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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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100 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 100–103SPA 7009 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Märkische SchweizJÖRG HOFFMANN, ANDREAS KOSZINSKI, KARL-HEINZ KÖHN (†),HELMUT MITTELSTÄDT, GERHARD GRÜTZMACHERDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA)Märkische SchweizSchlagwörter:1 Allgemeine AngabenSPA Märkische Schweiz, Brutvögel, Biotoptypenverteilung,Gebietsentwicklung<strong>Land</strong>es-Nr. 7009EU-Nr. DE 3450-401Gesamtgröße: ca. 17.968 haEinbezogene Schutzgebiete:NSGFestgesetzt: Gartzsee; Gumnitz und GroßerSchlagenthinsee; Klobichsee; RuhlsdorferBruch; Stobbertal; TiergartenLSGFestgesetzt: Naturpark Märkische Schweiz2 Beschreibung des Gebieteslen- und Erlen-Eschenwälder. Der Anteil naturnaherLaub- und Mischwälder ist hoch.Aufgrund des vielfältigen <strong>Land</strong>schaftsmosaiksist auf relativ engem Raum eine großeStandort- und Habitatvielfalt vorhanden. DieArtendiversität unterschiedlicher Gruppenaus Flora und Fauna ist daher besondershoch. So zählt die Märkische Schweiz z. B.mit über 1.000 Farn- und Blütenpflanzen(HOFFMANN 1997) zu einem der artenreichstenGebiete im nordostdeutschen Tiefland.3 Bedeutung alsVogelschutzgebietDas SPA liegt vollständig im Naturpark MärkischeSchweiz. Es befindet sich ca. 50 kmvon Berlin entfernt im östlichen Teil <strong>Brandenburg</strong>s.Das Gebiet nördlich der KleinstadtMüncheberg hat die Dörfer Prötzel, Garzauund Hoppegarten als Eckpunkte im WestenDas vielfältige <strong>Land</strong>schaftsmosaik des VogelschutzgebietesMärkische Schweiz hat vieravifaunistisch bedeutsame Räume, in denenaktuell 143 Brutvogelarten vorkommen. Insgesamtwurden bisher 259 Vogelarten nachgewiesen(HOFFMANN et al. 2000).sowie Altfriedland und Trebnitz im Osten.Die Oberflächenformen der <strong>Land</strong>schaft wurdenglazial geprägt. Die letzte Vereisung, dieWeichselkaltzeit, hat im Wesentlichen die<strong>Land</strong>schaft in ihrer heutigen Ausbildung geformt.Auf relativ kleinem Raum finden sichalle typischen geologischen Bildungen der Eiszeitdes nordostdeutschen Tieflandes. Geomorphologischgehört das Gebiet der OstbrandenburgerPlatte an, die sich in mehrere– Wald- und Seengebiet der BuckowerHügel- und KessellandschaftCharakteristische Brutvogelarten entlangdes naturnahen Bachlaufes des Stöbbermit seinen angrenzenden Feuchtwäldern,Zwischenmooren und kleinen Seen sindWaldwasserläufer, Eisvogel, Kranich undSchellente. Die Gebirgsstelze brütet vorallem im Bereich der alten Mühlenbauwerke,deren Staustufen heute im Rah-Untereinheiten gliedert. Der zentrale Teil derMärkischen Schweiz hat ein ausgeprägtes,kleinräumig stark gegliedertes Relief und wirdals Buckower Hügel- und Kessellandschaft bezeichnet.Dieser Teil der <strong>Land</strong>schaft wird überwiegendvon Mischwaldgebieten, Seen undkleinen Mooren dominiert. Westlich und östlichgrenzen flachwellige Grundmoränen (Barnim-und Lebusplatte) an, die größtenteilslandwirtschaftlich durch Ackerbau genutztwerden. Die Seen und Fischteiche im Nordostengehen in die flache Auenlandschaft desOderbruchs über. Das „Rote Luch“, einNiedermoorgebiet mit einer Ausdehnung über8 km Länge, befindet sich in einem spät- bispostglazial angelegten Durchbruchstal, wodurchdie Ausbildung einer Talwasserscheidezwischen Nord- und Ostsee möglich wurde.Der Stöbber entwässert dieses Gebiet dahersowohl zur Oder als auch über Löcknitz zurSpree (Elbe).Als potenziell natürliche Vegetation sind aufden Grundmoränenplatten vor allem subkontinentaleLinden-Eichen-Hainbuchenwälderund Kiefern-Eichenwälder bestimmend,in der Buckower Hügel- und Kessellandschaftauch Traubeneichen-Buchenwälder sowie Er- Abb. 1 Schermützelsee bei Buckow Foto: LUA-Archiv, F. Plückenmen eines Renaturierungsprogramms desFließgewässersystems durch Fischtreppenwieder durchgängig gemacht wurden. Anden schnell strömenden Bachabschnittenüberwintern regelmäßig nordische Wasseramseln.In den Schilfröhrichten undVerbuschungszonen ehemaliger Feuchtwiesenbrüten Rohr- und Schlagschwirl.Hohe Siedlungsdichten erreichen in denausgedehnten Mischwaldgebieten typischemitteleuropäische Greifvogelartenwie Roter Milan und Mäusebussard. Zuden seltenen Brutvögeln gehörenSchwarzstorch, Seeadler, Baumfalke undWiedehopf. Letzterer ist stärker an Halbtrocken-und Trockenrasenkomplexe gebunden,die mosaikartig das Wald- undSeengebiet, besonders an südexponiertenHügeln, auflichten. In Buchen- undBuchenmischwaldbeständen siedelt ineinigen Bereichen der Zwergschnäpper,eine Art, die im Gebiet ihre westlicheVerbreitungsgrenze erreicht. Neben demhäufigen Buntspecht haben die seltenerenSpechtarten in den Laub- undMischwaldkomplexen hohe Siedlungsdichten.Bedeutsam sind die Populationenvon Grün-, Schwarz-, Mittelspechtund Wendehals.– Altfriedländer Teich- und SeengebietBedeutendstes Wasservogelbrut-, RastundDurchzugsgebiet ist das Gewässersys-

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