27.11.2012 Aufrufe

Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mentiert worden war, wurden analysiert <strong>und</strong> anhand der Häufigkeit<br />

ihrer sportlichen Aktivität in folgende Gruppen eingeteilt: Gruppe 1:<br />

kein Sport, Gruppe 2: 1 – 2x/Woche, Gruppe 3: > 2x/Woche. Ergebnisse:<br />

Daten von insgesamt 435 Patienten (37,5% Jungen, mittleres Alter 16,0<br />

Jahre, mittlere Diabetes-Dauer 1,6 Jahre) aus 153 Zentren konnten ausgewertet<br />

werden. Die Häufigkeit des regelmäßigen Sportes lag zwischen<br />

0 – 8x/Woche (Mittelwert 0,8x/Wo). 65,3% der Patienten betrieben keinen<br />

regelmäßigen Sport. Das multiple Regressionsmodell ergab, dass<br />

häufigere sportliche Aktivität mit einem niedrigeren HbA1c (p < 0,05)<br />

assoziiert ist (6,94% vs. 7,54%). Im Trend liegt in Gruppe 3 der BMI-SDS<br />

niedriger als in Gruppe 1 (2,30 vs. 2,56), der Unterschied wird nur für<br />

die Mädchen signifikant (p < 0,01). Im Vergleich zu Gruppe 1 weist<br />

Gruppe 3 niedrigere Werte für Gesamtcholesterin, LDL <strong>und</strong> Triglyzeride,<br />

sowie höhere für HDL auf, signifikante Unterschiede fanden sich, ggf.<br />

aufgr<strong>und</strong> der niedrigen Fallzahl, jedoch nicht. Ein Einfluss auf den Blutdruck<br />

zeigte sich durch regelmäßiges Sporttreiben nicht. Der Anteil derer,<br />

die nicht medikamentös, sondern nur durch Lifestyle-Intervention<br />

behandelt wurden, ist (nicht signifikant) höher in Gruppe 3 (40,4%) als<br />

in der Gruppe 1 (26,8%). Schlussfolgerung: Der Anteil an Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen mit T2DM, die keinen regelmäßigen Sport treiben, liegt<br />

mit fast zwei Drittel der Patienten sehr hoch. Regelmäßige sportliche<br />

Aktivität ist assoziiert mit einer besseren Stoffwechseleinstellung gemessen<br />

am HbA1c <strong>und</strong> geht, bei Mädchen, mit einem niedrigeren BMI<br />

einher.<br />

FV58<br />

Welchen Einfluss hat das Auftreten schwerer<br />

Hypoglykämien bei Typ 1 Diabetikern auf das<br />

Wohlbefinden?<br />

Maier B 1 , Hermanns N 1 , Kulzer B 1 , Ehrmann D 1 , Bergis N 1 ,<br />

Haak T 1<br />

1<br />

Diabetes Zentrum Mergentheim, FIDAM, Bad Mergentheim,<br />

Germany<br />

Einleitung: Diese Studie untersucht die Prävalenz von Hypoglykämieproblemen<br />

<strong>und</strong> deren Auswirkungen auf das psychosoziale Wohlbefinden<br />

bei Typ 1 Diabetikern. Methodik: Das Auftreten schwerer Hypoglykämien,<br />

deren Behandlung Fremdhilfe oder eine Glukagon- bzw. Glukoseinjektion<br />

notwendig machte, wurde bei 187 Typ 1 Diabetikern (Alter<br />

46,9 € 12,9 J.; 43% weiblich; Diabetesdauer 19,8 € 13,6 J.; HbA1c<br />

7,8 € 1,1%; BMI 27,1 € 4,9 kg/m 2 : 25% CSII) erhoben. Zusätzlich bearbeiteten<br />

die Patienten einen Fragebogen zur Hypoglykämiewahrnehmung<br />

(Score 0 = beste Hypoglykämie-Awareness, Score 7: schlechteste Hypoglykämie-Awareness),<br />

einen Depressionsfragebogen (CES-D) <strong>und</strong> einen<br />

Fragebogen zur Zufriedenheit mit der Insulintherapie (ITEQ;<br />

100%= vollste Zufriedenheit, 0%= geringste Zufriedenheit). Ergebnisse:<br />

Bei 14,4% der Typ 1 Diabetiker war im letzten Jahr eine schwere Hypoglykämie,<br />

zur deren Behandlung Fremdhilfe erforderlich war, aufgetreten;<br />

bei 8,6% eine sehr schwere Hypoglykämie, die mit einer Glukagonbzw.<br />

Glukoseinjektion behandelt werden musste. Die Prävalenz schwerer<br />

Hypoglykämien betrug 0,52 Ereignisse pro Patientenjahr (Fremdhilfe)<br />

bzw. 0,13 Ereignisse pro Patientenjahr (Glukagon- <strong>und</strong> Glukoseinjektion).<br />

Patienten mit Hypoglykämieproblemen hatten eine signifikant<br />

schlechtere Hypoglykämiewahrnehmung als Patienten ohne Hypoglykämieprobleme<br />

(3,7 € 1,8 vs. 1,5 € 1,4; p < 0,001) <strong>und</strong> signifkant häufiger<br />

eine Hypoglykämiewahrnehmungsstörung (44,9% vs. 9,9% p < 0,001).<br />

Eine Hypoglykämie wurde von diesen Patienten erst bei einem niedrigeren<br />

Blutzuckerwert erkannt (47,7 € 11,9 mg/dl vs. 56,5 € 9,6 mg/dl;<br />

p = 0,01). Patienten mit Hypoglykämieproblemen hatten einen signifikant<br />

niedrigeren HbA1c (7,5 € 0,8% vs. 7,9 € 1,1%; p = 0,034) <strong>und</strong> führten<br />

täglich signifikant häufiger Blutzuckerselbstkontrollen durch (5,8 € 2,1<br />

vs. 4,8 € 1,5; p < 0,01). Ebenso war der Depressionsscore im CES-D bei<br />

Patienten mit Hypoglykämieproblemem signifikant höher (18,3 € 9,2 vs.<br />

14,3 € 8,7 p < 0,001). Patienten mit Hypoglykämieproblemen äußerten<br />

eine signifikant geringere Zufriedenheit mit der Insulintherapie<br />

(57,8 € 11,9 vs. 63,8 € 9,8 p < 0,01) <strong>und</strong> gaben eine signifikant schlechtere<br />

Schlafqualität (44,9 € 11,1 vs. 52,2 € 13,0 p < 0,01) sowie eine geringere<br />

Kontrollmöglichkeit des Blutzucker durch ihre Insulintherapie<br />

(33,1 € 14,9 vs. 41,0 € 11,8 p < 0,01) an, als Patienten ohne Hypoglykämieprobleme.<br />

Diskussion: Typ 1 Diabetiker mit Hypoglykämieproblemen<br />

weisen deutlich häufiger eine Wahrnehmungsstörung auf <strong>und</strong> nehmen<br />

Hypoglykämien erst bei niedrigeren Blutzuckerspiegeln wahr. Als Reaktion<br />

darauf führen sie wahrscheinlich häufiger Blutzuckerselbstkontrollen<br />

durch. Erhöhte Depressionswerte legen nahe, dass Hypoglykämieprobleme<br />

einen Belastungsfaktor für hiervon betroffene Patienten darstellen.<br />

Für Patienten mit Hypoglykämiewahrnehmungsstörungen ist<br />

daher ein Hypoglykämietraining indiziert, das gleichermaßen auf eine<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

Verbesserung der Wahrnehmung, als auch auf die Reduktion hypoglykämieassoziierter<br />

Belastungen abzielt.<br />

FV59<br />

Zyklusbedingte Blutglukosevariationen bei<br />

Frauen mit Diabetes mellitus Typ-1<br />

Kellner C 1 , Müller N 1 , Weiss J 2 , Wolf G 1 , Müller UA 1<br />

1 Universität Jena, Klinik für Innere Medizin III, Jena,<br />

Germany; 2 Universität Jena, Klinik für Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Geburtshilfe, Jena, Germany<br />

Fragestellung: Patientinnen mit Typ 1 Diabetes mellitus beklagen nicht<br />

selten eine Verschlechterung der Blutglukosekontrolle gegen Ende des<br />

Zyklus. In der Literatur sind Ketoazidosen <strong>und</strong> Hypoglykämien beschrieben.<br />

Die Existenz prämenstrueller Stoffwechselverschlechterung ist umstritten<br />

<strong>und</strong> mögliche Ursachen spekulativ. In dieser Untersuchung sollen<br />

die Blutglukose <strong>und</strong> mögliche Einflussfaktoren wie Schmerz <strong>und</strong><br />

Ernährung zyklusgerecht erfasst werden. Methodik: 20 Zyklen von<br />

Frauen mit Typ 1 Diabetes mellitus (Alter: 34 J; Diabetesdauer: 22 J;<br />

HbA1c: 7,2%, BMI: 26 kg/m 2 ) wurden anhand der selbst gemessenen<br />

Blutglukosewerte, Insulineinheiten <strong>und</strong> der Nahrungsaufnahme ausgewertet.<br />

Stress <strong>und</strong> Aktivität wurden mit einer 3-Punkte-, Schmerz<br />

mit einer 10 Punkte-Lickert-Skala <strong>und</strong> das Befinden nach der Zersen<br />

Befindlichkeitsskala bestimmt. Die Zykluseinteilung erfolgte in<br />

3 Abschnitte: als erste die follikuläre Phase mit dem ersten Tag der<br />

Menstruation als Beginn, die periovulatorische als zweite, sowie die<br />

prämenstruelle als dritte Phase. 50% der Frauen nahm orale Kontrazeptiva<br />

ein. Labor- <strong>und</strong> klinische Daten wurden aus der elektronischen Patientenakte<br />

Emil übernommen (http://www.itc-ms.de). HbA1c wurde<br />

DCCT adjustiert (mittlerer Normbereich: 5,05%). Ergebnisse: In der prämenstruellen<br />

Phase zeigte sich ein Anstieg der mittleren Blutglukose<br />

von 7,6 auf 8,0 mmol/l (p = 0,04), sowie eine Zunahme der aufgenommenen<br />

Nahrung um 8% von 1722 auf 1888 kcal (p = 0,03), im Vergleich<br />

zur follikulären Phase. Jeder Nahrungsbestandteil stieg leicht im Verlauf<br />

an (Kohlenhydrate 189 g vs. 197 g, p = 0,29; Fett 11 g vs. 17 g, p = 0,08;<br />

Eiweiß 61 g vs. 68 g (p = 0,015). Die mittlere Insulindosis lag während<br />

der follikulären Phase bei 19IE, fiel um die Ovulation auf 18,3IE (p = 0,03<br />

vs. Follikulärer Phase) <strong>und</strong> stieg prämenstruell auf 19,9IE (p < 0,001 vs.<br />

Ovulation) an. Schmerz wurde während der Menstruation häufiger <strong>und</strong><br />

stärker angegeben (1,5 zu 0,4 p = 0,005). Es gab keinen Unterschied in<br />

Aktivität, Stress oder Befinden im Zyklusverlauf. Es zeigte sich ein geringerer<br />

Blutglukose- (7,7 vs. 7,4 mmol/l, p = 0,35) <strong>und</strong> Kalorienaufnahmeanstieg<br />

(1829 vs. 1713, p = 0,3) während der prämenstruellen Phase<br />

bei Frauen mit Einnahme oraler Kontrazeptiva verglichen mit Frauen<br />

ohne (8,4 vs. 7,9 mmol/l, p = 0,04; 1941 vs. 1731 kcal/d, p = 0,063). Zusammenfassung:<br />

Wir fanden einen leichten aber signifikanten Anstieg<br />

der Blutglukose während der prämenstruellen verglichen mit den anderen<br />

Zyklusphasen bei Frauen mit Typ 1 Diabetes mellitus, welcher durch<br />

eine höhere Insulindosis nicht ausgeglichen werden konnte. Der Anstieg<br />

der Blutglukose kann mit einer gesteigerten Nahrungsaufnahme erklärt<br />

werden. Der geringe Anstieg der mittleren Blutglukose ist ohne klinische<br />

Bedeutung.<br />

FV60<br />

Zusammenhang von glykämischer Kontrolle <strong>und</strong><br />

Depressvität<br />

Schmitt A 1 , Gahr A 1 , Kulzer B 1 , Haak T 1 , Hermanns N 1<br />

1 Diabetes Zentrum Mergentheim, Diabetes Akademie Bad<br />

Mergentheim e.V., Bad Mergentheim, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Diabetespatienten mit einer erhöhten Depressivität weisen<br />

häufig auch eine suboptimale glykämische Kontrolle auf. Allerdings<br />

ist der kausale Zusammenhang zwischen der Depressivität <strong>und</strong> einer<br />

unzureichenden glykämischen Kontrolle bisher unklar. Im Rahmen der<br />

im „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ geförderten DIAMOS-Studie wurde<br />

daher die Frage untersucht, in wieweit ein mangelndes Selbstbehandlungsverhalten<br />

oder das Ausmaß diabetesbezogener Belastungen den<br />

Zusammenhang zwischen einer erhöhten Depressivität <strong>und</strong> unzureichenden<br />

glykämischen Kontrolle erklären kann. Methodik: 177 Patienten<br />

(Alter = 42 € 14 J; 57% weiblich; Diabeetsdauer 14 € 10 J; 67% Typ 1<br />

Diabeets, BMI = 29 € 7 kg/m 2 ; HbA1c = 9 € 2%) bearbeiteten einen Depressionsfragebogen<br />

(CES-D), ein Inventar zum Selbstbehandlungsverhalten<br />

(SDSCA, „Summary of Diabetes Self care Activities) <strong>und</strong> einen<br />

Fragebogen zur Erfassung diabetesbezogener Belastungen (DDS, „Diabetes<br />

Distress Scale“). Mithilfe einer schrittweise mulitiplen Regressionanalyse<br />

– mit der glykämischen Kontrolle als abhängiger Variable –<br />

wurde die relative Bedeutung der unabhängigen Variablen Depressivität,<br />

Selbstbehandlungsverhalten <strong>und</strong> diabetesbezogene Belastungen<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!