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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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170 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005IM LANDESUMWELTAMT NEU ERSCHIENENUmsetzung der WasserrahmenrichtlinieBericht zur Bestandsaufnahme für das <strong>Land</strong><strong>Brandenburg</strong> (C-Bericht)In den letzten Jahrzehnten hat die EuropäischeUnion wichtige Regelwerke verabschiedet,die der Vor- und Nachsorge im Umweltschutzdienen. Eines dieser wichtigen Regelwerkeist die EU-Wasserrahmenrichtlinie ausdem Jahr 2000. Sie ist eine fachlich ausgerichteteNachhaltigkeitsstrategie für die Gewässersystemeund setzt ökologische Qualitätsziele.Die Wasserrahmenrichtlinie fordert bis Ende2004 die Erarbeitung von Bestandsaufnahmenvom Zustand der Gewässer einschließlicheiner Einschätzung, ob die ökologischenund Qualitätsziele bis 2015 erreichtwerden.Für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtliniein <strong>Brandenburg</strong> ist jetzt der „Bericht zurBestandsaufnahme für das <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>(C-Bericht)“ vom <strong>Land</strong>esumweltamt<strong>Brandenburg</strong> herausgegeben worden. DieserBericht enthält neben einer Beschreibungder Flussgebietseinheiten Elbe und Oder eineAnalyse der Merkmale dieser Flussgebietseinheitenund die Überprüfung der Umweltauswirkungenmenschlicher Tätigkeiten. Eswird auch eine wirtschaftliche Analyse vorgenommen.Der Band enthält außerdem einVerzeichnis der Schutzgebiete.Bestelladresse:E-Mail: infoline@lua.brandenburg.de, Fax:0331-29 21 08 oder <strong>Land</strong>esumweltamt<strong>Brandenburg</strong>, S5, Umweltinformation, ÖffentlichkeitsarbeitKLEINE MITTEILUNGENRenaturierung der HavelIn den nächsten 13 Jahrensoll die Havel in Teilen<strong>Brandenburg</strong>s und Sachsen-Anhaltswieder renaturiertwerden. Das Projektgebietist das größteund bedeutsamste Feuchtgebiet im BinnenlandMitteleuropas: die untere Havelniederungzwischen Pritzerbe in <strong>Brandenburg</strong> undGnevsdorf in Sachsen-Anhalt. Sie erstrecktsich über den brandenburgischen NaturparkWesthavelland und das BiosphärenreservatsMittelelbe in Sachsen-Anhalt. Der NABU alsProjektträger hat zusammen mit dem <strong>Land</strong>kreisHavelland, dem <strong>Land</strong>esumweltamt <strong>Brandenburg</strong>,dem <strong>Land</strong>esverwaltungsamt Sachsen-Anhaltund dem Biosphärenreservat FlusslandschaftMittlere Elbe zur Auftaktkonferenzgeladen, um der Öffentlichkeit die Ziele desvom Bundesamt für Naturschutz gefördertenProjektes vorzustellen.Das zu 75 % aus Bundesmitteln finanzierteProjekt leistet nicht nur einen Beitrag zur Erfüllungder europäischen Wasserrahmenrichtlinieund zum Netzwerk der SchutzgebieteNatura 2000. Das Vorhaben ist ganz eng mitder Hochwasserschutz-Konzeption des <strong>Land</strong>es<strong>Brandenburg</strong> verknüpft. Die Havel funktioniertdann als Zwischenspeicher für überschüssigesWasser aus der Elbe. In der renaturiertenAue wird es bei einer Scheitelkappungvon Elbhochwässern nicht zu solchen gravierendenFolgen für Fische, Fischerei und <strong>Land</strong>wirtschaftkommen wie bei der Flut 2002.MLUVMoorschutz in <strong>Brandenburg</strong>Die <strong>Land</strong>esforstverwaltung startete vor einemJahr in Zusammenarbeit mit dem <strong>Land</strong>esumweltamt<strong>Brandenburg</strong> und Hochschulenein Programm zum Schutz und der gezieltenVerbesserung der Waldmoore. DieMoore in den Wäldern <strong>Brandenburg</strong>s sindeinzigartige Ökosysteme, Speicher für Wasserund Kohlenstoff. Sie bieten wichtige Refugienfür seltene und geschützte Arten.Natürliche und wachsende Moore bliebenfast ausschließlich in Waldgebieten erhalten.Auf 26 Moorflächen im <strong>Land</strong>eswald mit einerFläche von zirka 1.600 ha werden gegenwärtigProjekte geplant oder umgesetzt. Einesdieser Projekte, das zirka 5 ha große Waldmoorim Naturschutzgebiet „ReiersdorferWinkel“ wurde im November der Öffentlichkeitvorgestellt. Bei diesem Projekt zeigt sich,was zur Erhaltung oder Renaturierung derMoore in Wäldern getan werden kann. Nebeneiner Verbesserung der Waldstrukturenim Umfeld geht es hier um wasserbaulicheMaßnahmen. Dazu zählen das Verschließenvon nicht mehr benötigen Abflussgräbenund die stufenweise Anhebung des Wasserstandesin den Mooren, die Beseitigung vonnicht standortgerechten Baumarten wie derFichte und eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit.Mit der Stabilisierung des <strong>Land</strong>schaftswasserhaushaltssoll erreicht werden, den für dieWaldmoore so verheerenden Austrocknungs-und Mineralisierungsprozess zu stoppen.Der Erhalt der wertvollen organischenSubstanz der Moore (Torfe) durch Wiedervernässungsmaßnahmenist notwendigeVoraussetzung für das Überleben dieserWasserspeicher. Darüber hinaus erfüllt das<strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong> seine Verpflichtungen, diesich aus der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinieergeben.LUA10 Jahre Stiftung NaturSchutzFondsAuf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit im Dienstvon Mensch und Natur kann in diesem Jahrdie Stiftung NaturSchutzFonds zurückblicken.Auf der Grundlage des brandenburgischenNaturschutzgesetzes errichtet, hat sich dieStiftung dem Schutz, der Pflege und der Entwicklungvon Natur und <strong>Land</strong>schaft im <strong>Land</strong><strong>Brandenburg</strong> verschrieben. In den vergangenenzehn Jahren haben die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter der Stiftung 550 Anträge aufFörderung von Naturschutzprojekten bearbeitet.Über 300 Projekte konnten mit insgesamt14,8 Millionen Euro unterstützt werden.Damit wurden Naturschutzvorhaben ermöglicht,deren finanzieller Gesamtwert mehr als40 Millionen Euro beträgt. Im Mittelpunkt derFördertätigkeit der Stiftung standen nebender Renaturierung von Fließgewässern undder Revitalisierung von Mooren die Anlagevon Kleingewässern und Hecken. WeitereFörderschwerpunkte waren spezielle Schutzmaßnahmenfür Tiere und Pflanzen.Um für den Naturschutz bedeutende Arealeerhalten und entwickeln zu können, übernimmtund erwirbt die Stiftung neben derProjektförderung und -durchführung seit einigenJahren selbst Flächen. Deren Umfang beträgtbislang etwa 2.000 ha in 24 Gebietenim <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>. Räumliche Schwerpunktebilden die Flusslandschaft der Elbe inder Prignitz und die Bergbaufolgelandschaftin der Lausitz.Regionale Flächenpools initiiert die im Jahr2002 eigens gegründete FlächenagenturGmbH im Auftrag der Stiftung. Dabei handeltes sich um naturschutzfachlich aufgewerteteFlächen, die Investoren zum Ausgleich vonEingriffen in Natur und <strong>Land</strong>schaft, wie sie z.B. durch Flächenversiegelungen entstehen,angeboten werden. Ziel der Agentur ist, dieim Naturschutzgesetz festgelegte Eingriffsregelungeffektiver zu gestalten.Die Naturwacht ist seit 1997 beim Natur-SchutzFonds angesiedelt. <strong>Brandenburg</strong>s Rangersind unverzichtbar für die Umsetzung dergesetzlichen Aufgaben des Naturschutzes undder <strong>Land</strong>schaftspflege in den 15 Großschutzgebietendes <strong>Land</strong>es. Durch Jugendarbeit, geführteWanderungen, Rad- oder Kanutourensowie zahlreiche Aktionstage fördern die Naturwächterdas Interesse am Naturtourismus,der aufgrund der Strukturschwäche der ländlichenRegion zunehmend wirtschaftliche Bedeutunggewinnt.Der Jahresbericht 2004 gibt Auskunft über dieVielzahl der Aktivitäten des Naturschutzfonds.Pressespiegel MLUV

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