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Entwurf Dissertation - KOBRA - Universität Kassel

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<strong>Dissertation</strong> Thomas Becker<br />

dass zwischen Lieferant und Kunde nur ein einziges Lager besteht, das im Idealfall vom<br />

Lieferanten oder von einem Logistik-Dienstleister betrieben wird. Bei produktions-naher<br />

Lage des Lieferantenlagers sind Bedarfsveränderungen weniger versorgungs-kritisch,<br />

da aufgrund der hohen Verfügbarkeit selbst kurzfristige höhere Schwankungen des<br />

Bedarfs ausgeglichen werden können. Durch ein relativ vereinfachtes Bestandsmanagement<br />

auf Basis von Mindestbeständen wird der Steuerungsaufwand minimiert.<br />

Der Lieferant hat bei eigener Bestandsverantwortung die Chance, seine Losgrößen und<br />

Transportkosten zu optimieren. Wesentliche Kosteneinsparungen entstehen entlang der<br />

gesamten Prozesskette durch die Vermeidung von Handlingsstufen.<br />

Direktkette<br />

Als dritte standardisierte Beschaffungsprozesskette vereint die Direktkette die Vorteile<br />

von Lager- und JIS-Kette. Geeignet ist diese Belieferungsform für Teile mit geringer<br />

Varianz und hohem Volumen, die zeitnah produziert und lagerlos versorgt werden, wie<br />

Schiebedächer, Bremsscheiben, etc. Aus einem Versandpuffer des Lieferanten heraus<br />

können die Teile in einem Lkw transportiert und an Andockstellen abgestellt werden, die<br />

sich in der Nähe des Verbauortes befinden. Die Versorgung der Montage erfolgt aus<br />

dem so genannten „Warehouse-on-Wheels“ (Deutsch: Lager auf Rädern), wodurch sich<br />

Transportwege erheblich verringern. Zudem ergibt sich eine geringere Kapital-bindung<br />

durch niedrigere Bestände in der gesamten Prozesskette und ein hoher<br />

Materialumschlag bei relativ geringem Steuerungsaufwand. Allerdings ist eine hohe<br />

Prozessabsicherung in Produktion und Transport, vergleichbar zur Just-in-Sequence-<br />

Kette, erforderlich.<br />

1.2.2 Erfolgreiche Umsetzung von SCM<br />

Zur erfolgreichen Umsetzung von Supply Chain Management nennt Corsten 47 fünf P-<br />

Prinzipien: Positionierung, Postponement, Planung, Pull-Prinzip und Partnerschaft (vgl.<br />

Abb. 12).<br />

Nachfolgend wird im hier bearbeiteten Themenzusammenhang auf das Prinzip<br />

Partnerschaft zwischen OEM und Lieferant näher eingegangen. Die anderen Prinzipien<br />

sind nur kurz erläutert.<br />

Die strategische Positionierung hat zum Ziel, das Unternehmen mit dem größtmöglichen<br />

Machteinfluss in der Wertschöpfungskette zu etablieren. Die größte Macht geht<br />

von Unternehmen aus, die sich an einem kritischen Knoten im Netzwerk positionieren<br />

und die gesamte Kette beeinflussen können. Die Merkmale eines kritischen Knotens<br />

sind:<br />

46 Vgl. Corsten, D. und Gabriel, C. (2002, S. 55)<br />

47 Vgl. Corsten, D. und Gössinger, R. (2001, S. 35 ff.)<br />

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