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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 143–145 143GÜNTER KEHLDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA) Hoher FlämingSchlagwörter:1 Allgemeine AngabenSPA Hoher Fläming, Arten der Feldfluren, Uhu, Grauspecht<strong>Land</strong>es-Nr. 7025EU-Nr. DE 3840-421Gesamtgröße: ca. 6.108 haEinbezogene Schutzgebiete:NSG -LSGFestgesetzt: Hoher Fläming-Belziger <strong>Land</strong>schaftswiesen2 Beschreibung des GebietesDas Gebiet besteht aus zwei ca. 7 km voneinandergetrennten Teilen. Teil 1 befindet sichin der <strong>Land</strong>schaftseinheit des Belziger Vorflämingsund beginnt ca. 2 km südlich der KreisstadtBelzig. Zentral im Gebiet liegt der ländlichgeprägte Ort Krahnepuhl. Kennzeichnendist ein deutliches, manchmal auf engemRaum wechselndes Relief mit Höhen zwischen146 und 75 m über NN. Große Ackerflächen,die durch Versuchsfelder der BiologischenBundesanstalt aufgelockert werden,dominieren besonders im Osten des Gebietes.Die stark durch die Äcker zergliederten,teils insel- oder streifenförmigen Kiefernforstesind in den besonders reliefreichen Teilendes Gebietes vorhanden, weil hier Ackerbaunicht effektiv möglich war. Innerhalb derForste befinden sich mehrere langgestreckteErosionsrinnen, die im Fläming auch als Rummelnbezeichnet werden, mit Höhenunterschiedenvon 5 bis 15 m auf engem Raum.Die monostrukturierten Kiefernforste habennur an den Rändern Laubholzbestände ausBirke, Robinie und Pappeln. Besonders imzentralen Teil des Gebietes sind Kleinstrukturenwie Feldraine, Hecken und Einzelbäumeinnerhalb der Ackerschläge anzutreffen. Gewässerund Grünland fehlen weitgehend.Teil 2 liegt in der <strong>Land</strong>schaftseinheit HoherFläming zwischen Wiesenburg und Görzkewestlich des 200 m hohen Hagelberges. Hierfällt der Fläming bereits leicht nach Nordwestenab, so dass die Höhen zwischen 150 mund 120 m über NN schwanken. Besondersim westlichen und zentralen Teil dominierenForste, mit relativ hohem Laubholzanteil, zumeistBuchen. Eingestreute Fichten erzeugeneinen gewissen „Mittelgebirgscharakter“. DieAckerflächen im Osten des Gebietes sindreich durch Hecken (häufig erst Anfang der90er Jahre angelegt) Feldgehölze, wegbegleitendeObstbaumreihen und Lesesteinhaufengegliedert. Hier liegen am Rand die ländlichgeprägten Orte Benken, Schmerwitz undSchlamau. Besonders den Nordrand, aberauch das Gebiet bei Schlamau kennzeichnetein starkes Relief mit Hecken und Feldgehölzen,wodurch sich auch hohe Grenzlinienanteileergeben.3 Bedeutung alsVogelschutzgebietTeil 1 hat durch seine hohen Ackerflächenanteilebesonders für Arten der Feldfluren undDurchzügler Bedeutung. Hervorgehoben werdenmuss, dass die größeren Ackerflächen imOsten zu den Wintereinstandsgebieten derGroßtrappen aus den Belziger <strong>Land</strong>schaftswiesengehören. Während der Zugzeiten kannman hier regelmäßig Kiebitzschwärme undGoldregenpfeifer antreffen. Der Uhu ist seit1998 als Brutvogel im Gebiet bekannt (ALEX &KEHL 1999). Erfolgreiche Bruten wurden nur1998 und 2005 festgestellt, obwohl das Revierjährlich besetzt war. Die Heidelerche, eineLeitart der sandigen Waldränder, wird häufigbeobachtet. Ebenfalls nicht selten ist derNeuntöter an Hecken und Feldgehölzen,während die Sperbergrasmücke unregelmäßigfestgestellt wird. Der Raubwürger kommtnicht nur als steter Wintergast, sondern auchals Brutvogel vor. Der Rotmilan tritt nahrungssuchendhäufig auch in den Ortschaften auf.An den Feldgehölzrändern kann der Ortolanbeobachtet werden.Teil 2 hat durch den hohen Anteil auch alterBuchenbestände eine besondere BedeutungAbb. 1 Hoher Fläming bei Schlamaufür die Avifauna. Häufig wird der Schwarzspecht,aber auch regelmäßig der Grauspechtregistriert. Eine Dohlenkolonie in Baumhöhlenist trotz Nistkastenunterstützung seit 2004 erloschen.Im Gebiet befindet sich ein mindestensseit 1992, wahrscheinlich aber schon längerbesetztes Uhurevier. Innerhalb dieses Zeitraumeswurden nur 6 Bruten registriert, beidenen auch nur 2 bis 3 Juv. selbständig wurden.Für zwei Jahre (1995, 1996) gab es nochden Verdacht eines weiteren Uhureviers, ohnedass eine Brut festgestellt werden konnte.Indirekte Nachweise durch die Kleinvogelreaktionauf Rufe lassen auf das Vorkommendes Sperlingskauzes schließen (P. Schubert,mündl. Mitt.).Auch hier treten in der reich gegliedertenFeldflur regelmäßig Ortolan, Neuntöter undein bis zwei Raubwürger-Paare auf.4 ErhaltungszieleWesentliche Erhaltungsziele für VogelartenErhaltung und Wiederherstellung– der typischen <strong>Land</strong>schaft des Fläming mitausgedehnten Wäldern, Acker- und Grünland,Trockentälern (Rummeln), Söllen,NLUA-Archiv, CIRSPA 7025 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Hoher Fläming

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