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Bd 7 Vorträge und Aufsätze - gesamtausgabe

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208 »... dichterisch wohnet der Mensch...«chische Wort χάρις. Von der χάρις sagt Sophokles im »Aias«(v. 522):IIIχάρις χάριν γάρ έστιν ή τίκτουσ ' άεί -»Huld denn ist's, die Huld hervor-ruft immer.«»Solange die Fre<strong>und</strong>lichkeit noch am Herzen, die Reine, dauert...«Hölderlin sagt in einer von ihm gern gebrauchten Wendung:»am Herzen«, nicht: im Herzen; »am Herzen«, das heißtangekommen beim wohnenden Wesen des Menschen, angekommenals Anspruch des Maßes an das Herz so, daß dieses sich andas Maß kehrt.So lange diese Ankunft der Huld dauert, so lange glückt es, daßder Mensch sich misset mit der Gottheit. Ereignet sich diesesMessen, dann dichtet der Mensch aus dem Wesen des Dichterischen.Ereignet sich das Dichterische, dann wohnet der Menschmenschlich auf dieser Erde, dann ist, wie Hölderlin in seinemletzten Gedicht sagt, »das Leben der Menschen« ein »wohnendLeben«. (Stuttg. Ausg. II,1 S. 312)DieAussichtWenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben,Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben,Ist auch dabei des Sommers leer Gefilde,Der Wald erscheint mit seinem dunklen Bilde.Daß die Natur ergänzt das Bild der Zeiten,Daß die verweilt, sie schnell vorübergleiten,Ist aus Vollkommenheit, des Himmels Höhe glänzetDen Menschen dann, wie Bäume Blüth' umkränzet.

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