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Entwurf Dissertation - KOBRA - Universität Kassel

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<strong>Dissertation</strong> Thomas Becker<br />

Abb. 56: SILS-Ansätze im Business Park Rüsselsheim (Quelle: Adam Opel AG)<br />

Im Fall des Ansatzes S1 (Supplier Park) liefern die Zulieferer die JIS-Teile eigenverantwortlich<br />

direkt an das Montageband. Die Sendezeit wird als Vorgabe gesetzt. Die<br />

Bestandsverantwortung liegt bei den Lieferanten. Die Bezahlung erfolgt nach dem Payon-Production-Prinzip.<br />

Über diese Methode wird das größte JIS-Volumen abgewickelt<br />

(53 %, wertmäßig).<br />

Bei den Ansätzen S2 und S3 koordiniert der Dienstleister Ferrostaal die gesamte<br />

Logistik in der Business Mall. Die Ansätze unterscheiden sich lediglich darin, dass vom<br />

Dienstleister zusätzliche Vormontage-Tätigkeiten ausgeführt werden, bevor die<br />

Komponenten sequenziert werden. Das ist derzeit nur bei ca. 9 % des gesamten JIS-<br />

Volumens der Fall, der Anteil soll aber planmäßig ausgebaut werden. Die Wertschöpfung<br />

des Dienstleisters umfasst den Wareneingang inkl. Sichtkontrolle und Verbuchung,<br />

die Teileentnahme Lager, Kommissionierung, (Vormontage), Sequenzierung<br />

und Bereitstellung per Trailer-/Dolly-Verkehr sowie Optimierungsleistungen (z.B.<br />

Prozesse, Transportträger etc.).<br />

Die Vergütung des Dienstleisters durch Opel erfolgt über einen Servicevertrag<br />

(„Delivery Duty Paid“) für jedes vom Band laufende Fahrzeug.<br />

Die Kommunikation zwischen Opel und den JIS-Lieferanten läuft von der Ausschreibung,<br />

Preisfindung, Planung bis hin zur Abrufsteuerung direkt und ohne Einschaltung<br />

des Dienstleisters.<br />

d) Vorteile und Erfahrung mit dem Business Mall Konzept<br />

Der Vorteil für Opel liegt in der Dienstleistung aus einer Hand und der damit verbundenen<br />

Aufwandsreduzierung bei Sach- und Personalkosten. Anstelle der vorher<br />

unterhaltenen intensiven Lieferantenbeziehungen tritt heute eine Kommunikation und<br />

Zusammenarbeit bei Optimierungen, die sich auf einen Ansprechpartner reduziert.<br />

Das zu erwartende Einsparpotenzial (z.B. Transport-, Personalkosten) durch die<br />

Realisierung des Business Mall-Konzeptes wurde von Opel mit einem Business Case<br />

quantifiziert, Zahlenangaben hierzu werden jedoch nicht veröffentlicht.<br />

Lieferanten können sich als First Tier Supplier und JIS-Lieferant qualifizieren, ohne sich<br />

am Standort Rüsselsheim ansiedeln zu müssen. Das trifft vor allem für diejenigen<br />

Zulieferer zu, für die es sich aufgrund eines geringeren Liefervolumens nicht rechnen<br />

würde.<br />

Der Logistik-Dienstleister hat sich möglicherweise die Chance für ein neues Geschäftsfeld<br />

eröffnet, das bei Anerkennung einer zufriedenstellenden Leistung durch den<br />

Kunden Opel ein großes Entwicklungspotenzial haben dürfte.<br />

Seite 123

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