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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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eines logistischen Regressionsmodells <strong>und</strong> stellten fest, dass Frauen<br />

(+0,1%), ältere (ab dem 6. Lebensjahrzehnt (+1,8%) bis zum 9. Lebensjahrzehnt<br />

(+8%)), aktueller behandelte (ab 2006 im Vergl. zu vor 2000,<br />

+1,7%) weniger adipöse (BMI < 30, +0,7%) <strong>und</strong> metabolisch schlechter<br />

eingestellte (HbA1c-Wert > 6,5%, +0,4%) T2DM Patienten signifikant<br />

häufiger an Demenz erkranken (alle Faktoren p < 0,01). Es zeigte sich<br />

weiterhin, nachdem wir die Diabetesmedikation mit in unser Modell<br />

aufgenommen haben (alle Einflussfaktoren wurden adjustiert), dass<br />

mit Metformin therapierte Patienten signifikant seltener (-0,6%) <strong>und</strong><br />

mit Insulin behandelte Patienten signifikant häufiger (+0,6%) eine Demenz<br />

aufwiesen (p < 0,001). Schlussfolgerung: Die Diagnose Demenz<br />

ist signifikant positiv korreliert mit dem weiblichen Geschlecht, zunehmendem<br />

Alter, aktuellerem Behandlungsjahr, geringerem BMI <strong>und</strong> einem<br />

höherem HbA1C-Wert. Der niedrigere BMI bei dementen Patienten<br />

könnte auf Ernährungsprobleme in dieser Patientengruppe hinweisen.<br />

Darüber hinaus ist die Diagnose Demenz signifikant positiv mit Insulintherapie<br />

<strong>und</strong> signifikant negativ mit Metformintherapie korreliert. Diese<br />

Assoziation zwischen Demenz <strong>und</strong> Medikation darf aber nicht als Kausalität<br />

interpretiert werden. Die multizentrisch erhobenen DPV-Daten<br />

spiegeln die reale Versorgungssituation heterogener Behandlungsangebote<br />

wider. Die hohe Anzahl von Patienten mit Typ 2 Diabetes <strong>und</strong><br />

Demenz thematisiert die Frage nach Therapiewahl <strong>und</strong> Therapieziel in<br />

dieser Patientengruppe.<br />

FV42<br />

Strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle führt zu<br />

signifikanter Verbesserung der Stoffwechsellage<br />

bei schlecht eingestellten, nicht mit Insulin<br />

behandelten Patienten mit Typ-2-Diabetes:<br />

Ergebnisse der STeP-Studie<br />

Schnell O 1 , Fisher L 2 , Schikman C 3 , Hinnen D 4 , Jelsovsky Z 5 ,<br />

Schweitzer M 6 , Amann-Zalan I 7 , Polonsky W 8<br />

1 Institut für Diabetes-Forschung, München, Germany;<br />

2 University of California, San Francisco, United States;<br />

3 NorthShore University Health System, Skokie, United<br />

States; 4 Mid America Diabetes Associates, Wichita, United<br />

States; 5 BioStat International, Tampa, United States; 6 Roche<br />

Diagnostics Corporation, Indianapolis, United States; 7 Roche<br />

Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim, Germany;<br />

8 University of California, San Diego, United States<br />

Fragestellung: Die Blutzuckerselbstkontrolle bei mit Insulin behandelten<br />

Patienten wird als vorteilhaft angesehen. Ihr Wert <strong>und</strong> Nutzen bei<br />

Insulin-naiven Typ-2-Diabetikern ist bisher nicht abschließend geklärt.<br />

Ziel der Structured Testing Program (STeP)-Studie war es, die Wirksamkeit<br />

einer strukturierten Blutzuckerselbstkontrolle bei schlecht eingestellten,<br />

nicht mit Insulin behandelten Typ-2-Diabetkern zu untersuchen.<br />

Methodik: In die einjährige prospektive, Cluster-randomisierte,<br />

multizentrische, klinische Studie wurden 483 schlecht eingestellte<br />

(HbA1c ‡ 7,5%), Insulin-naive Patienten mit Typ-2-Diabetes aus<br />

34 US-amerikanischen Hausarztpraxen eingeschlossen. Die Patienten<br />

wurden randomisiert einer Gruppe mit strukturiertem Testprotokoll<br />

(STG, n = 256) oder einer aktiven Kontrollgruppe (ACG, n = 227) zugeordnet.<br />

Die STG-Patienten verwendeten das Accu-Chek Ò 360 View Blutzuckeranalysesystem,<br />

eine einfach anzuwendende papiergestützte Methode,<br />

die die Erfassung <strong>und</strong> Interpretation von 7-Punkt-Blutzuckerprofilen<br />

an drei aufeinanderfolgenden Tagen erleichtert. Die STG-Patienten<br />

füllten die Formulare vierteljährlich aus <strong>und</strong> brachten sie zu Untersuchungsterminen<br />

mit. Die behandelnden ¾rzte der STG-Patienten erhielten<br />

einen Algorithmus für die Diabetestherapie auf Basis der beobachteten<br />

Muster bei der Blutzuckerselbstkontrolle. STG- <strong>und</strong> ACG-Patienten<br />

erhielten Blutzuckermessgeräte <strong>und</strong> Teststreifen kostenlos zur<br />

Verfügung. Ergebnisse: Die ITT-Analyse (Intent-To-Treat-Analyse) ergab,<br />

dass die STG-Patienten nach 12 Monaten eine signifikant größere Verbesserung<br />

des HbA1c-Werts erzielten als die ACG-Patienten (- 1,2% vs.<br />

– 0,9%; D=– 0,3%; p = 0,04). 70% der STG-Patienten, die die Studie beendeten,<br />

dokumentierten > 80% aller Blutzuckermessungen bei > 4 der<br />

5 vierteljährlichen Studienbesuche. Die Per-Protocol-Analyse ergab eine<br />

noch stärkere Senkung des HbA1c-Werts bei STG-Patienten gegenüber<br />

ACG-Patienten (- 1,3% vs. – 0,8%; D=– 0,5%; p < 0,003). Die 7-Punkt-Profile<br />

der STG-Patienten zeigte nach 12 Monaten signifikante Verbesserungen<br />

der Blutzuckerwerte zu allen prä- <strong>und</strong> postprandialen Messpunkten<br />

(p < 0,01) sowie bei der MAGE (p = 0,005). Schlussfolgerungen: Die<br />

strukturierte Blutzuckerselbstkontrolle ermöglicht bei nicht mit Insulin<br />

behandelten Typ-2-Diabetikern eine signifikante Verbesserung der Blutzuckerkontrolle.<br />

Dies gelingt, wenn Patienten <strong>und</strong> Diabetesteams bei der<br />

Erfassung, Interpretation <strong>und</strong> Anwendung der strukturierten Blutzuckerüberwachung<br />

eng zusammenarbeiten. Fast zwei Drittel der Patienten<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

hielten das Behandlungsprotokoll ein, woraus sich auch folgern lässt,<br />

dass strukturiertes vierteljährliches Testen praktikabel <strong>und</strong> nutzbringend<br />

ist.<br />

FV43<br />

Reduzierung von HbA1c-Wert <strong>und</strong><br />

Teststreifenverbrauch durch strukturierte<br />

Blutzuckerselbstkontrolle bei schlecht<br />

eingestelltem, nicht mit Insulin behandeltem<br />

Typ-2-Diabetes: Ergebnisse der STeP-Studie<br />

Mast O 1 , Polonsky W 2 , Fisher L 3 , Jelsovsky Z 4 ,<br />

Weissmann J 5 , Wagner R 6<br />

1 Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Germany;<br />

2 University of California, San Diego, United States;<br />

3 University of California, San Francisco, United States;<br />

4 BioStat International, Tampa, United States; 5 Roche<br />

Diagnostics Deutschland GmbH, Mannheim, Germany;<br />

6 Roche Diagnostics Corporation, Indianapolis, United States<br />

Fragestellung: Die Kosten-Nutzen-Bewertung für eine Blutzuckerselbstkontrolle<br />

(BZSK) bei Insulin-naiven Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

wird in der Literatur uneinheitlich bewertet. In der Structured Testing<br />

Program (STeP)-Studie wurde der Nutzen von strukturierter BZSK im<br />

Vergleich zu einer Standardversorgung (mit nicht strukturierter BZSK)<br />

untersucht. Die Hypothese war, dass strukturierte BZSK mit verbesserten<br />

HbA1c-Ergebnissen einhergehen würde, ohne den Teststreifenverbrauch<br />

im Vergleich zum Verbrauch bei standardmäßiger BZSK zu erhöhen.<br />

Methodik: Die STeP-Studie ist eine einjährige prospektive, clusterrandomisierte,<br />

multizentrische klinische Studie mit 483 schlecht eingestellten<br />

(HbA1c ‡ 7,5%), insulin- naiven Patienten mit Typ-2-Diabetes,<br />

die einem strukturierten Testprotokoll (STG, n = 256) oder einer aktiven<br />

Kontrolle (ACG, n = 227) zugewiesen wurden. STG-Probanden verwendeten<br />

das Accu-Chek Ò 360 View Blutzuckeranalysesystem, eine einfach<br />

anzuwendende papiergestützte Methode, die die Erfassung <strong>und</strong> Interpretation<br />

von 7-Punkt-Blutzuckerprofilen an drei aufeinanderfolgenden<br />

Tagen erleichtert. Die STG-Probanden vervollständigten ihre Blutzuckerprofile<br />

quartalsweise <strong>und</strong> brachten sie zu den medizinischen Kontrollen<br />

mit. Alle STG-Patienten erhielten eine standardisierte Anleitung zur<br />

BZSK, Mustererkennung <strong>und</strong> Interpretation. Die behandelnden ¾rzte<br />

der STG-Patienten erhielten einen Algorithmus für empfohlene Medikationsstrategien<br />

als Reaktion auf die beobachteten BZSK-Muster. Allen<br />

STG- <strong>und</strong> ACG-Patienten wurden kostenlose Blutzuckermessgeräte <strong>und</strong><br />

Teststreifen zur Verfügung gestellt. Der Verbrauch an Teststreifen wurde<br />

in beiden Studiengruppen über das Auslesen der Messdaten aus den<br />

verwendeten Blutzuckermessgeräten ermittelt. Ergebnisse: Beide Gruppen<br />

wiesen über die Studiendauer von 12 Monaten signifikante<br />

HbA1c-Verbesserungen auf. Dabei ergab die Intent-to-treat-Analyse,<br />

dass die STG-Patienten eine signifikant stärkere Absenkung des mittleren<br />

HbA1c-Wertes erzielten als die ACG-Patienten. (-1,2% vs. -0,9%;<br />

D=-0,3%; p = 0,04). Die Häufigkeit der BZSK war in beiden Gruppen positiv<br />

mit der HbA1c-Reduktion assoziiert (p < 0,05), wobei die STG -Patienten<br />

während der 12 Monate signifikant weniger Tests/Tag durchführten<br />

als die ACG-Patienten (Mittelwert = 0,9 vs. 1,2; p = 0,0003). Dies<br />

entspricht einem 25%igen Unterschied im jährlichen Teststreifenverbrauch<br />

zwischen der STG-Gruppe <strong>und</strong> der ACG-Gruppe. Schlussfolgerungen:<br />

Strukturierte BZSK steht in engem Zusammenhang mit einer<br />

stärkeren Absenkung des HbA1c-Wertes gegenüber einer normalen<br />

BZSK. Dabei erforderte die strukturierte BZSK im Mittel um 25% weniger<br />

Teststreifen im Verlauf der 12-monatigen Studie. Strukturierte BZSK<br />

könnte eine kostengünstigere Methode sein, um die Blutzuckereinstellung<br />

bei schlecht kontrollierten, nicht mit Insulin behandelten Patienten<br />

mit Typ-2-Diabetes zu verbessern.<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S19

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