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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 89–91 89NORBERT BUKOWSKY, BODO GIERINGDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA)Uckermärkische SeenlandschaftSchlagwörter:1 Allgemeine AngabenEuropäische Vogelschutzgebiet Uckermärkische Seenlandschaft, Naturschutzgroßprojekt,Brutvögel, Biotoptypenverteilung, Gebietsentwicklung<strong>Land</strong>es-Nr. 7005EU-Nr. DE 2746-401Gesamtgröße: ca. 61.728 haEinbezogene Schutzgebiete:NSGFestgesetzt: Clanssee; Damerower Wald;Großer Kernbruch; Hutung Sähle; Kiecker;Kleine Schorfheide; Kleiner Kronensee;Küstrinchenbach und Oberpfuhlmoor;Mellensee bei Lychen; Mewenbruch; Platkowsee;Poviestsee; Stoitzsee; Stromtal;Tiefer und Fauler See; Tiergarten Boitzenburg;Zerweliner KoppelIm VerfahrenBrüsenwalde; Jungfernheide; Mellensee beiFunkenhagen; Strom bei MathildenhofLSGFestgesetzt: Fürstenberger Wald- undSeengebiet; Norduckermärkische Seenlandschaft2 Beschreibung des GebietesDurch das Vogelschutzgebiet verläuft dieWasserscheide zwischen Nord- und Ostsee.In Richtung Osten fließt das Wasser überden Strom und die Ucker in Richtung Ostseeund im Westen erfolgt der Abfluss über denKüstriner Bach, Havel und Elbe in die Nordsee.Die oft noch recht naturnahen Fließgewässersind Lebensraum zahlreicher TierundPflanzenarten. Bedeutsam sind vor allemStrom, Küstriner Bach, Linow- und Letzelthinbachsowie der Köhntop. Die Offenflächendes Gebietes werden vorwiegend alsAcker genutzt, der Grünlandanteil liegt nurbei etwa 10 %.In das erweiterte Vogelschutzgebiet wurdenin Ergänzung des bereits 1997 gemeldetenSPA das Jagenbruch, die Kutzerower undAmalienhofer Heide sowie die angrenzendenOffenflächen einbezogen. Hier herrschenstrukturreiche Buchen- und Eichen-Buchenwälder sowie Kiefern-Mischforstenvor. Das Jagenbruch gehört zu den größtenzusammenhängenden Erlen-Eschenwäldernin Nordbrandenburg. Eine Vielzahl von Torfstichenund Ackerhohlformen sowie individuenreicheVorkommen von Rotbauchunke,Laub- und Moorfrosch sind hier charakteristisch.Zunehmende Bedeutung für den <strong>Land</strong>schaftswasserhaushaltin Teilen des SPA hatdie anwachsende Biberpopulation erlangt.Zur Zeit gibt es fast 200 ha Wasserflächen,die durch Anstau von Bibern geschaffenwurden. Vor allem auf überfluteten Wiesenflächenim NSG Kleine Schorfheide fandenbeispielsweise Waldwasserläufer, GroßeRohrdommel und Schnatterente neue Lebensräume.3 Bedeutung alsVogelschutzgebietIm SPA befinden sich gegenwärtig bis zu20 % des Brutbestandes des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>von See-, Fisch- und Schreiadler sowievon Kranich, Rohrdommel, Kleiner Ralle,Zwergschnäpper und Wiedehopf. Damit hatSPA 7005 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Uckermärkische SeenlandschaftDas SPA hat eine Nord-Süd-Ausdehnungvon 55 km und eine West-Ost-Ausdehnungvon 40 km und gehört somit zu den größtenVogelschutzgebieten des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong>.Naturräumlich umfasst es große Teiledes Uckermärkischen Hügellandes und imWesten Teile des Neustrelitzer Kleinseenlandes.<strong>Land</strong>schaftsprägend sind im Nordostenmehrere markante Endmoränenzüge alsZwischenstaffeln der Pommerschen Hauptendmoränemit dazwischen liegendenGrundmoränenflächen. In diese sind zahlreicheglaziale Schmelzwasserrinnen und kleinereabflusslose Becken eingebettet. DieserTeil des SPA gehört somit zu den jüngstenglazial geprägten Teilen <strong>Brandenburg</strong>s. Hierherrschen verbreitet reichere Böden vor.Waldbedeckte Endmoränenzüge, zahlloseSölle und viele Seen unterschiedlicher Ausprägung,Blockpackungen, Bäche und Dünenbestimmen das abwechslungsreiche undhäufig kleingliedrige <strong>Land</strong>schaftsbild.Den westlichen Teil prägen im Wesentlichenausgedehnte Sanderflächen und kleinereGrundmoränenplatten und Endmoränenkuppenaus einer Zerfallsstaffel des FrankfurterStadiums. Das monotone Relief derSandergebiete wird durch aufgewehte Dünenflächen,Moore oder eingelagerte Seenunterbrochen. Hervorzuheben sind unteranderem die Himmelpforter und die KleineMahlendorfer Heide sowie die Streuse beiTemplin, die vorwiegend mit Blaubeer-Kiefernforstenbestockt sind.Abb. 1Seenlandschaft zwischen Schumellen- und Großem SuckowseeNLUA-Archiv, CIR

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