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Heft 3, 4 - LUGV - Land Brandenburg

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162 NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE IN BRANDENBURG 14 (3, 4) 2005; 162–164RONALD BESCHOWSPA 7031 – Das Europäische Vogelschutzgebiet Lausitzer BergbaufolgelandschaftDas Europäische Vogelschutzgebiet (SPA)Lausitzer BergbaufolgelandschaftSchlagwörter:1 Allgemeine AngabeSPA Lausitzer Bergbaufolgelandschaft, Sukzession, Offenlandarten<strong>Land</strong>es-Nr. 7031EU-Nr. DE 4450-421Gesamtgröße: ca. 6.079 haEinbezogene Schutzgebiete:NSGFestgesetzt: GrünhausIm Verfahren: BergbaufolgelandschaftGrünhaus (Erweiterung)LSGFestgesetzt: Hohenleipisch-Sornoer-Altmoränenlandschaft2 Beschreibung des GebietesMischwälder mit überwiegend einheimischenBaumarten begründet.Bei hoher Flächendynamik wird sich etwa2012 die endgültige Nutzungsartenverteilungeinstellen. Wald wird dann ca. 45 %Flächenanteil einnehmen. Die Dominanz desOffenlandes wird auch in den nächsten Jahrenden generellen Gebietscharakter einerreich strukturierten Halboffenlandschaft prägen.Im Bereich der zukünftigen KleinleipischerSeenkette (Heidesee, KleinleipischerSee, Grünhauser Seen) ist ein ca. 1.200 hagroßes Areal für die Sukzession vorgesehen.Die etwa 30 ha große Insel im GräbendorferSee soll sich ebenfalls zu einem Trockenrasenstandortentwickeln. Die Bestandteile derBergbaufolglandschaft mit mehreren kleinenTagebauseen, Flachwasserzonen (z. B. Seeteichsenke)sowie Tümpeln, Fließgewässern,Trocken- und Magerrasen auf Sukzessionsflächen,offene Sandareale, extensives Grünlandund gut strukturierte Ackerflächen werdeneine hohe Nutzungs- und Funktionsvielfaltfür die Vogelwelt garantieren.3 Bedeutung alsVogelschutzgebietDen Vogelartenreichtum des Gebietes belegen200 Artnachweise, darunter 111 Brutvogelarten.Für weitere 10 besteht Brutverdacht.Das differenzierte Alters- und Reifestadiumder Teilgebiete von den Rohbodenflächenauf den Kippen bis zum Altwaldkomplexim Grünhauser Forst bedingen dieseformenreiche Vogelfauna. Insgesamt brüten16 Arten des Anhangs I im Gebiet undweitere 26 wurden bisher als Gastvogel registriert.Von den wertbestimmenden Artenhaben einige Brutvögel der Kippen bedeutendeBrutbestände aufgebaut. Der Brachpiepertritt aktuell mit jährlich 50 bis 70 Revieren(Rev.) insbesondere in den TeilgebietenGrünhaus und Welzow-Süd auf. Der Ortolanbesetzt allein in Welzow-Süd jährlich25 bis 40 Rev. Weitere Arten des Offenlandeszeigen derzeit positive Bestandentwicklungenim Gesamtgebiet, z. B. Neuntöter>130 Rev., Heidelerche 70 bis 80 Rev. undDas SPA repräsentiert einen für Südbrandenburgtypischen Vogellebensraum, der durchden großflächigen Braunkohlebergbau geschaffenwurde. Aus laufenden und stillgelegtenTagebauen wurden vier Teilgebiete ausgewählt,die die Besonderheiten von Kippenstandortenfür den Vogelschutz repräsentieren:Welzow-Süd (2.400 ha), Insel und OstuferGräbendorfer See (164 ha), Ilse-Weiher Meuro(300 ha) und Grünhaus (3.215 ha). Sie erstreckensich auf einer ca. 45 km langen Ost-West-Zone zwischen den Städten Spremberg Nund Finsterwalde in den naturräumlichenGroßeinheiten Lausitzer Becken- und Heidelandsowie Niederlausitzer <strong>Land</strong>rücken.Bei einer Gesamtfläche von 6.079 ha entfallen5.300 ha auf vom Bergbau gestalteteAreale. Das sind etwa 10 % Anteil am LausitzerBraunkohlenrevier im <strong>Land</strong> <strong>Brandenburg</strong>.Im Teilgebiet Grünhaus (TagebauKleinleipisch) schließt sich ein ca. 520 hagroßer Waldkomplex am Tagebaurand an,welcher in das Schutzgebiet integriert wurde(s. MÖCKEL et al. 1999). Einen gut strukturiertenund überwiegend durch Sukzessiongeprägten Waldsaum gibt es am TagebaurandWelzow-Süd (etwa 250 ha).In allen vier Teilgebieten finden noch planmäßigeGestaltungs- und Sicherungsarbeitenan den künftigen Tagebaugewässernstatt. Die anstehenden quartären und tertiärenKippsubstrate sind inhomogen und erzeugenein Mosaik rasch wechselnderStandorte. Der erreichte Rekultivierungsstandliegt bei ca. 65 %. Die aktuelle Flächennutzungbesteht aus 30 % extensiver <strong>Land</strong>wirtschaft/Grasland,35 % Wald und 3 % Wasserflächen.Der jetzige Anteil an Rohbödenmit > 30 % wird sich bis zum Abschluss derSanierungsmaßnahmen auf ca. 20 % reduzieren.Die ältesten Kippenforste sind aktuellum 40 Jahre alt und umfassen monotone Kiefern-und Roteichenkulturen. Nur in Welzow-Süd wurden nach 1990 laubholzdominierte Abb. 1 Bergbaufolgelandschaft LUA-Archiv, CIR

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