Psychosoziale Onkologie - Institut - Johannes Gutenberg-Universität ...
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Regionaler Wegweiser psychosoziale <strong>Onkologie</strong>: Das Onkologische Nachsorgeprogramm Seite 69<br />
8 Das Onkologische Nachsorgeprogramm in Rheinland-Pfalz<br />
In Rheinland-Pfalz können sich Tumorpatientinnen und Tumorpatienten, die nach erfolgter<br />
Therapie tumorfrei geworden sind, nach dem „Onkologischen Nachsorgeprogramm“ nachsorgen<br />
lassen. Besonderer Wert soll hierbei neben der körperlichen Betreuung auf die psychische<br />
Begleitung der Patientinnen und Patienten während der Nachsorge gelegt werden. Die Teilnahme<br />
an dem Programm ist für Arzt und Patient freiwillig.<br />
Das Nachsorgeprogramm Rheinland-Pfalz basiert auf dem Nachsorgeabkommen von 1994,<br />
das neben den kassenärztlichen Vereinigungen, die Landesärztekammer, die gesetzlichen<br />
Krankenkassen sowie die Krankenhausgesellschaft, das Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie<br />
und Gesundheit und das Tumorzentrum Rheinland-Pfalz unterzeichnet haben. Durch<br />
Eingliederung niedergelassener Ärzte in das Programm haben die Patienten die Möglichkeit,<br />
sich wohnortnah von einem Arzt ihres Vertrauens nachsorgen zu lassen. Außerdem können<br />
sich die Patienten durch die Regionalzentren der kassenärztlichen Vereinigung an die einzelnen<br />
Nachsorgetermine erinnern lassen.<br />
Das Dokumentationsorgan des Nachsorgeprogramms ist die Nachsorgedokumentation am<br />
Tumorzentrum Rheinland-Pfalz. Seit 1987 speichert die Nachsorgedokumentation Nachsorgedaten<br />
von mehr als 200.000 Patienten aus dem gesamten Gebiet von Rheinland-Pfalz. Die<br />
Daten werden regelmäßig wissenschaftlich ausgewertet. Veröffentlicht werden die Ergebnisse<br />
im Jahresbericht des Tumorzentrums sowie auf Fortbildungsveranstaltungen. Der Dokumentationsbericht<br />
kann angefordert werden. Voraussetzung für die Abrechnung der Dokumentation<br />
sind jährlich drei besondere onkologische Fortbildungsveranstaltungen des nachsorgenden<br />
Arztes, um die Qualität der Nachsorge zu sichern sowie die schriftliche Einwilligung des Patienten,<br />
um die Daten speichern zu dürfen. Um flächendeckend die Nachsorgesituation erfassen<br />
zu können, ist die Nachsorgedokumentation auf die Mithilfe der Ärzte angewiesen.<br />
Informationen über Zielsetzung, Inhalte und die Umsetzung des onkologischen Nachsorgeprogramms<br />
in die Praxis sowie die überarbeiteten Nachsorgeschemata finden sich im Anhang.