Psychosoziale Onkologie - Institut - Johannes Gutenberg-Universität ...
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Regionaler Wegweiser psychosoziale <strong>Onkologie</strong>: Tumorschmerztherapie Seite 43<br />
Opioid Handelsbeispiel orale Äquivalenzdo- parenterale<br />
sis<br />
Äquivalenzdosis<br />
Morphin z.B. MST® oder M-long® und 30 mg 10 mg<br />
zahlreiche Generikapräparate,<br />
Sevredol®, Morphin Merck<br />
Buprenorphin<br />
Tropfen® 0,5% oder 2%<br />
Temgesic®, Transtec® Pflaster 0,4 mg 0,3 mg<br />
Fentanyl Durogesic® Pflaster - 0,3 mg<br />
Hydromorphon Palladon inject®, Palladon® 7,5 mg 1,5 mg<br />
L-Methadon L-Polamidon® (bei Dauertherapie<br />
spezielle Umrechnungsfaktoren)<br />
(10 mg) (5 mg)<br />
Oxycodon Oxygesic® 20 mg 10 mg<br />
Tabelle 2: Äquivalenzdosierungen (zur Interpretation der Zahlen siehe Text!)<br />
3.9 Verwendung geeigneter parenteraler Applikationsformen<br />
Besteht die Indikation zur parenteralen Applikation, sollte Morphin ebenso wie die anderen<br />
Opioide in der Regel subkutan injiziert werden. Die subkutane Injektion ist weniger schmerzhaft<br />
als die intramuskuläre, Gefäß- oder Nervenverletzungen werden vermieden. Der ausgeprägte<br />
Peak-Effekt intravenöser Morphininjektionen entfällt. Falls die Versorgung der Patienten<br />
gewährleistet ist, kann die kontinuierliche intravenöse Infusion angewendet werden. Allerdings<br />
ist insbesondere im ambulanten Bereich die subkutane Dauerinfusion über einen Butterfly<br />
unter Sichtpflaster (Liegedauer des Butterflys je nach lokaler Hautreaktion: 1 - 7 Tage)<br />
aus logistischer Sicht praktikabler als die intermittierende 4stündliche subkutane Injektion oder<br />
die intravenöse Dauerinfusion. Die transdermale Applikation eines Matrixpflasters (Fentanyl,<br />
Buprenorphin) ist wegen der besonders langsamen Anflutung und der schlechten Steuerbarkeit<br />
für entgleiste Schmerzsituationen und zur Umstellung in präfinalen Krankheitszuständen<br />
ungeeignet.<br />
3.10 Verwendung von analgetischen Nichtopioiden und Koanalgetika<br />
Auch bei bereits opioidpflichtigen Tumorschmerzen ist in vielen Fällen die gleichzeitige Gabe<br />
eines analgetischen Nichtopioids sinnvoll und unverzichtbar. Dies gilt insbesondere bei ossärer<br />
Metastasierung. Korrektes Dosierungsintervall und ausreichende Einzel- und Tagesdosis<br />
sind zu beachten. Bewährt haben sich Diclofenac (2 x 75 mg Diclofenac-Cholestyramin oder<br />
2 x 100 mg Diclofenac-Natrium retardiert) oder Metamizol/Paracetamol (4-6stündlich 1000<br />
mg).<br />
Schmerzen mit neuropathischer Komponente sprechen häufig erst auf eine Kombination eines<br />
Opioids mit so genannten Koanalgetika an. Koanalgetika sind analgetisch wirkende Substan-