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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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TORSTEN RYSLAVY: DAS EUROPÄISCHE VOGELSCHUTZGEBIET (SPA) ALTENGRABOWER HEIDE 141Abb. 2Balzplatz und der Art überhaupt im SPA zurechnen.Ebenso wie das Birkhuhn, konnte die Sumpfohreule,für die in der älteren Fachliteraturtrockene Heidegebiete ebenso wie Feuchtwiesenals Bruthabitat genannt werden, inder ersten Hälfte der 1990er Jahre in bis zuzwei Paaren in trockener Birken-Besenginsterheidefestgestellt werden, wobei jährlichjedoch nur Teilbereiche des Gebietes aufgesuchtwerden konnten. Auf anhaltinischerSeite des TÜP gelang im Jahr 2002 ein Brutnachweismit 3 flüggen Jungvögeln, somitkann die Art auch im brandenburgischenSPA weiterhin erwartet werden.Den großen Wert des Gebietes machenweiterhin die starken Vorkommen der Leitartender Sandheiden und Sandoffenflächenaus, insbesondere Ziegenmelker, Wiedehopf,Raubwürger, Neuntöter, Sperbergrasmücke,Heidelerche und Brachpieper.Der Ziegenmelker weist im SPA einen hohenBestand von 70 bis 90 Rev. (Erfassung 1997)auf und besiedelt zwischen Sandoffenlandschaftund geschlossenem Kiefernwald alledazwischen liegenden Sukzessionsstufen,wobei die höchsten Dichten in den Birken-Calluna-Vorwäldern erreicht werden. DieHeidelerche, Charakterart der Sandheiden,kommt mit mindestens 100 bis 150 Rev. vor,v. a. in Zwergstrauchheiden und lockeren Birken-Vorwäldern.Eine hohe Bedeutung hatdas SPA auch für den Wiedehopf, kommenhier doch 5 bis 7 BP/Rev. auf relativ kleinerFläche vor. Relativ zahlreich sind in denZwergstrauchheiden und Vorwäldern auchSperbergrasmücke und Neuntöter vertreten,ebenso der Raubwürger mit 4 bis 5 BP, derals Brutplatz Altholzgruppen bzw. die Kie-Abb. 3 Sperbergrasmückefernwaldkante nutzt. Der Brachpieper besiedeltmit einem guten Bestand von 12 bis15Rev. die Sandtrockenrasen des SPA. WeitereArten mit relativ hohen Siedlungsdichten sindz.B. der Wendehals (15-30 Rev.) in den geschlossenenZwergstrauchheiden mit eingestreutenAlthölzern und Vorwäldern oder dasSchwarzkehlchen (5-15 BP/Rev.) in halboffenenZwergstrauchheiden.Auffallend ist die relativ geringe Präsenz anGreifvogelarten, bemerkenswert das inzwischenlangjährige Vorkommen des Uhu mitmindestens einem Revier. Dass heute 50 bis90% des <strong>Land</strong>esbestandes mancher Vogelartennur noch auf TÜP wie der AltengrabowerHeide vorkommen (z. B. Ziegenmelker, Wiedehopf,Birkhuhn) ist auf das relativ kleinflächigeMosaik aus Birken-, Kiefernwäldernund -vorwäldern, Brandflächen, Ginsterheiden,halboffenen Zwergstrauch-Calluna-Heidensowie offene Borstgras- und Silbergrasflurenzurückzuführen. Überregional ist dieAltengrabower Heide einzigartig für Westbrandenburg.4 ErhaltungszieleWesentliche Erhaltungsziele für VogelartenErhaltung und/oder Wiederherstellung– einer großräumig unzerschnittenen, inweiten Teilen nährstoffarmen <strong>Land</strong>schaftsowie einer großen Biotopvielfalt– eines Mosaiks von vegetationsfreien und-armen Sandoffenflächen, -trocken- undMagerrasen über Zwergstrauchheidenbis zu lichten, strukturreichen (Birken-)Vorwäldern früher Sukzessionsstadien– halboffener, beerstrauchreicher Kiefernwälderund -heiden mit Laubholzanteilenund reich gegliederten Waldrändern– reich strukturierter, störungsarmer, naturnaherLaub- und -mischwälder mithohem Alt- und Totholzanteil, alten Ein-Foto: S. Köhler (Archiv)SPA 7024 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Altengrabower Heide

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