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Entwurf Dissertation - KOBRA - Universität Kassel

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<strong>Dissertation</strong> Thomas Becker<br />

unterhalten. Der Kunde hat dabei die Verfügungsgewalt über die Bestände, die<br />

Fakturierung erfolgt jedoch verbrauchsgesteuert 62 .<br />

Ein Beispiel für eine bilaterale Insourcing-Partnerschaft liefert die Getrag Ford Transmission<br />

GmbH. Es handelt sich um ein paritätisches Joint Venture zur Herstellung von<br />

Schaltgetrieben zwischen dem Zulieferunternehmen Getrag und den Ford-Werken, das<br />

im Jahr 2001 gegründet wurde 63 . In das Joint Venture wurde der ehemalige Unternehmensbereich<br />

von Ford Europa Manuelle Getriebe mit ca. 3.600 Mitarbeitern, drei<br />

Fertigungsstätten und einem Entwicklungszentrum integriert. Am Standort Köln wird<br />

heute ein Insourcing von Schaltgetrieben aus dem Gemeinschaftsunternehmen<br />

praktiziert, das seine Wertschöpfung auf dem Ford Werksgelände erbringt.<br />

Die dezentrale Lieferantenansiedlung bezeichnet eine Ansiedlung von System- und<br />

Modullieferanten im werksnahen Umfeld von bis zu 30 Kilometer Entfernung vom<br />

Automobilhersteller. Als Beispiel gilt das VW-Werk Mosel in Sachsen, das Insourcing<br />

von 13 Modullieferanten im JIT- und JIS-Verfahren betreibt.<br />

Im folgenden wird entsprechend der oben dargestellten Differenzierung und in<br />

Anlehnung an eine praxisgerechte Begriffsbestimmung für die Automobilindustrie<br />

der Begriff Zulieferpark verwendet.<br />

Die wesentlichen Merkmale eines Zulieferparks sind 64 :<br />

• Organisierte Ansiedlung von Lieferanten mit großvolumigen und werthaltigen<br />

System-/Modulumfängen<br />

• Bereitstellung einer Halleninfrastruktur auf dem Werksgelände oder in der Nähe des<br />

Herstellerwerkes<br />

• Vertragsverhältnis zwischen Lieferanten und OEM für die Dauer eines<br />

Produktlebenszyklus eines Fahrzeugs<br />

• Sequenzgenaue Serienanlieferung an das Montageband des Herstellers<br />

• Informatorische Anbindung für Disposition und Lieferabruf<br />

• Pay-on-Production-Prinzip<br />

Der administrative Aufwand wird durch eine unbürokratische und papierlose Rechnungserstellung,<br />

die „Pay-on-Production Routine“ wesentlich reduziert. Sobald ein<br />

fertiges Fahrzeug die Werkshalle verlässt, wird automatisch die Bezahlung für die<br />

gelieferten Module ausgelöst.<br />

62 Vgl. Arnold, U. (1997, S. 163 f.)<br />

63 Vgl. Druck auf Zulieferer am Limit? (2001, S. 11-12)<br />

64 Vgl. Germonpre, L. (2000, S. 52-54)<br />

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