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Entwurf Dissertation - KOBRA - Universität Kassel

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<strong>Dissertation</strong> Thomas Becker<br />

erweitern. Finanzielle Interdependenzen können durch eine unternehmerische Einbindung<br />

der Zulieferer z.B. in gemeinsame Investitionsprojekte und Entgeltmodelle wie<br />

Pay-on-Production gebildet werden 80 .<br />

Symmetrien spielen in der Bewertung der Machtverhältnisse zwischen den Knoten eine<br />

wichtige Rolle. Insbesondere zwischen OEM und Zulieferer sollte ein symmetrisches<br />

Machtverhältnis als notwendige Bedingung für eine Win-Win-Partnerschaft angestrebt<br />

werden. Ein Machtgefälle bedeutet stets Führerschaft eines Akteurs und einseitige<br />

Abhängigkeit des Folgers. Die Automobilindustrie ist wegen der Dominanz der großen<br />

OEM von einer solchen Asymmetrie geprägt.<br />

Allein aufgrund der Größenasymmetrie lässt sich noch nicht auf ein Dominanzverhältnis<br />

schließen. Gegenläufige Asymmetrien zugunsten der Zulieferer (z.B. Informationsmacht<br />

durch Know-how-Vorsprung) können zu einer ausgewogenen, so genannten<br />

symmetrisch-heterarchischen Machtverteilung 81 führen. In engen Partnerschaften sind<br />

klare Ober- oder Unterordnungsverhältnisse eher eine Ausnahme.<br />

Ein hoher Interdependenzgrad erfordert einen hohen Integrationsbedarf. Integrationsprozesse<br />

dienen der Schaffung eines gemeinsamen Ordnungsrahmens, wie Spielregeln<br />

und Instrumente zur Koordination, die von allen Park-Mitgliedern akzeptiert<br />

werden. Dazu zählen Parkordnungen, Einhaltung von Standards (z.B. VDA),<br />

Anpassung der Arbeitszeitmodelle/Entlohnungssysteme, kompatible Informationssysteme,<br />

Arbeitsweisen etc 82 .<br />

3.2.3 Konzeption des Analysemodells<br />

Mit Hilfe der Netzwerkanalyse wird in Arbeitsschritt 1 die Analyse der Zulieferparklandschaft<br />

vorgenommen. Ziel ist es, mit der konzipierten Erhebungsmethodik Zulieferparks<br />

zu charakterisieren und voneinander abzugrenzen. Das verwendete Analysemodell<br />

orientiert sich an der Funktions- und Arbeitsteilung zwischen den Akteuren (Funktionsverteilungsmodell)<br />

sowie der Koordination und Kooperation (Koordinationsmodell).<br />

Folgende Fragestellungen werden beantwortet:<br />

• Wer sind die Akteure im Zulieferpark und in welcher Vertrags- und Lieferbeziehung<br />

stehen sie zueinander?<br />

• Wie ist die Funktions- und Arbeitsteilung zwischen den Akteuren (Funktionsträgern)<br />

bei der Bereitstellung der Infrastrukturservices? (Funktionsverteilungsmodell)<br />

• Wie koordinieren sich die beteiligten Akteure untereinander und wie kooperieren<br />

sie?<br />

80 Vgl. Bellmann, K. (2002, S. 231 f.)<br />

81 Vgl. Reiß, M. (2000, S. 218 f.)<br />

82 Vgl. Reiß, M. (2000, S. 217-248)<br />

Seite 50

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