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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 159–161 159REINHARD MÖCKEL, HELMUT DONATH, UWE ALBRECHTDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA)Niederlausitzer HeideSchlagwörter:1 Allgemeine AngabenSPA-Gebiet Niederlausitzer Heide, Artenschutzprogramm Auerhuhn<strong>Land</strong>es-Nr. 7030EU-Nr. DE 4447-421Gesamtgröße: ca. 16.649 haEinbezogene Schutzgebiete:NSGFestgesetzt: Buchwald; Der Loben; ForsthausPrösa; Hohe Warte; Rochauer Heide;Tannenbusch und Teichlandschaft GroßMehßowIm Verfahren: Der Loben (Erweiterung);HohenleipischLSGFestgesetzt: Hohenleipisch-Sornoer-Altmoränenlandschaft;Lausitzer Grenzwallzwischen Gehren, Crinitz und Buschwiesen;Nexdorf-Kirchhainer-Waldlandschaft;Rochau-Kolpiener Heide; WaldlandschaftDoberlug-Kirchhain2 Beschreibung des GebietesIm Vogelschutzgebiet sind vier Teilflächenzusammengefasst, die rund um das Kirchhain-FinsterwalderBecken in der naturräumlichenGroßeinheit Lausitzer Becken- undHeideland angeordnet sind. Die RochauerHeide zwischen Dahme und Sonnewaldeund die Babbener Heide südlich von FürstlichDrehna gehören zum Naturpark Niederlausitzer<strong>Land</strong>rücken, die LiebenwerdaerHeide nördlich von Elsterwerda und derForst Weißhaus westlich von Doberlug-Kirchhain liegen im Naturpark NiederlausitzerHeidelandschaft. Auf Hochflächen desSaale-Glazials (120 bis 140 m über NN) befindensich relativ große und wenig zerschnitteneWaldgebiete; sie sind dadurchkühler und niederschlagsreicher als die angrenzendenBeckenlagen mit ihren Niederungenund Grundmoränenplatten. Örtlichsind Heideflächen auf ehemaligen Truppenübungsplätzenoder militärischen Tanklagerneingeschlossen.Die überwiegend nährstoffarmen Bödenwerden durch Vorkommen von Tieflehm-Staugleyen oder Tieflehm-Fahlerden charakterisiert.Es handelt sich somit um natürlicheStandorte von Traubeneichenwäldern. Danebenherrschen Sandböden (überwiegendPodsole) vor, welche ohne menschlichenEinfluss die natürliche Waldgesellschaft desTraubeneichen-Kiefern-Mischwaldes oderDer submontane Charakter wird insbesonderean Bachtälern, Mooren und Teichensichtbar. Hier gibt es kleinere natürliche Fichtenvorkommen,im Süden sogar mit derWeißtanne. An wenigen Stellen tritt auchdie Rotbuche in Horsten auf. In den ehemalsmilitärisch genutzten Flächen sind Offenbereichemit Calluna-Heiden und Sandmagerrasenzu finden. Feuchtgebiete (Beckenmoorkomplexe,Zwischenmoore, Fischteiche)nehmen nur kleinere Anteile ein.Wegen der Grundwasserferne waren dieKernbereiche im Mittelalter nicht entwaldet(Reliktwälder). Sie hatten als Waldweide einebesondere Bedeutung, was zur Förderungder Eichen beitrug. Einige Flächen wurdenim Interesse des Hochadels für die Jagdauf Auerhähne besonders geschützt.3 Bedeutung alsVogelschutzgebietIn diesem SPA befinden sich die bedeutendstenVorkommen des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>von Raufuß- und Sperlingskauz. So wurdenin den Jahren 2000 bis 2004 zwischen 6 und10 Bruten (im Mittel 8) des Raufußkauzes inden untersuchten Teilflächen Rochauer, Babbenerund Liebenwerdaer Heide gefunden.Die Zahl der besetzten Reviere schwanktezwischen 16 und 20 (Mittelwert: 17). Ein bis2 weitere Reviere der Art sind für den ForstWeißhaus anzunehmen.Der Sperlingskauz brütete in <strong>Brandenburg</strong>bislang nur in der Rochauer Heide. Ein Erstnachweisgelang am 20.10.1994 (MÖCKEL &ILLIG 1995); Bruten erfolgten 1996, 1997,1999, 2003 und 2004 (MÖCKEL & ILLIG 1997,ergänzt). Für Rochauer und LiebenwerdaerHeide sowie Forst Weißhaus mit NSG Buchwaldliegen Beobachtungen des Grauspechtesvor, während der Schwarzspecht in allenvier Teilflächen zahlreich vertreten ist. Fürbeide Arten stehen genauere Erhebungennoch aus. Der Mittelspecht wurde in der Liebenwerdaerund Babbener Heide gefunden(2005 mind. 8 bzw. 3 Rev.; F. Raden). Auchim NSG Buchwald wurde er 2005 mit mindestens2 Paaren nachgewiesen.Eine Besonderheit im SPA ist der frühereTruppenübungsplatz in der LiebenwerdaerHeide. Im Jahre 2000 brüteten auf den beidenOffenflächen 51 Paare der Heidelerche,des beerstrauchreichen Kiefernwaldes hervorbringen.Aktuell dominieren Kiefernforste.Mit dem Älterwerden dieser Beständebietet sich durch gezielte Waldumbaumaßnahmendie Möglichkeit, allmählich zu einemnaturnäheren und vielgestaltigerenWaldbild zu kommen. Abb. 1 NSG Tannenbusch und Teichlandschaft bei Groß Mehßow LUA, CIRNSPA 7030 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Niederlausitzer Heide

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