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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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150 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005SPA 7027 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Luckauer BeckenAbb. 2die Bergbaufolgelandschaft eine besondereRolle (GIERACH 2003). Die Rohrweihe war vor1995 in großer Dichte vertreten, allein imBorcheltsbusch bis zu 13 Paare. Aktuell liegtder Bestand bei ca. 10 Paaren.Charakterart der Bergbaufolgelandschaft istder Brachpieper, der hier vor allem die Trockenrasenund Ruderalflächen mit eingestreutenDünen und Rohbodenflächen bevorzugt(DONATH 1999). Eine flächendeckendeErfassung 2005 ergab 68 Reviere(Donath). In den letzten Jahren haben sichmit fortschreitender Sukzession auch wiederZiegenmelker und Wiedehopf als Brutvögelmit je mindestens 3 Revieren eingefunden.Bei Heidelerche und Raubwürger (2005mind. 19 Rev.) zeigt sich eine auffallendeZunahme der Siedlungsdichte.Der Borcheltsbusch hat eine zentrale Bedeutungals Brut- und Rastgebiet für Vögel, insbesondereals Schlafplatz während der Zugzeit.Die weiträumigen Ackerflächen dienenals Nahrungsflächen für in Schwärmen auftretendeArten, besonders Möwen, Gänse,Kranich, Kiebitz und Goldregenpfeifer. AlsRastplatz für Kraniche (ILLIG & SCHONERT1997) sowie Saat- und Blässgänse hat dasGebiet nach 1980 eine größere Bedeutungerlangt, da die Wasserverhältnisse durch Einleitungvon Grubenwasser verbessert werdenkonnten und die neu entstehenden Tagebauseenzusätzlich als Schlafgewässer zurVerfügung stehen. Parallel erhöhte sich derBrutbestand von Kranich und Graugans.Für den Fischadler mit 5 Paaren sind nebendem Borcheltsbusch und Teichgebieten außerhalbdes SPA aktuell der Stoßdorfer und derStöbritzer See als Nahrungsreviere von Bedeutung.Darüber hinaus werden weitere naheliegende Tagebauseen mit Fischbesatz aufgesucht,dabei spielt vor allem der SchönfelderSee eine große Rolle. Gleiches gilt für weitereFisch fressende Arten, z. B. die Flussseeschwalbe.Eine bemerkenswerte Brutkolonie entwickeltsich seit 1997 auf der Insel im StoßdorferSee. Zu den Lachmöwen (bis 3.855 Paare)und Flussseeschwalben (Maximum 39 Paare)sind inzwischen seit 2001 auch Schwarzkopfmöwe(bis 16 Paare) und 2005 ein Paarder Mittelmeermöwe hinzugekommen. Darüberhinaus brüten im Schutz der Möwenauch Kiebitze und Graugänse, in geringerZahl auch Rotschenkel und Schnatterente.Von der Flussseeschwalbe bildete sich 2004eine zweite Kolonie im Lichtenauer See mit5 Paaren (G. Wodarra). Seit 2003 gibt esNachweise der Rohrdommel an der Insel imStoßdorfer See, während die ehemaligenVorkommen im Borcheltsbusch infolge Wassermangelsgegenwärtig erloschen sind.Sehr bedeutsam sind bereits jetzt kleinereund flache Gewässer, die infolge des Wasseranstiegsauf dem Kippengelände entstehen.Die Uferzonen bieten durchziehendenLimikolen und Wasservögeln wichtige Nahrungsreviere.Als Brutgebiete werden sie von3 bis 5 Paaren des Rotschenkels und 2 Paarendes Rothalstauchers genutzt.4 ErhaltungszieleWesentliche Erhaltungsziele für VogelartenErhaltung und/oder Wiederherstellung– der Bergbaufolgelandschaft mit Rohbodenflächen,Dünen, Trockenrasen, Sandheidenund unterschiedlich strukturiertenSekundargewässern– eines für Niedermoore typischen <strong>Land</strong>schaftswasserhaushaltessowie hoherGrundwasserstände, insbesondere Borcheltbuschund weiterer Niedermoore,mit winterlich oder ganzjährig überflutetenGrünlandflächen in enger Verzahnungvon Seggenrieden, Brache- undRöhrichtflächen– intakter Bruchwälder, Waldmoore sowiestrukturreicher Kleingewässer mit naturnahenWasserständen und Wasserstandsdynamik– strukturreicher, unverbauter, störungsarmerGewässer und Uferzonen, Röhricht-Abb. 3NSG Ostufer des Stoßdorfer Sees – Insel mit einer Kolonie von Flussseeschwalben und dreiMöwenartenFoto: G. Wodarra

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