit <strong>und</strong> ohne Typ 2 Diabetes: gepoolte<br />

Analyse von fünf bevölkerungsbasierten Studien<br />

aus Deutschland (DIAB-CORE Verb<strong>und</strong>)<br />

Schunk M 1 , Reitmeir P 1 , Schipf S 2 , Völzke H 2 , Meisinger C 3 ,<br />

Thorand B 3 , Kluttig A 4 , Greiser KH 5 , Berger K 6 , Müller G 6 ,<br />

Ellert U 7 , Neuhauser H 7 , Tamayo T 8 , Rathmann W 8 , Holle R 1<br />

1 Helmholtz Zentrum München Deutsches<br />

Forschungszentrum für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt, Institut für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Management im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen, Neuherberg, Germany; 2 Ernst Moritz<br />

Arndt Universität, Institut für Community Medicine,<br />

Greifswald, Germany; 3 Helmholtz Zentrum München<br />

Deutsches Forschungszentrum für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt,<br />

Institut für Epidemiologie II, Neuherberg, Germany;<br />

4 Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für<br />

Medizinische Epidemiologie, Biometrie <strong>und</strong> Informatik <strong>und</strong><br />

Institut für Klinische Epidemiologie, Halle, Germany;<br />

5 Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg, Germany;<br />

6 Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für<br />

Epidemiologie <strong>und</strong> Sozialmedizin, Münster, Germany;<br />

7 Robert Koch Institut, Berlin, Germany; 8 Deutsches Diabetes<br />

Zentrum, Heinrich-Heine-Universität, Institut für Biometrie<br />

<strong>und</strong> Epidemiologie, Düsseldorf, Germany<br />

Die Untersuchung der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität von Personen<br />

mit Typ 2 Diabetes ist Gegenstand eines Teilprojekts des DIAB-<br />

CORE Verb<strong>und</strong>s im Kompetenznetz Diabetes. Durch die gemeinsame<br />

Auswertung von fünf bevölkerungsbasierten epidemiologischen deutschen<br />

Studien sollen Referenzwerte für die Lebensqualität von Personen<br />

mit Diabetes im Vergleich zu Nicht-Erkrankten in Deutschland ermittelt<br />

werden <strong>und</strong> weitere Faktoren identifiziert werden, die die Lebensqualität<br />

von Personen mit Typ 2 Diabetes beeinträchtigen. Als generische<br />

Instrumente stehen der SF-36 sowie die Kurzversion SF-12 zur Verfügung.<br />

Die Auswertung erfolgt durch Berechnung der körperlichen<br />

<strong>und</strong> der psychischen Summenskalen des SF-12. Die Berücksichtigung<br />

von Alter, Geschlecht <strong>und</strong> weiteren möglichen Einflussvariablen erfolgt<br />

mittels multivariater Regressionsmodelle. Für die hier beschriebenen<br />

Auswertungen stehen Daten von 9579 Personen im Alter zwischen<br />

45 – 74 Jahren aus vier regionalen Surveys <strong>und</strong> dem b<strong>und</strong>esweiten B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitssurvey<br />

1998 des Robert Koch Instituts (BGS98) zur Verfügung.<br />

Davon sind 8,8% nach eigenen Angaben an einem Diabetes erkrankt<br />

oder erhalten eine anti-diabetische Medikation. Für Personen mit<br />

Typ 2 Diabetes lässt sich eine deutliche Verringerung der körperlichen<br />

ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität im Vergleich zu Personen ohne<br />

Typ 2 Diabetes feststellen (-4,1 Punkte auf der körperlichen Summenskala<br />

[95%KI: -4,8; -3,4]). Nur bei Frauen zeigt sich ein entsprechender<br />

signifikanter Unterschied auch auf der psychischen Summenskala. Der<br />

Unterschied zwischen Frauen mit <strong>und</strong> ohne Typ 2 Diabetes beträgt -2,6<br />

Punkte auf der psychischen Summenskala [95% KI: -3,5; -1,7]). Auch<br />

unter Berücksichtigung von Komorbiditäten wie Herzinfarkt <strong>und</strong> Schlaganfall<br />

bleiben diese Unterschiede signifikant bestehen. Körperliche Lebensqualität<br />

ist unabhängig vom Diabetesstatus positiv mit ges<strong>und</strong>er<br />

Lebensführung, Normalgewicht <strong>und</strong> höherer Schulbildung assoziiert.<br />

Ebenso unabhängig vom Diabetesstatus geben Personen, die allein leben,<br />

eine deutlich geringere Lebensqualität im psychischen Bereich an<br />

(-1,6 [95% KI: -2,1; -1,1]). Ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität ist eine<br />

wichtige patientenorientierte Zielgröße für die klinische Praxis. Die vorliegenden<br />

Ergebnisse zeigen, dass die Erkrankung an Typ 2 Diabetes mit<br />

einer beträchtlichen Verringerung der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität<br />

im körperlichen Bereich verb<strong>und</strong>en ist. Der zusätzliche Unterstützungsbedarf<br />

von Frauen mit Typ 2 Diabetes im Bereich der psychischen<br />

Lebensqualität sollte in Versorgungsmodellen verstärkt berücksichtigt<br />

werden. Die Kooperation im DIAB-CORE Verb<strong>und</strong> ermöglicht<br />

erstmals die Untersuchung von ges<strong>und</strong>heitsbezogener Lebensqualität<br />

an einer großen bevölkerungsbezogenen Stichprobe aus verschiedenen<br />

Regionen Deutschlands. Die Arbeit wurde unterstützt durch das<br />

„Kompetenznetz Diabetes mellitus“, gefördert vom deutschen B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung (Förderkennzeichen 01GI0815).<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong>: Neues aus Psychologie, Ernährung <strong>und</strong><br />

Schulung<br />

FV56<br />

Einfluss der Blutzuckerselbstkontrolle auf die<br />

glykämische Kontrolle bei Typ-1-Diabetes<br />

Kulzer B 1 , Krichbaum M 1 , Hermanns N 1 , Haak T 1<br />

1 Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut<br />

Diabetes (FIDAM), Bad Mergentheim, Germany<br />

Einleitung: Die Blutzuckerselbstkontrolle ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für eine erfolgreiche Insulinbehandlung bei Typ-1-Diabetes. Allerdings<br />

gibt es nur wenige Daten, in wieweit die Anzahl der durchgeführten<br />

BZ-Kontrollen mit der Güte der Blutzuckereinstellung assoziiert ist.<br />

In dieser Studie wurde daher an einer ambulanten Stichprobe von Typ-<br />

1-Diabetikern der Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der durchgeführten<br />

Blutzuckerselbstkontrolle <strong>und</strong> der glykämischen Kontrolle<br />

untersucht. Methodik: An dieser Studie nahmen 187 Typ 1 Diabetiker<br />

(Alter 46,9 € 12,9 J., 43% weiblich; Diabetesdauer 19,8 € 13,6 J., HbA1c<br />

7,8 € 1,1%, BMI 27,1 € 4,9 kg/m 2 ) teil, die ambulant in Schwerpunktpraxen<br />

behandelt wurden. Die Patienten bearbeiteten folgende Fragebögen:<br />

Wissenstest, Fragebogen zur Hypoglykämiewahrnehmung, PAID (Fragebogen<br />

zu diabetesbezogenen Belastungen), CES-D (Depressivität)<br />

<strong>und</strong> die Michigan Empowerment Scale (Diabetesempowerment). Mithilfe<br />

einer multivariater Regressionsanalyse wurde die Bedeutung der Häufigkeit<br />

der Blutzuckerselbstkontrolle analysiert, während gleichzeitig<br />

demographische (Alter, Geschlecht, Schulabschluss, Diabetesdauer), medizinische<br />

(Insulinbedarf, CSII Therapie, Diabeteswissen, Hypoglykämiewahrnehmung)<br />

<strong>und</strong> psychologische Variablen (Depressivität, diabetesbezogene<br />

Belastungen, Diabetesempowerment) in das Regressionsmodell<br />

einbezogen wurden. Die Qualität der glykämischen Kontrolle<br />

wurde anhand des HbA1c Wertes (HbA1c > 7,5% suboptimale glykämische<br />

Kontrolle) operationalisiert. Ergebnisse: In der Stichprobe wiesen<br />

57,8% der Patienten eine suboptimale glykämische Kontrolle auf. Die<br />

multivariate Analyse zeigte, dass mit jeder zusätzlichen täglichen Blutzuckermessung<br />

(Referenz: 3 <strong>und</strong> weniger tägliche Blutzuckermessungen)<br />

das Risiko einer suboptimalen glykämischen Kontrolle statistisch<br />

signifikant um 25,9% (OR 0,741; 95% KI: 0,591 – 0,926; p < 0,05) abnahm.<br />

Die Adjustierung für die oben genannten demographischen, medizinischen<br />

<strong>und</strong> psychologischen Variablen veränderte das relative Risiko<br />

nur unwesentlich (OR 0,738; 95% KI: 0,571 – 0,953; p < 0,05). Tendenziell<br />

erwies sich auch ein höheres Diabeteswissen als statistisch signifikanter<br />

Prädiktor: Mit jeder richtigen Antwort mehr im Diabeteswissenstest<br />

verringerte sich das Risiko einer suboptimalen glykämischen<br />

Kontrolle um 16,9% (OR 0,831; 95% KI: 0,686 – 1,015; p = 0,07). Die übrigen<br />

Variablen wiesen keine bedeutsamen Assoziationen zu einer suboptimalen<br />

glykämischen Kontrolle auf. Die Anpassungsgüte des Gesamtmodells<br />

war befriedigend (Nagelkerke R 2 = 0,225). Schlussfolgerung:<br />

Bei den untersuchten Typ-1-Diabetikern reduzierte sich mit zunehmender<br />

Häufigkeit der täglichen Blutzuckerselbstkontrollen das Risiko einer<br />

suboptimalen glykämischen Kontrolle signifikant. Die Häufigkeit der<br />

Blutzuckerselbstkontrollen erwies sich auch bei der statistischen Kontrolle<br />

anderer potenzieller demographischer, medizinischer <strong>und</strong> psychologischer<br />

Einflussfaktoren als der wichtigste Prädiktor einer guten glykämischen<br />

Kontrolle.<br />

FV57<br />

Einfluss von regelmäßigem Sport auf die<br />

Stoffwechseleinstellung <strong>und</strong> das kardiovaskuläre<br />

Risikoprofil bei Jugendlichen mit Diabetes<br />

mellitus Typ 2: Eine multizentrische Auswertung<br />

von 435 Patienten aus 153 Zentren<br />

Herbst A 1 , Awa W 2 , Meissner T 3 , Dost A 4 , Kapellen T 5 ,<br />

Holl RW 2 , DPVWiss Initiative<br />

1 Klinikum Leverkusen, Kinderklinik, Leverkusen, Germany;<br />

2 Universität Ulm, Abteilung für Epidemiologie, Ulm,<br />

Germany; 3 Universität Düsseldorf, Kinderklinik, Düsseldorf,<br />

Germany; 4 Universität Jena, Kinderklinik, Jena, Germany;<br />

5 Universität Leipzig, Kinderklinik, Leipzig, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Untersuchung des Einflusses von regelmäßiger sportlicher<br />

Aktivität auf die Stoffwechseleinstellung <strong>und</strong> die Entwicklung von kardiovaskulären<br />

Risikofaktoren bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Diabetes<br />

mellitus Typ 2 (T2DM). Methode: Die Diabetes-Patienten Verlaufs-Dokumentation<br />

(DPV) erlaubt eine longitudinale Auswertung anonymisierter<br />

Verlaufsdaten an einem großen Kollektiv von Patienten mit T2DM in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Österreich. Daten von Patienten zwischen 10 <strong>und</strong><br />

20 Jahren, deren sportliche Aktivität über mindestens 12 Monate doku-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103

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