13.07.2015 Aufrufe

Bd 7 Vorträge und Aufsätze - gesamtausgabe

Bd 7 Vorträge und Aufsätze - gesamtausgabe

Bd 7 Vorträge und Aufsätze - gesamtausgabe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

142 Was heißt Denken? Was heißt Denken? 143Die Philosophie verfährt so, als gäbe es hier überall nichts zufragen.Daß jedoch das bisherige Denken im Vorstellen <strong>und</strong> das Vorstellenin der Re-Präsentation beruht, dies hat seine lange Herkunft.Sie verbirgt sich in einem unscheinbaren Ereignis: das Seindes Seienden erscheint am Anfang der Geschichte des Abendlandes,erscheint für ihren ganzen Verlauf als Präsenz, als Anwesen.Dieses Erscheinen des Seins als das Anwesen des Anwesenden istselbst der Anfang der abendländischen Geschichte, gesetzt, daßwir die Geschichte nicht nur nach den Geschehnissen vorstellen,sondern zuvor nach dem denken, was durch die Geschichte imvorhinein <strong>und</strong> alles Geschehende durch waltend geschickt ist.Sein heißt Anwesen. Dieser leicht hingesagte Gr<strong>und</strong>zug desSeins, das Anwesen, wird nun aber in dem Augenblick geheimnisvoll,da wir erwachen <strong>und</strong> beachten, wohin dasjenige, was wirAnwesenheit nennen, unser Denken verweist.Anwesendes ist Währendes, das in die Unverborgenheit herein<strong>und</strong> innerhalb ihrer West. Anwesen ereignet sich nur, wo bereitsUnverborgenheit waltet. Anwesendes ist aber, insofern es in dieUnverborgenheit hereinwährt, gegenwärtig.Darum gehört zum Anwesen nicht nur Unverborgenheit, son-137 dern Gegenwart. Diese im Anwesen waltende Gegenwart ist einCharakter der Zeit. Deren Wesen läßt sich aber durch den überliefertenZeitbegriff niemals fassen.Im Sein, das als Anwesen erschienen ist, bleibt jedoch die darinwaltende Unverborgenheit auf die gleiche Weise ungedachtwie das darin waltende Wesen von Gegenwart <strong>und</strong> Zeit. Vermutlichgehören Unverborgenheit <strong>und</strong> Gegenwart als Zeitwesen zusammen.Insoweit wir das Seiende in seinem Sein vernehmen,insofern wir, neuzeitlich gesprochen, die Gegenstände in ihrerGegenständlichkeit vorstellen, denken wir bereits? Auf solcheWeise denken wir schon lange. Aber wir denken gleichwohl nochnicht eigentlich, solange unbedacht bleibt, worin das Sein desSeienden beruht, wenn es als Anwesenheit erscheint.Die Wesensherkunft des Seins des Seienden” ist ungedacht.Das eigentlich zu-Denkende bleibt vorenthalten. Es ist noch nichtfür uns denk-würdig geworden. Deshalb ist unser Denken nochnicht eigens in sein Element” gelangt. Wir denken noch nicht eigentlich.Darumfragen wir: Was heißt Denken?’ 3. Auflage 1967: Repräsentation <strong>und</strong> Reflexiont ontologische Differenz” 3. Auflage 1967: das »Elemen t« - das Ereignis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!