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Bd 7 Vorträge und Aufsätze - gesamtausgabe

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69IWas heißt »Überwindung der Metaphysik«?” Im seinsgeschicht- 6 7lichen Denken ist dieser Titel nur behelfsmäßig gebraucht, damites sich überhaupt verständlich machen kann. In Wahrheitgibt dieser Titel zu vielen Mißverständnissen Anlaß; denn er läßtdie Erfahrung nicht auf den Gr<strong>und</strong> kommen, von dem aus erstdie Geschichte des Seins ihr Wesen offenbart. Es ist das Er-eignis,in dem das Sein selbst verw<strong>und</strong>en wird. Überwindung meint vorallem nicht das Wegdrängen einer Disziplin aus dem Gesichtskreisder philosophischen »Bildung«. »Metaphysik« ist schon alsGeschick der Wahrheit des Seienden gedacht, d.h. der Seiendheit,als einer noch verborgenen, aber ausgezeichneten Ereignung,nämlich der Vergessenheit des Seins.Sofern Überwindung als Gernächte der Philosophie gemeintist, könnte der gemäßere Titel heißen: Die Vergangenheit derMetaphysik. Freilich ruft er neue Irrmeinungen hervor. Vergangenheitsagt hier: Ver-gehen <strong>und</strong> Aufgehen in die Gewesenheit.Indem die Metaphysik vergeht, ist sie vergangen. Die Vergangenheitschließt nicht aus sondern ein, daß jetzt erst die Metaphysikihre unbedingte Herrschaft im Seienden selbst <strong>und</strong> als dieses inder wahrheitslosen Gestalt des Wirklichen <strong>und</strong> der Gegenständeantritt. Aus der Frühe des Anfangs erfahren, ist aber die Metaphysikzugleich vergangen in dem Sinne, daß sie in ihreVer-endung eingegangen ist. Die Verendung dauert länger als diebisherige Geschichte der Metaphysik.11Die Metaphysik läßt sich nicht wie eine Ansicht abtun. Man kann 68sie keineswegs als eine nicht mehr geglaubte <strong>und</strong> vertretene Lehrehinter sich bringen.’ vgl. den verwandten Text in Festschrift für Emil Preetorius 1953 S. 117 f. [s.Hinweise]

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