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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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selbst wahr genommen. Diesem Umstand sollte bei der Entwicklung<br />

neuer Medizinprodukte für die Diabetestherapie (z. B. Insulinpens oder<br />

Blutzuckermessgeräte) Rechnung getragen werden, da er sowohl die<br />

Effizienz der Benutzung als auch unbewußt die Präferenz der Patienten<br />

für bestimmte Geräte beeinflussen könnte.<br />

P81<br />

Vitamin D-Status <strong>und</strong> Auftreten von mikro- <strong>und</strong><br />

makroangiopathischen Komplikationen<br />

Smith B 1,2 , Kulozik F 1,2 , Platten I 2 , Hasslacher C 1,2<br />

1 Diabetesinstitut Heidelberg, Heidelberg, Germany; 2 St.<br />

Josefskrankenhaus Heidelberg GmbH, Studienabteilung,<br />

Heidelberg, Germany<br />

Fragestellung: Der Nachweis von Vit.-D-Rezeptoren an kardiovaskulären<br />

Geweben lässt vermuten, das Vit.-D neben den bekannten Wirkungen<br />

auf das Skelettsystem auch Effekte auf kardiovaskuläre Strukturen<br />

hat. So sind niedrige Vitamin-D-Spiegel sind nach Kohorten-Studien mit<br />

einer höheren Inzidenz von Hochdruck <strong>und</strong> kardiovaskulären Ereignissen<br />

assoziiert. Bei Patienten mit Diabetes, einer Pat.-gruppe mit hohem<br />

Gefäßrisiko, sind die Beziehungen zwischen Vitamin-D-Spiegel <strong>und</strong> dem<br />

Auftreten dieser Komplikationen an größeren Kollektiven bisher kaum<br />

untersucht. Methodik: Bei 621 Patienten mit Diabetes (277 Frauen,<br />

344 Männer, Durchschnittsalter 59 Jahren), die sich in den Jahren<br />

2006 – 2008 in ambulanter Behandlung der Diab-Ambulanz befanden,<br />

wurden neben den übl. demografischen Daten folg. Bef<strong>und</strong>e erhoben:<br />

Serum Spiegel des 25 (OH) – Vit.-D (Bestimmung mit Reagenzien der<br />

Firma Diaisorin auf dem Liaison), HbA1c, alk. Phosphatase, Phosphor-<br />

Kalzium-Spiegel, NT_pro_BNP, hsCRP, eGFR (Cockroft-Gault), Albumin-<br />

Exkretion. Das Vorliegen makro- u. mikroangiopathischer Komplikationen<br />

(Herzinfarkt, Apoplex, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Amputation,<br />

Retinopathie) wurde aufgr<strong>und</strong> vorliegender Bef<strong>und</strong>e ermittelt.<br />

Die Pat. wurden entsprechend dem Vit.-D-Spiegel in folg. Gruppen stratifiziert:<br />

Vit.-D normal > 30 mg/l, Vit.-D-Insuffizienz 15 bis 30 mg/l, Vit-<br />

D-Defizit < 15 mg/l. Ergebnisse: Lediglich 21% der Patienten wiesen einen<br />

normalen Vit.-D-Spiegel auf, 49% lagen imVit. D- insuffizienten, 30%<br />

im Vit.-D-defizitären Bereich. Zwischen männlichen <strong>und</strong> weiblichen Patienten<br />

bestand kein Unterschied. Eine Erhöhung der alkal. Phosphatase<br />

war in 6,5% bei Vit.-D-Insuffizienz, in 13,1% bei Vit-D-Defizit festzustellen.<br />

Der HbA1c stieg mit zunehmendem Vit.-D-Mangel an (Vit.-D normal<br />

7,3%, Vit.-D Insuffizienz 7,6%, Vit.-D-Defizit 8,0%). Die Prävalenz<br />

eines Hochdrucks betrug bei normalem Vit-D-Spiegel 72%, bei Vit.-<br />

D-Defizit 80%. Die Häufigkeit einer Statintherapie zeigte ebenfalls eine<br />

Beziehung zum Vit.-D-Statuts: Vit.-D normal 50%, Vit.-D-Insuffizienz<br />

43,6%, Vit.-D-Defizit, 37,2%. Kein Zusammenhang konnte zwischen der<br />

Prävalenz einer Retinopathie bzw. makroangio-pathischer Komplikationen<br />

<strong>und</strong> dem Vit.-D-Status festgestellt werden. Zwischen NT-proBNP<br />

sowie hsCRP als Bio-Marker zur Risikoeinschätzung von kardiale Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> dem Vit.-D Status fand sich ebenfalls kein signifikanter<br />

Zusammenhang. Schlussfolgerung: Diabetiker weisen in einem hohem<br />

Prozentsatz (79%) erniedrigte Vit. D-Spiegel auf. Dieser Bef<strong>und</strong> war assoziiert<br />

mit einer höheren Hypertonieprävalenz, schlechteren Diab.-Einstellung<br />

u. selteneren Statingabe. Eine Beziehung zum Auftreten von<br />

Gefäßkomplikationen konnte nicht festgestellt werden.<br />

P82<br />

Die Entwicklung der Kurzfassung eines<br />

Fragebogens zur Diagnostik <strong>und</strong> Erfassung<br />

neuropathiespezifischer Symptome <strong>und</strong><br />

neuropathiebedingter Alltagseinschränkungen<br />

Bergis N 1 , Hermanns N 1 , Kulzer B 1 , Haak T 1<br />

1 Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut<br />

Diabetes (FIDAM), Bad Mergentheim, Germany<br />

Ziele: Die diabetische Polyneuropathie (DNP) geht mit sensorischen<br />

Missempfindungen <strong>und</strong> Defizitsymptomen einher. Die DNP gehört zu<br />

den häufigsten Diabesteskomplikationen <strong>und</strong> gilt als ein Risikofaktor<br />

für die Entstehung eines diabetischen Fußsyndroms. Die DPN ist zudem<br />

mit einer erhöhten Depressivität assoziiert. Der NeuroQol ("Neuropathy<br />

and foot ulcer-specific Quality of Life instrument") ist ein Fragebogen,<br />

welcher sowohl neuropathiespezifische Symptome, als auch neuropathiebezogene<br />

Belastungen <strong>und</strong> Einschränkungen der Alltagsaktivität<br />

erfasst. Mit insgesamt 28 Einzelitems ist dieser Fragebogen jedoch für<br />

die klinische Praxis recht lang <strong>und</strong> hinsichtlich der Bearbeitung <strong>und</strong><br />

Auswertung. zeitintensiv. Ziel dieser Untersuchung war daher die Erstellung<br />

einer Kurzfassung des NeuroQols, der sowohl relevante neuropathiespezifische<br />

Symptome für ein Neuropathiescreening, als auch<br />

neuropathiebezogene emotionale Belastungen gleichermaßen erfassen<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

soll. Methodik: Die Langfassung des NeuroQols wurde von 211 Diabetespatienten<br />

bearbeitet (55,6% Typ-2- Diabetiker; 46% weibllich; Alter<br />

50,8 € 14,4 J.; HbA1c 9,1 € 1,7%). Entsprechend den Diagnosekriterien<br />

der <strong>DDG</strong> war bei 81 Patienen (38,4%) eine DNP feststellbar. Zur Testverkürzung<br />

wurde eine Itemselektion durchgeführt, indem die Symptomskalen<br />

des NeuroQols mit den Fragebögen NDS <strong>und</strong> NSS korreliert<br />

wurden. Die 3 Items mit der jeweils höchsten Einzelkorrelation zu diesen<br />

Symptomscores wurden ausgewählt, ebenfalls auf diese Art die<br />

Items zur emotionalen Belastung (Korrelation zum Depressionsfragebogen<br />

ADS). Ergebnisse: Die Symptomitems Brennen, Taubheit <strong>und</strong> Missempfindungen<br />

wiesen die höchsten Korrelationen zum NDS <strong>und</strong> NSS<br />

auf. Diese Symptomskala hatte eine hohe Reliabiltät (Cronbach a= 0,87),<br />

alle Trennschärfen lagen > 0,65. Der Schwierigkeitsindex lag mit 20% in<br />

einem eher niedrigen Bereich. Eine ROC Analyse (AUC = 0,84;<br />

CI = 0,79 – 0,90) zeigte gute Screeningeigenschaften für die DNP. Die<br />

Sensitivität betrug 75,3%, die Spezifität 77,3%. Die Items zur emotionalen<br />

Belastung umfassten die Inhalte ¾rger, Depression <strong>und</strong> Verlegenheit.<br />

Die Reliabilität dieser Belastungsskala war mit Cronbachs a= 0,81 ebenfalls<br />

gut. Alle Trennschärfen lagen > 0,65, die Schwierigkeitsindizes im<br />

niedrigen Bereich. Die ROC Analyse (AUC = 0,74; CI = 0,67 – 0,82) zeigte,<br />

dass diese Belastungsskala gute Screeningeigenschaften bezüglich einer<br />

erhöhten Depressivität (Sensitivität von 68,9%, Spezifität von 63%) aufweist.<br />

Schlussfolgerung: Die Kurzform des NeuroQol besteht aus insgesamt<br />

6 Items mit jeweils 3 Items zur Erfassung neuropathiespezifischer<br />

Symptome <strong>und</strong> 3 Items zur Erfassung von neuropathiebedingten<br />

Alltagseinschränkungen. Der NeuroQol-Kurz ist ein reliables Instrument<br />

zur Identifikation von Diabetikern mit DNP, wie auch zur Identifikation<br />

von Patienten mit erhöhten Depressionswerten. Aufgr<strong>und</strong> seiner Kürze<br />

ist der NeuroQol-Kurz im klinischen Alltag gut einsetzbar.<br />

P83<br />

Parameter des Eisenstoffwechsels bei<br />

Diabetikern mit <strong>und</strong> ohne Nephropathie<br />

Platten I 1 , Kulozik F 1 , Smith B 1 , Hasslacher C 1,2<br />

1 St. Josefskrankenhaus, Studienabteilung, Heidelberg,<br />

Germany; 2 Diabetesinstitut Heidelberg, Heidelberg,<br />

Germany<br />

Einleitung: Diabetiker weisen bereits bei beginnender Niereninsuffizienz<br />

(NI) eine erhöhte Anämieprävalenz im Vergleich zu Nicht-Diabetikern<br />

auf. Eine Anämie ist bei diesen Patienten mit einer erhöhten kardiovaskulären<br />

Morbidität <strong>und</strong> Mortalität assoziiert. Als wesentliche Ursache<br />

wird heute ein inadäquater Anstieg des Erythropoetin (EPO)- Spiegels<br />

angesehen. Interventionsstudien mit EPO zur Anämiekorrektur<br />

konnten jedoch nicht die erhöhte kardiovaskuläre Morbidität beeinflussen.<br />

Daher ist nach weiteren Teilursachen einer Anämie zu suchen, die<br />

evtl. einen alternativen Therapieansatz ermöglichen. Wir untersuchten<br />

daher verschiedene Parameter des Eisenstoffwechsels an einem größeren<br />

Diabetes-Kollektiv mit <strong>und</strong> ohne NI. Methodik: Bei 621 Diabetikern<br />

(Typ 1-Diabetiker n = 89, Typ 2-Diabetiker n = 532, Männer n = 344,<br />

Frauen n = 277 davon Frauen > 50 J. n = 227) wurden untersucht: Hämoglobin,<br />

Serumeisen (Norm 400 – 1500 mg/l), Ferritin (Norm<br />

m:30 – 400 mg/l, w< 50 J.: 13 – 150 mg/l, w> 50 J.: 25 – 400 mg/l), Transferrin<br />

(Norm 2 – 3,6 g/l), Transferrinsättigung (TSAT) (Norm 16 – 50%), Erythropoetin<br />

(Norm 2,6 – 18,5 U/l), (hs)CRP, HbA1c, Albumin im Urin, Serumkreatinin,<br />

Creatinin Clearance nach Cockroft (CCL). Als Anämie wurde<br />

nach WHO definiert: Hb bei Männern < 13 g/dl, bei Frauen < 12 g/dl; als<br />

„Prä-Anämie“ wurden Werte < 13,5 g/dl bei Männern u. < 12,5 g/dl bei<br />

Frauen bezeichnet. Ergebnisse: Die Prävalenz einer Anämie (+ Prä-Anämie)<br />

betrug bei Frauen 9,4% (16,2%) bzw. 7% (14%) bei Frauen > 50 J., bei<br />

Männern 7% (12,4%). Es zeigte sich die bekannte Zunahme der Anämie-<br />

Prävalenz mit abnehmender Nierenfunktion: bei einer CCL von<br />

60 – 89 ml/min betrug sie bei Frauen 7,3% (15,6%), bei Männern 11,3<br />

(16,0%); bei einer CCL < 60 ml/min lagen die Prävalenzen bei 17,2%<br />

(34,5%) bzw. 35,3% (64,7%). Bei den Pat. mit Anämie (+ Prä-Anämie)<br />

waren erniedrigte Eisen- u. Ferritinspiegel bei Frauen in 30,7% (24,4%)<br />

u. 11,5% (8,9%), bei Männern in 8,3% (4,7%) u. 0% feststellbar. Eine erniedrigte<br />

TSAT wiesen dagegen 65,4% (48,9%) der Frauen bzw. 20,8%<br />

(23,3%) der Männer auf. Inadäquate EPO-Spiegel, d. h. nicht erhöhte<br />

Werte, wiesen 58% (65%) der weiblichen <strong>und</strong> 83% (84%) der männlichen<br />

Patienten auf. Schlussfolgerung: Die untersuchten Parameter des Eisenstoffwechsels,<br />

insbesondere die erniedrigte TSAT, zeigen, dass neben<br />

einer Störung des EPO-Stoffwechsels auch Defizite in der Eisenversorgung<br />

als Ursache der Anämieentwicklung bei leicht- bis mäßiggradiger<br />

NI vorliegen können. Der hohe Prozentsatz an Patienten mit verringerter<br />

TSAT ohne gleichzeitig verringertem Ferritin weist darauf hin, dass in<br />

diesem Kollektiv von Diabetespatienten möglicherweise auch ein funk-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S33

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