Entwurf Dissertation - KOBRA - Universität Kassel
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<strong>Dissertation</strong> Thomas Becker<br />
Die Entfernung des Parks zu den Produktionsstätten von BMW, Fiat und Nissan in<br />
Rosslyn beträgt ca. 2 km, zu Ford in Waltloo ca. 35 km. Eine Besonderheit ist das<br />
Merkmal „Neutraler Park“, d.h. Lieferanten der Automobilindustrie (n-Tiers) können sich<br />
ansiedeln, ohne zwangsweise eine Lieferverpflichtung an die lokalen OEM eingehen zu<br />
müssen. Außerdem besteht mittelfristig eine Wahloption auf Miete oder Kauf von<br />
Hallenflächen.<br />
Die Situation in Südafrika ist aufgrund der Satellitenstellung mit hohen Logistikkosten<br />
pro Fahrzeug verbunden. Das Grundkonzept des Parks basiert auf einer maximalen<br />
Konsolidierung aller logistischen Aktivitäten zwischen den Automobilherstellern und<br />
ihren Lieferanten auf drei Ebenen:<br />
• Verlagerung von Wertschöpfung in den Lieferantenpark, entweder lieferantenseitig<br />
auf verschiedenen Tier-Ebenen oder seitens des OEM<br />
• Verlagerung logistischer Aktivitäten in den Lieferantenpark<br />
(Lagerung, Kommissionierung, Sequenzierung etc.)<br />
• Konsolidierung von Güterverkehren in der Lieferkette<br />
– Vorkommissionierung in Übersee<br />
– Transport nach Südafrika<br />
– Teilebereitstellung aus dem Park bis zum Verbauort der vier OEM<br />
Anfang 2000 hat die Landesregierung Gauteng mit Unterstützung der Fraunhofer<br />
Gesellschaft das Automotive Industry Development Center (AIDC) zur Förderung der<br />
lokalen Automobilindustrie gegründet. In 2001 wurde das Fraunhofer-Büro Pretoria mit<br />
seinem Partner AIDC durch BMW Südafrika mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie<br />
zum Aufbau eines Lieferantenparks in Pretoria beauftragt.<br />
Die positiven Ergebnisse der Studie stießen auf große Resonanz und hat die übrigen<br />
lokalen Automobilhersteller vom Konzept überzeugt. Als Folge hat die Landesregierung<br />
die Konzeptentwicklung und erste Baumaßnahmen mit einer Anschubfinanzierung von<br />
ca. 20 Mio. € beauftragt. Weitere Gelder in Höhe von 100 Mio. Euro werden in den<br />
nächsten fünf bis acht Jahren in die vollständige Parkbebauung fließen. Die Finanzierung<br />
soll durch ein Investorenmodell aus der Privatwirtschaft gedeckt werden. Die<br />
Verhandlungen stehen vor einem Abschluss.<br />
Die Infrastrukturplanung des Parks sieht einen modularen Aufbau vor (vgl. Abb. 58).<br />
• Logistic Center<br />
• Supplier Factories (Produktions- und Büroflächen)<br />
• Mini Factories<br />
• Service Hub<br />
• Strassen- und Wegenetz, Stell- und Parkflächen<br />
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