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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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156 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 156–158ROLAND LEHMANNSPA 7029 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Zschornoer HeideDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA) Zschornoer HeideSchlagwörter:SPA Zschornoer Heide, Sandtrocken- und Magerrasen, Kiefernwälder und-heiden, Birkhuhn1 Allgemeine Informationen<strong>Land</strong>es-Nr. 7029EU-Nr. DE 4353-421Gesamtgröße: ca. 2.328 haEinbezogene Schutzgebiete:NSGFestgesetzt: Luisensee; Reuthener Moor;Zschornoer WaldLSGFestgesetzt: Wald- und RestseengebietDöbern2 Gebietsbeschreibunglich reich an inneren Grenzlinien. Die Aufforstungnach den Bränden erfolgte fast ausschließlichmit Kiefern. Der allmähliche Waldumbausetzte erst in den 90er Jahren ein.Das unmittelbare Zielgebiet wurde Anfang2000 von Munition beräumt. Dabei wurdeauf großen Teilen der Fläche der gesamteOberboden abgetragen, was dem traditionellenPlaggen der Heide nahe kommt. DieWiederansiedlung der Heide aus dem vorhandenenDiasporenpotenzial auf den vegetationslosenSandflächen erfolgt sehr zügig.Im Verbund der Tieflandheiden Deutschlandsgehört die Zschornoer Heide zu denam stärksten vom kontinentalen Klima beeinflusstenHeiden.militärischen Nutzung wieder auf. Es handeltsich ganz offensichtlich um eine natürlicheWiederansiedlung. Als Quellpopulationkommt der Bestand in der südlich angrenzendenMuskauer Heide (Sachsen) in Frage.Die östlich der Neiße auf polnischem Gebietvorhandenen Bestände sind inzwischen auchverschwunden. Seit 1991 gibt es über 30Sichtnachweise, meist von Einzeltieren. Seit2002 liegen auch erstmalig Nachweise fürden Bereich des Muskauer Faltenbogens vor,weshalb diese Flächen in das SPA einbezogenwurden. Direkte Fortpflanzungsnachweisekonnten bisher allerdings nicht erbracht werden.Im Bereich der Zschornoer Heide brütenunter anderem Ziegenmelker (mind. 30 BP)und Heidelerche (bis 17 BP allein auf der 240ha großen Offenfläche) sowie Brachpieperund Raubwürger. Für Baumfalken und Wiedehopfwurden Nisthilfen angebracht undauch angenommen.Das Vogelschutzgebiet liegt im äußerstenSüdosten von <strong>Brandenburg</strong> im <strong>Land</strong>kreisSpree-Neiße bei Döbern und besteht ausdrei Teilflächen. Die eigentliche Zschornoer3 Bedeutung alsVogelschutzgebietHeide erstreckt sich zwischen der OrtenTschernitz, Eichwege, Jerischke und Zschorno.Die beiden anderen Teilflächen befindensich im Muskauer Faltenbogen und umschließendie Naturschutzgebiete LuisenseeDie Zschornoer Heide ist das einzige Gebiet in<strong>Brandenburg</strong>, aus dem seit 1991 noch regelmäßigNachweise für das Birkhuhn erbrachtwerden. Bis in die 1970er Jahre wurden in der4 Erhaltungszieleund Reuthener Moor. Das SPA ist BestandteilRegion und auch auf dem Schießplatz BirkhühnerErhaltung und/oder Wiederherstellungdes fast 8.000 km 2 umfassenden und re-lativ gering zerschnittenen Großwaldgebietesder Niederschlesisch-Lausitzer Heiden,nachgewiesen. Mit der Intensivierungdes Übungsbetriebes verschwanden sie undtauchten erst 1991 nach der Einstellung der– einer großräumigen, typischen <strong>Land</strong>schaftmit Kiefernwäldern und Heideflächen sowiekleinflächigen Feuchtbereichenderen größter Teil im angrenzen Polen liegt.Naturräumlich gehört die Zschornoer Heideim „Lausitzer Becken- und Heideland“ zurCottbusser Sandplatte, die anderen Teilflächenzur Untereinheit „Lausitzer Grenzwall“.Die geologischen Verhältnisse derZschornoer Heide werden durch die LageNauf der Grundmoräne der Lausitz-Kaltzeitder Saale-Vereisung gekennzeichnet. Dasüberwiegend sandige Substrat ist reich anGeschieben. Bei dem Muskauer Faltenbogenhandelt es sich hingegen um ein saaleeiszeitlichesStauchmoränengebiet als östlicherAusläufer des Lausitzer Grenzwalls. Durchdie hintereinander gestaffelten Stauchfaltenwurden hier miozäne Braunkohleschichtenbis an die Oberfläche verfrachtet. Die heutigenOberflächenformen wurden zunächstdurch natürliche Oxydationsprozesse in denKohleflözen und später durch deren Abbaugeschaffen, wodurch auch zahlreiche kleinereSeen und Feuchtgebiete entstanden.Die Zschornoer Heide wurde seit 1953/54als Erdschießplatz von den Luftstreitkräftengenutzt. Das Zielgebiet erfuhr eine schrittweiseErweiterung bis auf ca. 200 ha. Dieumliegenden Kiefernforsten waren Sperrgebiet.Mehrere große Waldbrände begünstigtendie Entwicklung von Sandtrockenheidenauch außerhalb des Zielgebietes. Zur Vorbereitungder Wiederaufforstungen wurde dasTotholz zu Wällen zusammengeschoben.Daher ist die Fläche bis heute außerordent- Abb. 1 NSG Luisensee im Muskauer Faltenbogen LUA-Archiv, CIR

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