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Freie Vorträge und Poster - Jahrestagung DDG 2012

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ger Sensorverwendung (7,4 € 1,0%) als bei denjenigen, die wenige oder<br />

gar keinen Sensor während des ersten Jahres verwendeten (7,7 € 1,3%,<br />

p = 0,236). Obwohl das Nüchtern-C-Peptid sich nicht signifikant zwischen<br />

Interventions- <strong>und</strong> Kontrollgruppe (0,13 € 0,17 vs. 0,09 € 0,10<br />

nmol/l, p = 0,121) unterschied, wiesen Patienten mit einer häufigen Sensoranwendung<br />

einen signifikant niedrigeren C-Peptidabfall über<br />

24 Monate auf: C-Peptidreduktion 0,02 € 0,18 vs. 0,07 € 0,11 nmol/l<br />

(p = 0,046). Der tägliche Insulinbedarf unterschied sich nicht zwischen<br />

den Gruppen. Schlussfolgerungen: Die sensorunterstützte Pumpentherapie<br />

ab Manifestation eines Typ 1 Diabetes bietet mögliche Vorteile in<br />

Bezug auf die langfristige Stoffwechselkontrolle <strong>und</strong> den Erhalt der Betazell-Restfunktion.<br />

Voraussetzung hierfür ist allerdings die Compliance<br />

<strong>und</strong> regelmäßige Durchführung von Sensormessungen durch den Patienten.<br />

P143<br />

Umstellung von kathetergeb<strong>und</strong>ener<br />

Pumpentherapie auf die Omnipod Ò -<br />

Patchpumpe: Ergebnisse einer 12-Wochenstudie<br />

bei Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> Erwachsenen<br />

Datz N 1 , Remus K 1 , Bläsig S 1 , Biester T 1 , Lange K 2 ,<br />

Hartmann R 1 , Danne T 1<br />

1 Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Hannover, Germany; 2 Medizinische<br />

Hochschule Hannover, Abteilung für Medizinische<br />

Psychologie, Hannover, Germany<br />

Ziel: In der Diabetologie ist die intensivierte Insulintherapie (Injektionsstherapie<br />

oder Insulinpumpentherapie) die Standardtherapie bei Typ 1<br />

Diabetes (T1D). Die Patchpumpe mylife Omnipod Ò der Firma Ypsomed Ò ,<br />

ist eine Insulinpumpe, die über ein Bedienungsgerät mit integrierter<br />

Blutzuckermessung gesteuert wird <strong>und</strong> ohne externes Schlauchsystem<br />

funktioniert. Ziel dieser Studie war es, herauszufinden, ob der Omnipod Ò<br />

von erfahrenen Insulinpumpenträgern akzeptiert <strong>und</strong> die Compliance<br />

<strong>und</strong> die Therapiezufriedenheit verbessert wird. Methode: 37 Patienten<br />

mit T1D (54,1% weiblich, 14 Kinder (< 12 Jahre), 10 Jugendliche (< 18<br />

Jahre),13 Erwachsene) wurden in die Studie aufgenommen <strong>und</strong> tauschten<br />

ihr bisher verwendetes Pumpenmodell für 12 Wochen gegen den<br />

Omnipod Ò aus. 28 beendeten die Studie (50% weiblich, 8 Kinder,<br />

10 Jugendliche, 10 Erwachsene) <strong>und</strong> gingen in die Auswertung ein (Abbruchquote<br />

24,3%, n = 9). Beurteilt wurden der HbA1c <strong>und</strong> die Therapiezufriedenheit<br />

(Diabetes treatment satisfaction Questionnaire, Zufriedenheitsscore<br />

0 = gering, 36 = maximal, Bradley), sowie einzelne Items anhand<br />

einer Likert Skala von 0 – 6 (0 = unzufrieden; 6 = sehr zufrieden)<br />

jeweils zu Beginn <strong>und</strong> am Ende der Studie. Die Patienten waren im<br />

Mittel 18,9 Jahre alt (9 – 53 Jahre), die mittlere Diabetesdauer betrug<br />

12,2 € 10,7 Jahre, die mittlere Pumpentragedauer 4,5 € 2,9 Jahre <strong>und</strong><br />

das HbA1c 7,8 € 1,2%. Außerdem wurde die Therapiezufriedenheit einer<br />

alters- <strong>und</strong> diabetesdauer entsprechenden Kontrollgruppe (n = 30, 60%<br />

weiblich, 6 Kinder, 14 Jugendliche, 10 Erwachsene), die sich gegen eine<br />

Teilnahme an der Studie entschieden hatte, erhoben. Ergebnisse: Das<br />

HbA1c stieg nach 12 Wochen an (7,8 € 1,2% vs. 8,2 € 1,4%; p = 0,018).<br />

Insgesamt trat ein schweres unerwünschtes Ereignis auf (schwere Hypoglykämie).<br />

In der Gesamt-Zufriedenheit lag der Ausgangscore bereits<br />

sehr hoch <strong>und</strong> nahm in der Omnipodphase ab (27,9 € 4,6 vs. 24,2 € 8,0;<br />

p = 0,040). Trotz des hohen Ausgangsscores bei der herkömmlichen<br />

Pumpe, zeigte demgegenüber der Omnipod in den Items bezüglich der<br />

Handhabung beim Duschen (4,0 € 1,5 vs. 5,2 € 1,2; p = 0,005) <strong>und</strong> beim<br />

Legen des Infusionssets (3,9 € 1,6 vs. 5,0 € 1,1; p = 0,013) signifikant bessere<br />

Ergebnisse. Ein Drittel der Patienten wollte die Therapie mit dem<br />

Omnipod fortführen, ein Drittel war unentschlossen <strong>und</strong> ein weiteres<br />

Drittel entschied sich dagegen. Die Gesamt-Zufriedenheit der Studiengruppe<br />

unterschied sich nicht gegenüber der Kontrollgruppe (Score<br />

= 28,8 € 4,4 vs. 29,9 € 3,6; p = 0,838). Schlussfolgerung: Pädiatrische<br />

<strong>und</strong> erwachsene Patienten mit Typ 1 Diabetes mit mehrjähriger Pumpenerfahrung<br />

sind in der Regel mit ihrer Therapieform sehr zufrieden.<br />

Bei Patienten, die eine 12wöchige Erprobung des Omnipods abschlossen,<br />

präferierten ein Drittel des Kollektivs die konventionelle Pumpe zum<br />

Studienende <strong>und</strong> ein Drittel zog die Therapie mit dem Omnipod vor.<br />

Positiv hervorgehoben wurden einzelne Merkmale des neuen Systems,<br />

wie z.B. einfachere Handhabung, Anlage des Infusionssets <strong>und</strong> gerätespezifische<br />

Aspekte.<br />

46. <strong>Jahrestagung</strong> der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 1. – 4. Juni 2011, Leipzig<br />

P144<br />

Insulinpumpenkatheter-Komplikationen im<br />

Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

Liebner T 1 , Gialeli G 1 , Heidtmann B 2 , Holl RW 3 ,<br />

Lilienthal E 4 , Molz K 3 , Hungele A 3<br />

1<br />

Reinhard Nieter Krankenhaus, Klinik für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin, Wilhelmshaven, Germany; 2 Katholisches<br />

Kinderkrankenhaus, Hamburg, Germany; 3 Universität Ulm,<br />

Zentralinstitut für biomedizinische Technik, Ulm, Germany;<br />

4<br />

Ruhr Universität Bochum, Kinderheilk<strong>und</strong>e, Bochum,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Die Therapie mit Insulinpumpen hat im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Bei Diskussionen<br />

in der AG Insulinpumpentherapie im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

der AGPD ergab sich aus der praktischen Erfahrung, dass Insulinpumpen<br />

selbst immer ausgereifter sind, wobei die Insulinpumpenkatheter die<br />

„Achillesferse“ der Insulinpumpentherapie darstellt. Dies sollte durch<br />

eine Datenerhebung bestätigt oder widerlegt werden. Methodik: Um<br />

zu der Frage der Komplikationshäufigkeit Daten zu erheben, haben wir<br />

einen Fragebogen entwickelt, der von allen teilnehmenden Kliniken <strong>und</strong><br />

Ambulanzen an ihre Patienten ausgegeben wurde. Es wurde nach Häufigkeit<br />

<strong>und</strong> Art von Katheterproblemen gefragt. Für die Abfrage der Daten<br />

wurde für das Programm DPV (Diabetessoftwaresystem zur prospektiven<br />

Verlaufsdokumentation) eine Eingabemaske entwickelt <strong>und</strong> die<br />

Daten über die Universität Ulm erhoben. Ergebnisse/Schlussfolgerungen:<br />

Es haben sich 667 pädiatrische Patienten mit Typ 1 Diabetes an<br />

dieser Umfrage beteiligt, davon 192 (28,57%) ohne Insulinpumpenkatheterprobleme.<br />

Die anderen Patienten haben uns insgesamt 1404 Ereignisse<br />

berichtet (33,9% Katheterverschlüsse, 14,2% Blut im Katheter, 11,1%<br />

Rötung d. Einstichstelle, 10,1% Kanüle abgeknickt). In einer ersten Auswertung<br />

wurde untersucht, ob es zwischen Stahl- <strong>und</strong> Teflonkatheter<br />

wesentliche Unterschiede gibt. Von den bei uns befragten Patienten<br />

haben 57,4% Teflonkanülen verwendet <strong>und</strong> 42,6% Stahlkatheter. Die<br />

Komplikationsrate ist nicht unterschiedlich gewesen (p-Wert 0,32).<br />

36,2% der Komplikationen sind am 1. Tag <strong>und</strong> insgesamt 82,4% der Komplikationen<br />

bis zum Ende des 2. Tages aufgetreten. Von den bei uns<br />

befragten Probanden haben 83% angegeben, dass sie die Haut vor Legen<br />

des Katheters desinfizieren. 72% dieser Probanden hatten Komplikationen<br />

mit dem Katheter. 9% der Probanden haben angegeben, dass sie die<br />

Haut nicht desinfizieren mit einer Komplikationsrate von 60%. Die übrigen<br />

Patienten haben kein festgelegtes Vorgehen. Insgesamt zeigte sich<br />

kein Vorteil durch die Desinfektion. Zusammenfassung: Über die Häufigkeit<br />

von Insulinpumpenkatheter-Komplikationen wurden Daten von<br />

667 Patienten gesammelt, 1404 Ereignisse wurden untersucht. Den<br />

größten Anteil der Probleme machen Katheterverschlüsse aus. Durch<br />

die Desinfektion der Einstichstelle zeigten sich keine Vorteile. Ausblick:<br />

Das Verfahren der Desinfektion der Einstichstelle sollte überdacht werden.<br />

P145<br />

Vermeidung von Hypoglykämien bei Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen durch Anwendung der<br />

Hypoglykämieabschaltung unter der<br />

Sensor-unterstützten-Pumpetherapie (SuP)<br />

Danne T 1 , Kordonouri O 1 , Holder M 2 , Haberland H 3 ,<br />

Golembowski S 3 , Remus K 1 , Blässig S 1 , Wadien T 2 ,<br />

Zierow S 3 , Hartmann R 4 , Thomas A 5<br />

1 Kinderkrankenhaus auf der Bult, Hannover, Germany;<br />

2 Olgahospital, Stuttgart, Germany; 3 Sana-Klinikum<br />

Lichtenberg, Berlin, Germany; 4 Statistik, Panketal, Germany;<br />

5 Medtronic GmbH, Meerbusch, Germany<br />

Fragestellung: Das System Paradigm Ò VEO, bestehend aus Insulinpumpe<br />

<strong>und</strong> optional der Ankopplung eines Glukosesensor besitzt einen Algorithmus<br />

zur Unterbrechung der Insulinzufuhr im Falle einer Hypoglykämie<br />

(HA). Falls der Patient auf den einstellbaren Schwellalarm nicht<br />

reagiert, wird die Insulininfusion selbständig ab- <strong>und</strong> nach maximal<br />

2 St<strong>und</strong>en wieder zugeschaltet. Möglicherweise lassen sich damit<br />

schwere Hypoglykämien verhindern. Ziel der vorliegenden Untersuchung<br />

war die Beurteilung von Wirksamkeit <strong>und</strong> Effektivität dieses<br />

Algorithmus bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes. Methode:<br />

Die Untersuchung umfasste zwei Phasen: SuP ohne Hypoglykämieaschaltung<br />

(HA) über 2 Wochen <strong>und</strong> SuP mit HA über 6 Wochen. Als<br />

Schwellwert war für den Hypoglykämie-Abschaltalarm ein Wert von<br />

70 mg/dl (3,9 mmol/l) gesetzt. Untersucht wurde die Häufigkeit der HA-<br />

Aktivierungen. Weiterhin wurden die Rate an Hypoglykämien sowie die<br />

AUC (Area <strong>und</strong>er curve) <strong>und</strong> die Verweildauer im Bereich £ 70 mg/dl<br />

(3,9 mmol/l) zwischen beiden Phasen verglichen. Ergebnisse: Die Da-<br />

& Korrekturexemplar: Veröffentlichung (auch online), Vervielfältigung oder Weitergabe nicht erlaubt! &<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2011; 6: S1–S103<br />

S53

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